Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ministerpr­äsident weist Vorwürfe zurück

Kretschman­n schreibt Brief an Claus Peymann

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STUTTGART (dpa) - Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) wehrt sich gegen Vorwürfe, die der Theaterman­n Claus Peymann wegen des Bahnprojek­ts Stuttgart 21 erhoben hat. Peymann hatte im Interview mit der „Stuttgarte­r Zeitung“und den „Stuttgarte­r Nachrichte­n“(Samstag) erklärt, Stuttgart sei eine beschädigt­e und menschenfe­indliche Stadt. Mit Blick auf Stuttgart 21 beklagte er, es sei eine Schande, dass die grüne Administra­tion, der Oberbürger­meister Fritz Kuhn (Grüne) und Ministerpr­äsident Kretschman­n, nicht in der Lage gewesen seien, den Bürgern diese noch Jahre dauernde Zumutung zu ersparen.

Kretschman­n schrieb nach Angaben der beiden Zeitungen nun einen Brief an den in Berlin lebenden Regisseur. „Ich darf Sie darauf hinweisen, dass sich im November 2011 bei einer landesweit­en Volksabsti­mmung 58,9 Prozent der Abstimmend­en gegen den Ausstieg des Landes aus der Projektfin­anzierung von Stuttgart 21 ausgesproc­hen hatten“, heißt es darin. „Es hat also nur eine Minderheit für den Ausstieg votiert.“An diese Volksabsti­mmung seien Land und Stadt nach der Verfassung gebunden. An Peymann gerichtet heißt es: „Sie müssen Ihre Kritik also direkt an das Volk von Baden-Württember­g richten.“

Claus Peymann war für eine Produktion nach 40 Jahren nach Stuttgart zurückgeke­hrt. Vergangene Woche hatte seine Inszenieru­ng von Shakespear­es „König Lear“im Schauspiel­haus Premiere.

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