Appell an Musiker, sich zu engagieren
Blasmusik ist ein wichtiges Kulturgut im Alb-Donau-Kreis.
ALTHEIM/STAIG (sz) - Blasmusik ist ein wichtiges Kulturgut im Alb-Donau-Kreis, so hat es Landrat Heiner Scheffold vor 140 Vertretern aus 58 Musikvereinen bei der Hauptversammlung des Blasmusik-Kreisverbands Ulm/Alb-Donau am Samstag in Altheim/Staig ausgedrückt. Sehr angetan war Landtagsabgeordneter Jürgen Filius (Bündnis90/Die Grünen) von der Leistungsfähigkeit und dem Engagement der Blasmusiker für die Gesellschaft im Verbandsgebiet. Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) forderte die Verbandsspitze zu einem Lächeln heraus. Sie betonte, dass ehrenamtliches Engagement ein wichtiger Pfeiler der Gesellschaft sei, ohne den es viele Vereine und auch die Gemeinschaft in dieser Form nicht geben würde.
Kreisverbandsvorsitzender Matthias Dolpp sieht die Jugendarbeit durch die Bläserjugend im Kreisverband und das Kreisverbandsjugendblasorchester sehr gut aufgestellt. Der Verband besteht gegenwärtig aus 69 Musikvereinen mit 3909 Musikern über 18 Jahre und 2637 unter 18 Jahren. Die Jugendkapellen haben am 9. und 10. März die Möglichkeit, sich einer fachkundigen Jury zu stellen. Das Jugendwertungsspiel wird vom Musikverein Unterstadion ausgerichtet.
Offene Posten schwer zu besetzen
Jugendleiterin Kathrin Beck erklärte bei der Hauptversammlung, dass es schwierig sei, die Bläserjugend als Unterstützung für die Musikvereine weiterhin bestehen zu lassen, wenn offene Posten, wie etwa der des Beisitzers, so schwer zu besetzen sind. Nach einer längeren Suche konnte der offene Beisitzer-Posten der Bläserjugend mit Neuzugang Severina Schwend aus dem Musikverein Ringingen gut besetzt werden. Auch für das Jugendwertungsspiel 2019, bei dem die Vergabe noch ausstand, konnten nach kurzer Bedenkpause die Musikvereine St. Helena Altheim und Wiblingen gewonnen werden. Sie werden gemeinschaftlich das Wertungsspiel im nächsten Jahr austragen.
Kreisverbands-Vorsitzender Matthias Dolpp appellierte an alle Musiker, sich für Ehrenämter zu engagieren und sich für die Besetzung von Funktionärsstellen zur Verfügung zu stellen. Es werde immer schwieriger, diese Positionen zu besetzen.
„Es war ein spannendes und abwechslungsreiches Jahr“, sagte Kreisverbands-Dirigent Gerhard Schlecker und erwähnte den Dirigententag mit Ernst Hutter, dem Chef der „Egerländer Musikanten“, und den Workshop für Tenorhorn und Euphonium mit Alexander Wurz. Sehr positive Eindrücke und Erfahrungen konnten die Teilnehmer am zweitägigen Dirigierschnupperkurs mit Franco Hänle und Dominik M. Koch erleben. Der verstärkt auftretende Mangel an Dirigenten stelle den Hintergrund dieses Kurses dar, welcher organisatorisch von Elisabeth Maier begleitet wurde.
Am Festzug beim diesjährigen Kreismusikfest in Kirchen werden 55 Musikkapellen teilnehmen. Zum Wertungsspiel haben sich 23 Kapellen angemeldet. Die folgenden Kreismusikfeste finden 2019 in Kirchbierlingen und 2020 in Westerheim statt. Für das Jahr 2021 gab die Delegation dem Musikverein Bermaringen ihre Zustimmung.
Das KVJBO präsentierte sich in Bestform beim Music World Kongress in Kerkrade und beim Blasmusikwettbewerb in Höchstädt (Bayern). Dem Doppel-Konzert mit dem Landesblasorchester ging ein Lehrkonzert mit dem Projektorchester des Musikvereins Frankenhofen unter der Leitung von Björn Bus voraus. Dirigent Franco Hänle gab Einblick ins KVJBO: „Nach diesem erlebnisreichen Jahr steht das KVJBO vor einem kleinen Umbruch; einige Mitglieder machen den Weg frei für neue Mitglieder.“Das Vorspielen für die Aufnahme im Kreisverbandsjugendblasorchester ist bereits erfolgt.
„Wenn am Ende eines Tages vor Ort in den Gemeinden keine Trompete mehr erklingt, keine Jugendarbeit mehr stattfinden kann und unseren Kindern der Zugang zu einer musikalischen Ausbildung nicht ermöglicht wird, dann haben wir als Verband unsere Hausaufgaben nicht gemacht.“Das sagte der Vizepräsident des Blasmusikverbandes BadenWürttemberg, Karl Glöckler, zu Beginn seiner Berichterstattung über das geplante Musikzentrum in Plochingen. Der symbolische Spatenstich erfolgte am 19. November 2017, das Baugesuch ist eingereicht. Die geplante Fertigstellung des 18 361 000Euro-Projekts soll mit einer Bauzeit von zwei Jahren spätestens im Jahr 2021 sein. Die Unterstützung aus der Gesellschaft, aus den Vereinen und insbesondere aus der Politik ist für die Verwirklichung dieses Projekts unverzichtbar, so Karl Glöckler.
Für die hervorragende Tätigkeit zur Förderung der Musik wurde Josef Bitterle, Vorsitzender des Kreisseniorenorchesters, mit der Fördermedaille in Silber des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg ausgezeichnet.