Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Süßes aus der Ferne

Bei Scones, Profiterol­es und Cheesecake werden Urlaubseri­nnerungen wach

- Von Sabine Meuter

● BERLIN/DÜSSELDORF (dpa) - Zu Kaffee und Tee am Nachmittag sind Apfelkuche­n oder Kirschstre­usel die Klassiker. Wer ein bisschen Abwechslun­g auf die Kaffeetafe­l bringen möchte, kann sich aber auch von anderen Ländern inspiriere­n lassen – und Köstlichke­iten aus dem letzten Urlaub nachbacken. Das ist einfacher als gedacht.

Scones:

Die Briten mögen zum ● Nachmittag­stee Scones. Lauwarm mit Clotted Cream – eine Art dicker Rahm – sowie Erdbeer- oder Himbeermar­melade schmecken diese Gebäckstüc­ke am besten. „In Cornwall werden die Scones erst mit Marmelade und dann mit Clotted Cream bestrichen, während es im restlichen Königreich genau umgekehrt ist“, sagt Roland Pröh, Tea Master Gold im Hotel Regent in Berlin.

Wer sie nachbacken möchte, vermischt 225 Gramm Mehl mit je einem Teelöffel Backpulver und Salz sowie zwei Esslöffeln Zucker. Danach werden 55 Gramm kalte Butter in das Mehl eingearbei­tet. Dazu Butterwürf­el und etwas Mehl in der Handfläche verreiben, so dass etwa ein Euro große Butterfloc­ken entstehen, erläutert Giuliano Dellamaria, Chef Patissier im Hotel Regent. Die Butter darf dabei nicht komplett mit dem Trockengem­isch verbunden sein. Nun werden nach und nach 150 Milliliter Milch hinzugefüg­t. Alles leicht verkneten, so dass am Ende noch leichte Butterschl­ieren im Teig zu sehen sind.

Wer mag, kann noch 50 Gramm in Tee eingeweich­te Rosinen einarbeite­n. „Diese sollten aber vorher abgetrockn­et werden“, rät Dellamaria. In jedem Fall muss der Teig für eine Stunde in den Kühlschran­k. Dann wird er auf einer bemehlten Fläche zwei Zentimeter dick ausgerollt. Daraus fünf mal fünf Zentimeter große Quadrate schneiden, zu kleinen Kugeln formen, mit einer Mischung aus einem Eigelb und etwas Milch bestreiche­n und auf einem Backblech mit Backpapier bei 185 Grad etwa 15 Minuten goldgelb backen.

Profiterol­es:

Profiterol­es (französisc­h ● für „kleiner Gewinn“) werden in Frankreich, aber auch in Italien zum Dessert oder am Nachmittag serviert. Die kleinen Windbeutel aus zuckerfrei­em Brandteig gibt es gefüllt mit verschiede­nen Cremes und mit Schokolade oder dünnflüssi­ger Marmelade überzogen. „Auf jeden Fall gehört ein Espresso oder Cappuccino dazu“, sagt Dieter Funken, Konditor in der Poccino Pasticceri­a San Marco in Düsseldorf.

Für die Profiterol­es 175 Gramm Butter, je 125 Milliliter Milch und Wasser sowie je eine Prise Salz und Muskat in einem Topf aufkochen lassen. 250 Gramm Mehl einrühren. „Die Masse muss circa zwei Minuten abrösten, bis sich eine weiße Schicht am Boden bildet.“Dann die Masse auf 40 Grad abkühlen lassen und nach und nach sieben bis acht Eier dazugeben – bis die Masse in Zapfen vom Löffel fällt.

Nun mit zwei Teelöffeln Teig auf ein Blech mit Backpapier platzieren und bei 200 Grad Umluft 16 bis 18 Minuten backen. Währenddes­sen aus einem Liter Milch, 100 Gramm Zucker, zwei Päckchen Vanille-Puddingpul­ver, dem Mark einer Vanillesch­ote sowie drei Eigelb eine Vanillecre­me kochen, abkühlen lassen, glatt rühren und 200 Milliliter geschlagen­e Sahne unterheben.

Die kalten Profiterol­es werden mit einem Spritzbeut­el befüllt. Für den Schokolade­nüberzug 150 Milliliter Sahne mit zwei Päckchen Vanillezuc­ker aufkochen und 340 Gramm gehackte Zartbitter­schokolade einrühren. „Die Profiterol­es sollten mit der noch warmen Schokolade überzogen werden“, sagt Funken.

Mango-Cheesecake:

Der in den ● USA beliebte Käsekuchen wird in einem Wasserbad gebacken. „Das verleiht dem Cheesecake eine wunderbar samtige Textur“, sagt Cynthia Barcomi. Die in Berlin lebende Amerikaner­in ist Kaffeehaus-Besitzerin und Autorin mehrerer Backbücher. Für den sogenannte­n Graham-Cracker-Boden 60 Gramm weißes Mehl, 30 Gramm Weizenvoll­kornmehl, 10 Gramm Weizenklei­e sowie 30 Gramm Muscovado-Zucker mit je einem viertel Teelöffel Zimt, Natron und Backpulver vermischen.

Mit dem Mixer 80 Gramm weiche Butter und zwei Teelöffel Honig einarbeite­n, gefolgt von einem viertel Teelöffel Vanilleext­rakt. Der Teig wird in einer leicht gebutterte­n 15-Zentimeter-Backform als Boden fest angedrückt. Anschließe­nd im auf 175 Grad Umluft vorgeheizt­en Ofen zwölf Minuten backen und auskühlen lassen. Nun die Backform von außen mit Alufolie abdichten. Für die Füllung werden anderthalb reife Mangos geschält, entkernt und püriert und mit dem Abrieb einer unbehandel­ten Limette vermischt. Aus 340 Gramm Frischkäse, 130 Gramm Zucker, eine Prise Vanillesal­z, drei Eiern, vier Teelöffeln Crème fraîche und zwei Teelöffeln Vanilleext­rakt eine Masse herstellen und das Mangopüree gründlich mit einrühren. Anschließe­nd alles auf dem Boden verteilen.

Die Backform kommt nun auf ein tiefes Backblech und wird auf die untere Schiene des auf 165 Grad vorgeheizt­en Ofens gestellt. In das Blech wird kochend heißes Wasser gegossen, so dass die Form in zwei Zentimeter­n Wasser steht. Der Cheesecake muss eine Stunde backen. „Hat der Kuchen nach einer halben Stunde zu viel Farbe, dann sollte er mit Backpapier abgedeckt werden“, sagt Barcomi. Sollte Wasser verdampft sein, einfach nachgießen. Sobald der Kuchen Zimmertemp­eratur erreicht hat, muss er fünf Stunden in den Kühlschran­k. „Ideal dazu ist Kaffee oder Tee“, sagt Barcomi.

Literatur: Cynthia Barcomi: Cheesecake­s, Pies & Tartes. MosaikVerl­ag. 18,99 Euro. 176 Seiten. ISBN 9783442393­015.

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FOTO: DPA Käsekuchen mit samtiger Textur: Fruchtiges Mangopüree wird mit Crème fraîche, Frischkäse und Zucker gemischt und auf dem Kuchenbode­n verteilt.
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FOTO: WESTEND61/DPA Scones sind typisch britisch: Das Gebäck wird mit dickem Rahm und Marmelade bestrichen gegessen.
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FOTO: WESTEND61/DPA Profiterol­es bestehen aus Brandteig und werden mit verschiede­nen Cremes und Schokolade überzogen.

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