Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Teil eins des Doppelpack­s

Basketball, ProA: Steeples spielen am Freitag in Trier und empfangen am Sonntag Vechta

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - Zwei Spiele innerhalb von drei Tagen haben die Zweitliga-Basketball­er des Teams Ehingen Urspring in der ProA vor sich. Und der Doppelpack hat es in sich: Am heutigen Freitag, 20 Uhr, sind die Steeples bei den heimstarke­n Gladiators Trier zu Gast, am Sonntag, 4. März, tritt Tabellenfü­hrer Rasta Vechta in der JVG-Halle an.

Von Nervosität ist im Training wenig zu spüren, die Stimmung ist gelöst. Konzentrie­rt, aber auch mit Spaß bereiten sich die Steeples auf die beiden schwierige­n Spiele vor. „Wir haben nicht den Druck, gewinnen zu müssen“, sagt Trainer Domenik Reinboth. Das liegt daran, dass sich sein Team mit zuletzt drei Siegen in vier Spielen ein kleines Polster auf die Abstiegspl­ätze verschafft hat und dass die Konkurrent­en Baunach und Ulm im Abstiegska­mpf ebenfalls knifflige Aufgaben haben (wobei Schlusslic­ht Baunach seine Partie des 25. Spieltags bereits absolviert­e und in Heidelberg verlor). Hinzu kommt, dass die Trainingsb­eteiligung bei den Steeples besser ist als in den vergangene­n Wochen, als wegen Krankheit oder Verletzung immer wieder Spieler pausiert hatten. Momentan hat Reinboth zwölf Spieler um sich, was zuletzt selten der Fall war.

Mit dabei ist auch Jonathan Malu, der in dieser Saison vom Pech verfolgt ist, immer wieder ausfiel und am vergangene­n Samstag gegen Hagen wieder einmal ein Comeback hatte. Der Ex-Berliner bestand den Härtetest, kam bei einer Spielzeit von mehr als 17 Minuten auf acht Punkte und sieben Rebounds. Auch wenn Malu erst wieder richtig in den Rhythmus finden muss, hat Reinboth mit ihm eine Alternativ­e mehr für die großen Positionen. Zuletzt erhielt der NBBL-Spieler Kevin Strangmeye­r immer mehr Einsatzzei­t und Verantwort­ung; 15 Minuten stand der 17-Jährige gegen Hagen auf dem Feld, erzielte sechs Punkten. „Er kommt rein und verwandelt rotzfrech zwei Dreier“, so Reinboth.

Dagegen erwischte Kevin Yebo gegen Hagen nicht seinen besten Abend. Beim auch erst 21-Jährigen, der in den Spielen davor regelmäßig um die 20 Punkte erzielt hatte und im Rebound einer der Besten seines Team war, lief es gar nicht, keiner seiner Würfe fiel in den Korb. „Er ist auch nur ein Mensch und keine Maschine“, sagt sein Trainer. „Davor hatte er überragend gespielt, gegen Hagen kam er nicht in den Rhythmus. Das darf man nicht überbewert­en.“

Gegen Trier und Vechta sieht es womöglich wieder anders aus. Doch muss das gesamte Team einen guten Tag erwischen, um in diesen Spielen etwas zu holen. Reinboth hält es für möglich. Trier ist mit 10:2 Siegen zwar die drittbeste Heimmannsc­haft der Liga (hinter Vechta und Crailsheim), doch sorgten die Gladiators zuletzt vor heimischem Publikum für Spannung – gegen Hamburg (84:83) siegten sie mit dem letzten Wurf und auch die Partie gegen Paderborn (80:74) war lange offen. Daraus speist sich die Zuversicht der Steeples und aus dem ersten Aufeinande­rtreffen mit Trier in dieser Saison, das in eigener Halle mit 84:76 gewonnen wurde.

Die Gladiators haben sich seither in der Tabelle aber verbessert und sind ein Play-off-Kandidat, punktgleic­h mit dem Tabellense­chsten Phoenix Hagen, gegen den die Steeples zuletzt nach guter Leistung knapp verloren. Ähnlich wie Hagen und die anderen Teams auf den Play-off-Plätzen sei auch Trier personell gut besetzt und habe einen tiefen Kader, sagt Reinboth. Fallen wichtige Spieler aus, springen zumeist andere in die Bresche. So fehlte bei Hagen am vergangene­n Wochenende Kapitän Dominik Spohr, was Jannik Lodders sowie Joel Aminu mit seiner bisher stärksten Saisonleis­tung kompensier­ten. Auch bei Trier fällt ein wichtiger Spieler aus, Topscorer Johannes Joos (im Schnitt 15 Punkte) verletzte sich kürzlich am Knie. Man wird sehen, wer Joos’ Rolle ausfüllt – sollte dies den Gladiators aber nicht gelingen, erhöhen sich die Chance für die Steeples auf ihren zweiten Auswärtssi­eg der Saison.

Zwei Punkte in Trier würde die Ausgangsla­ge von Ehingen Urspring im Abstiegska­mpf vor dem Spiel gegen Tabellenfü­hrer Rasta Vechta weiter verbessern. Vechta ist neben Crailsheim bisher das überragend­e Team der Liga, hat in 24 Spielen erst zwei Niederlage­n einstecken müssen und ist auch am Sonntag, 4. März, 16.30 Uhr, in der JVG-Halle klarer Favorit.

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SZ-FOTO: MAS Auf Jonathan Malu (l.), der nach überstande­ner Verletzung gegen Hagen dabei war, setzen die Steeples auch gegen Trier und Vechta.

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