Steeples treffen auf Ex-Bundesligisten
Basketball, ProA: Team Ehingen Urspring empfängt am Samstag Phoenix Hagen
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EHINGEN - Erneut zu Hause treten die Zweitliga-Basketballer des Teams Ehingen Urspring an. Am heutigen Samstag, 24. Februar, treffen die Steeples auf Phoenix Hagen, Spielbeginn in der JVG-Halle ist um 19 Uhr. Während es für die Steeples darum geht, die ordentliche Heimbilanz auszubauen und weitere Punkte für den Verbleib in der Liga zu sammeln, kämpft der in der jüngeren Vergangenheit gebeutelte Ex-Bundesligist um einen Platz in den Play-offs.
In der Saison 2016/17 war Phoenix Hagen in der BBL angetreten, doch schon bald war die Betreibergesellschaft des Bundesliga-Teams aufgrund rückläufiger Zuschauerzahlen und ausbleibender Sponsorengelder zahlungsunfähig und beantragte ein Insolvenzverfahren. Die Liga reagierte zunächst mit Punktabzug und später, Ende November 2016, mit Lizenzentzug. Hagen stand als Absteiger aus der BBL fest, doch es war nicht klar, ob der Verein 2017/18 in der ProA antreten, ob es überhaupt weitergehen würde. Doch man schuf die Voraussetzungen, erhielt grünes Licht und baute eine neue Mannschaft auf. Maßgeblich daran beteiligt war der langjährige Phoenix-Spieler Matthias Grothe, der trotz seiner im Herbst 2016 festgestellten Krebserkrankung den Trainerposten übernahm.
Die Hoffnung, dass sich die Krankheit bessert, erfüllte sich aber nicht – im Gegenteil: Grothes Gesundheitszustand verschlechterte sich und Ende Oktober starb der Trainer im Alter von nur 39 Jahren. Es war der nächste schwere Schlag für den Verein – an der Mannschaft, die mit fünf Siegen aus sechs Spielen gut in die ProA-Saison gestartet war, ging das nicht spurlos vorbei. Von den folgenden zwölf Begegnungen gewann das zunächst von Per Günthers Vater Dietmar und seit Mitte Dezember von Kevin Magdowski trainierte Team nur vier. Zuletzt aber zeigte der Trend wieder nach oben, drei Siege in vier Spielen deuten darauf hin. Vielleicht habe der Tod von Grothe letztlich die Mannschaft und auch die Fans zusammengeschweißt, sagt Steeples-Trainer Domenik Reinboth. „Sie spielen auch für ihn und haben ihn im Hinterkopf.“
Die Qualitäten des vor der Saison neu zusammengestellten und während der Vorbereitung und zu Beginn der Runde auf manchen Positionen auch noch einmal veränderten Phoenix-Teams war in den vergangenen drei Partien deutlich zu sehen: Gegen die Orange Academy (99:55), Hanau (99:102 nach zweimaliger Verlängerung) und Nürnberg (99:73) kratzte der Tabellensechste dreimal an der 100-Punkte-Marke. „Offensiv ist Hagen brandgefährlich“, sagt Reinboth, der auf die Stärken des Gegners hinweist: sehr schnelles, aggressives Spiel, viele Distanzwürfe. Die Defensive von Ehingen Urspring wird gefordert sein. „Wir dürfen keine einfachen Sachen zulassen.“
Topscorer im Phoenix-Team ist der vom Bundesligisten Göttingen verpflichtete Dominik Spohr (im Schnitt 14,8 Punkte pro Spiel) und die USAmerikaner Alex Herrera (14,1) und James Reid (12,2). „Hagen ist auf allen Positionen sehr gut besetzt“, sagt Domenik Reinboth, der einen Ex-Steeples einschließt: Joel Aminu wechselte vor der Saison zum BBL-Absteiger. Ehingen Urspring ließ den Shooting Guard ziehen, damit er sich andernorts, bei einem Team mit Play-off-Ambitionen, weiterentwickelt – was dem 20-jährigen Aminu aus Sicht von Steeples-Trainer Reinboth geglückt ist: „Er hat den nächsten Schritt gemacht, den ich mir erhofft hatte.“Nach anfänglichen Schwierigkeiten sei er inzwischen ein wichtiger Teil des Teams – mit knapp 20 Minuten Einsatzzeit pro Spiel, durchschnittlich fast acht Punkten und zwei Assists. Vielleicht führe Aminus Weg eines Tages in die Bundesliga“, so sein früherer Trainer.
Malu-Einsatz weiter fraglich
Ungeachtet der Stärke der Hagener Feuervögel hoffen die Steeples auf ihren vierten Erfolg in Serie. Dies würde nicht nur die Heimbilanz (6:5 Siege) weiter verbessern, sondern das Team Ehingen Urspring dem Verbleib in der ProA ein weiteres Stück näherbringen. Trainer Reinboth hat in den Tagen nach dem hart erkämpften Heimsieg gegen Paderborn am Sonntag leichtere Einheiten anberaumt, ehe seit Donnerstag das reguläre Programm und die Spielvorbereitung in den Vordergrund rückten. Personell sieht es bei den Steeples unverändert aus – ob Jonathan Malu, der in den vergangenen Wochen verletzt ausgefallen war, nun aber wieder ins Training eingestiegen ist – wieder im Kader ist, ließ Reinboth offen. Einem Einsatz von Kevin Yebo und Sebastian Schmitt, die während und nach dem Spiel gegen Paderborn behandelt werden mussten, steht nach Worten des Trainers dagegen nichts im Weg.