Kein Geld für Profisport in Elchingen
Basketball: Zweite Liga stellt neue Anforderungen an die Brühlhalle – Gemeinde will sparen
ELCHINGEN (anbr/pim/sz) - Der Gemeinderat von Elchingen hat den Umbau der Brühlhalle abgelehnt. Der Sportverein Oberelchingen hatte den Antrag gestellt, die Sportstätte der ProB-Basketballer der Scanplus Baskets Elchingen auch vor dem Hintergrund eines möglichen Aufstiegs in die Zweite Bundesliga ProA zu modernisieren. Nach der Entscheidung im Rat verließen die anwesenden Basketballfans enttäuscht den Sitzungssaal.
Der Ligaverband in der ProA fordert unter anderem Standkörbe und von der kommenden Spielzeit an auch LED-Banden. In der Brühlhalle sind neue Bühnenelemente, ein Lagercontainer, eine 15 Quadratmeter große LED-Wand und eine bessere Ausleuchtung erforderlich. Rund 200 000 Euro, so hatten die SVO-Verantwortlichen angegeben, würde die Umrüstung der Brühlhalle kosten. Davon sollte die Gemeinde als Eigentümerin der Halle 120 000 Euro zur Verfügung stellen. Schließlich habe sich der professionelle Basketball in den vergangenen Jahren durch seine Nachwuchsarbeit an den gesamtgesellschaftlichen Aufgaben beteiligt, hieß es in einer Erklärung des Vereins. Die restlichen 80 000 Euro würde der Verein selbst oder mit Hilfe eines Sponsors stemmen. Sollte die Mannschaft in der laufenden Saison aufsteigen – die Elchinger gehen als Sieger der Hauptrunde der ProB Süd in die Play-offs – müsste der Umbau der Halle bis August abgeschlossen sein. Andernfalls wäre länger Zeit. Der Antrag der Scanpuls-Baskets zeigt aber, dass der Verein mittelfristig in der ProA spielen will.
Die Gemeinde zieht einstwilen nicht mit. Elchingens Bürgermeister Joachim Eisenkolb wollte sich bei allem sportlichen Erfolg der Basketballer von Scanplus nicht als Spielverderber verstanden wissen. Doch angesichts bevorstehender und zwingender Aufgaben der Gemeinde sei es aus finanzieller Sicht „unverantwortlich“, die Halle zu ertüchtigen. Die meisten Ratsmitglieder stimmten dem zu.
Richard Rösch von der Dorfgemeinschaft Oberelchingen schlug vor, die Kosten zwischen Gemeinde und Verein aufzuteilen. Dem widersprach Eisenkolb – denn als Eigentümerin der Halle sei die Gemeinde bei einer Kostenübernahme an das öffentliche Vergaberecht gebunden. Deshalb könnte kein Festbetrag zur Verfügung gestellt werden, bevor nicht ein ordentliches Ausschreibungsverfahren erfolgt sei.
„Eine Nummer zu groß“
Dass die Gemeinde auf die Brühlhalle stolz sein könne, betonte Karl Mayer (CSU). Doch die Sportstätte sei gebaut worden, um allen Elchinger Bürgern sportlich etwas zu bieten. Die Anforderungen einer Profiliga sei aber eine Nummer zu groß. Zudem würde sich die Gemeinde den Unterhalt jährlich rund 170 000 Euro kosten lassen.
Manfred Bittner von der Elchinger Umweltliste (Eule) erinnerte an vergangene Haushaltssitzungen, in denen immer wieder vor einer zunehmenden Verschuldung gewarnt worden war. Mit Blick auf die voll besetzten Zuschauerreihen bat Bittner um Verständnis bei einer Ablehnung des Antrags. Damit sprach er wohl den meisten seiner Ratskollegen aus der Seele.
Um den Mindeststandard für die Zweite Liga zu erfüllen, stimmten die Räte zu, eine Anzeigetafel in der Halle zu montieren. Die Anschaffung müsse der Verein jedoch selbst tragen.