Ehinger CDU sieht sich als Wahlkampflok
Heinz Wiese bleibt Vorsitzender des Ortsverbands – OB Alexander Baumann hält Vortrag
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EHINGEN - Heinz Wiese, der alte und neue Vorsitzende des Ehinger CDUOrtsverbands, hat am Donnerstagabend bei der Hauptversammlung im Gasthaus Schwert zwei Losungen ausgegeben. Zum einen sieht er den Ortsverband als Wahlkampflok, um Wahlen zu gewinnen. Zum anderen sei es Aufgabe des Ortsverbands, Mitglieder zu halten und neue zu gewinnen. Gastredner war Ehingens OB Alexander Baumann, der über die Kommunalpolitik sprach.
Egal ob Kommunalwahlen, Landtagswahlen oder Bundestagswahlen – für den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Heinz Wiese steht und fällt der Wahlkampf mit dem Ortsverband. „Wir müssen uns schon jetzt auf die Kommunalwahl 2019 vorbereiten. Bei der letzten Kommunalwahl hat die CDU in Ehingen 60,6 Prozent geholt, das war grandios“, schwörte Wiese seine Parteimitglieder ein. Denn Ziel sei es, weiterhin die Zahl von 21 Sitzen im 35 Köpfe starken Ehinger Gemeinderat als CDU zu halten“, so Wiese. Dass die CDU Ehingen mit Manuel Hagel bei der vergangenen Landtagswahl den landesweiten Stimmenkönig stellen konnte, mache Wiese zwar stolz, dennoch sehe er ein großes Problem: „Die Prozentsätze der AfD werden aus dem Fleisch der CDU geschnitten“, so Wiese, der dies aus bei der Bundestagswahl so beobachtet habe. „Deswegen ist unser Ziel Nummer eins, Wahlen zu gewinnen“, betonte Wiese. Derzeit hat der Ehinger Ortsverband 254 Mitglieder. „Und wir müssen schauen, dass wir zusammen mit der Jungen Union um unseren Nachwuchs werben“, sagte Wiese, der dabei auf Aktionen des Ortsverbandes wie das Ferienprogramm, Beteiligung beim Stadtlauf, die Kirbe oder den Seniorennachmittag aufmerksam machte. Schatzmeister Edwin Maucher berichtete von einem guten Kassenstand, aktuell stehen dem Ortsverband rund 9700 Euro zur Verfügung. CDU-Kreisvorsitzender Paul Glökler, der die Wahlen (siehe Kasten) leitete, lobte den Ehinger Ortsverband als Aushängeschild der CDU. „Die Verankerung der Ehinger CDU in der Bevölkerung ist groß“, betonte Glökler.
Gastreder bei der Hauptversammlung war CDU-Mitglied und Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann, der für den verhinderten Landtagsabgeordneten Manuel Hagel in die Bresche sprang und den Bogen von der Kommunalpolitik bis zum aktuellen Entwurf des Koalitionsvertrages spannte. „Schwierige Probleme werden dort erfasst, wo die Theorie auf die Praxis trifft. Und das ist in der Kommunalpolitik“, erklärte Baumann und betonte: „Das ist genau das, was meinen Job und auch die Arbeit der Verwaltung und Stadträte spannend macht. Wir rechtfertigen uns jeden Tag dafür, was wir tun und stehen dafür gerade. Das ist praktizierte Bürgernähe, auch, weil wir Ansprechpartner für kleine und große Sorgen sind.“
Dass die Finanzen natürlich nicht nur auf Bundesebene eine gewichtige Rolle spielen, sondern auch in Ehingen, stellte Baumann deutlich heraus. „Wir haben ein Haushaltsvolumen von rund 100 Millionen Euro und investieren davon rund 20 Millionen. Die Steuereinnahmen sind ordentlich, Ehingen hat ein gutes Finanzpolster“, so Baumann, der dann auf den Entwurf des Koalitionsvertrages einging. „Gut ist, dass die Zusage nach den kommunalen Steuerquellen gleich bleibt. Ebenso gut ist, dass es ein Bekenntnis zur kommunalen Selbstverwaltung gibt. Auch die Zusage nach Förderung der Breitbandversorgung ist gut, die Frage ist nur, was bei den Kommunen dabei ankommt.“Denn alleine die Stadt Ehingen investiert derzeit rund sechs Millionen Euro in den flächendeckenden Ausbau des BackboneNetzes und kann laut Baumann mit einer maximalen Förderung von drei Millionen Euro rechnen.
Noch kein OB-Wahlkampf
Dass die Stadt Ehingen so gut dastehe, liege jedoch nicht nur an den sprudelnden Steuereinnahmen, sondern am Klima. „Das Klima in der Stadt stimmt. Das Ehrenamt ist stark ausgeprägt, wir als Verwaltung können, wie mit dem Bürgerhaus Oberschaffnei, für die Rahmenbedingungen sorgen“, betonte Baumann, der sich nach acht Jahren bei der OB -Wahl im Herbst (Datum steht noch nicht fest) wieder um den Posten als Stadtoberhaupt bewerben wird. „Ich beginne jetzt nicht mit dem Wahlkampf. Sondern ich mache meine Arbeit. Wahlkampf gibt es dann im Sommer“, so Baumann.
Zum Ende der Versammlung hielt CDU-Mitglied Alex Rothenbacher noch ein Impulsreferat über die Zukunft der Partei. „Die Zukunft der CDU liegt vor allem im christlichen Wertefundament mit Werten wie Liebe, Glaube, Frieden, Verantwortung und Gerechtigkeit“, betonte Rothenbacher.