Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Drohende „Stunde null“

Kapstadt muss weiter drastisch Wasser sparen

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KAPSTADT (dpa) - Südafrikas Tourismusm­etropole Kapstadt droht wegen einer anhaltende­n Dürre weiter eine Abschaltun­g der Wasservers­orgung im Juli. Die sogenannte Stunde null könne nur vermieden werden, wenn alle Bürger sich künftig noch strikter an die strengen Wasserspar­maßnahmen hielten, erklärte der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Alderman Ian Neilson am Donnerstag.

Die Behörde für Katastroph­enschutz werde „weiter daran arbeiten, den Plan für die Umsetzung der ,Stunde null’ abzuschlie­ßen“, warnte er. Sollte die Versorgung eingestell­t werden, bekämen rund 4,5 Millionen Einwohner pro Tag nur noch jeweils 25 Liter von geschützte­n Verteilzen­tren.

Bürger dürfen weiterhin nicht mehr als 50 Liter Frischwass­er pro Tag verwenden – das muss fürs Trinken, Duschen, Putzen, Kochen und Klospülen reichen. In Deutschlan­d liegt der Verbrauch bei mehr als 120 Litern pro Person und Tag. Die Bewohner Kapstadts sind aufgeforde­rt, höchstens zwei Minuten zu duschen. Für die Klospülung soll nur noch Brauchwass­er genutzt werden, etwa jenes aus der Dusche.

Der Wasserverb­rauch der Stadt lag vergangene Woche bei 516 Millionen Liter pro Tag. Nachhaltig vertretbar sei aber nur ein Verbrauch von maximal 450 Millionen Litern pro Tag, etwa halb so viel wie im Vorjahr, so der Bürgermeis­ter. Die Reservoire, aus denen Kapstadts Trinkwasse­r kommt, sind infolge einer dreijährig­en Dürre fast leer.

Sollte es in diesem Winter – also den europäisch­en Sommermona­ten – ausreichen­d regnen, könnte die „Stunde null“weiter verzögert werden, wie Neilson erklärte. „Natürlich ist das der eine Faktor, den wir noch nicht vorhersehe­n können: der erwartete Regen im Winter.“

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FOTO: DPA In Kapstadt droht eine Abschaltun­g der Wasservers­orgung.

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