Teil eins des Doppelpacks
Basketball, ProA: Steeples spielen am Freitag in Trier und empfangen am Sonntag Vechta
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EHINGEN - Zwei Spiele innerhalb von drei Tagen haben die Zweitliga-Basketballer des Teams Ehingen Urspring in der ProA vor sich. Und der Doppelpack hat es in sich: Am heutigen Freitag, 20 Uhr, sind die Steeples bei den heimstarken Gladiators Trier zu Gast, am Sonntag, 4. März, tritt Tabellenführer Rasta Vechta in der JVG-Halle an.
Von Nervosität ist im Training wenig zu spüren, die Stimmung ist gelöst. Konzentriert, aber auch mit Spaß bereiten sich die Steeples auf die beiden schwierigen Spiele vor. „Wir haben nicht den Druck, gewinnen zu müssen“, sagt Trainer Domenik Reinboth. Das liegt daran, dass sich sein Team mit zuletzt drei Siegen in vier Spielen ein kleines Polster auf die Abstiegsplätze verschafft hat und dass die Konkurrenten Baunach und Ulm im Abstiegskampf ebenfalls knifflige Aufgaben haben (wobei Schlusslicht Baunach seine Partie des 25. Spieltags bereits absolvierte und in Heidelberg verlor). Hinzu kommt, dass die Trainingsbeteiligung bei den Steeples besser ist als in den vergangenen Wochen, als wegen Krankheit oder Verletzung immer wieder Spieler pausiert hatten. Momentan hat Reinboth zwölf Spieler um sich, was zuletzt selten der Fall war.
Mit dabei ist auch Jonathan Malu, der in dieser Saison vom Pech verfolgt ist, immer wieder ausfiel und am vergangenen Samstag gegen Hagen wieder einmal ein Comeback hatte. Der Ex-Berliner bestand den Härtetest, kam bei einer Spielzeit von mehr als 17 Minuten auf acht Punkte und sieben Rebounds. Auch wenn Malu erst wieder richtig in den Rhythmus finden muss, hat Reinboth mit ihm eine Alternative mehr für die großen Positionen. Zuletzt erhielt der NBBL-Spieler Kevin Strangmeyer immer mehr Einsatzzeit und Verantwortung; 15 Minuten stand der 17-Jährige gegen Hagen auf dem Feld, erzielte sechs Punkten. „Er kommt rein und verwandelt rotzfrech zwei Dreier“, so Reinboth.
Dagegen erwischte Kevin Yebo gegen Hagen nicht seinen besten Abend. Beim auch erst 21-Jährigen, der in den Spielen davor regelmäßig um die 20 Punkte erzielt hatte und im Rebound einer der Besten seines Team war, lief es gar nicht, keiner seiner Würfe fiel in den Korb. „Er ist auch nur ein Mensch und keine Maschine“, sagt sein Trainer. „Davor hatte er überragend gespielt, gegen Hagen kam er nicht in den Rhythmus. Das darf man nicht überbewerten.“
Gegen Trier und Vechta sieht es womöglich wieder anders aus. Doch muss das gesamte Team einen guten Tag erwischen, um in diesen Spielen etwas zu holen. Reinboth hält es für möglich. Trier ist mit 10:2 Siegen zwar die drittbeste Heimmannschaft der Liga (hinter Vechta und Crailsheim), doch sorgten die Gladiators zuletzt vor heimischem Publikum für Spannung – gegen Hamburg (84:83) siegten sie mit dem letzten Wurf und auch die Partie gegen Paderborn (80:74) war lange offen. Daraus speist sich die Zuversicht der Steeples und aus dem ersten Aufeinandertreffen mit Trier in dieser Saison, das in eigener Halle mit 84:76 gewonnen wurde.
Die Gladiators haben sich seither in der Tabelle aber verbessert und sind ein Play-off-Kandidat, punktgleich mit dem Tabellensechsten Phoenix Hagen, gegen den die Steeples zuletzt nach guter Leistung knapp verloren. Ähnlich wie Hagen und die anderen Teams auf den Play-off-Plätzen sei auch Trier personell gut besetzt und habe einen tiefen Kader, sagt Reinboth. Fallen wichtige Spieler aus, springen zumeist andere in die Bresche. So fehlte bei Hagen am vergangenen Wochenende Kapitän Dominik Spohr, was Jannik Lodders sowie Joel Aminu mit seiner bisher stärksten Saisonleistung kompensierten. Auch bei Trier fällt ein wichtiger Spieler aus, Topscorer Johannes Joos (im Schnitt 15 Punkte) verletzte sich kürzlich am Knie. Man wird sehen, wer Joos’ Rolle ausfüllt – sollte dies den Gladiators aber nicht gelingen, erhöhen sich die Chance für die Steeples auf ihren zweiten Auswärtssieg der Saison.
Zwei Punkte in Trier würde die Ausgangslage von Ehingen Urspring im Abstiegskampf vor dem Spiel gegen Tabellenführer Rasta Vechta weiter verbessern. Vechta ist neben Crailsheim bisher das überragende Team der Liga, hat in 24 Spielen erst zwei Niederlagen einstecken müssen und ist auch am Sonntag, 4. März, 16.30 Uhr, in der JVG-Halle klarer Favorit.