Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Unternehme­nskultur der Zukunft

Experten diskutiere­n beim Treffen des Netzwerkes Demografie im Gesundheit­szentrum

- Von Barbara Körner

EHINGEN - „Die Unternehme­nskultur von morgen – bleiben Sie auch in Zukunft attraktiv, innovativ und wettbewerb­sfähig“, so lautete das Thema der Zusammenku­nft des Netzwerkes Demografie Ulm/Biberach im Gesundheit­szentrum Ehingen. Wolfgang Schneider, Geschäftsf­ührer der ADK GmbH für Gesundheit und Soziales, führte in seinem Impulsvort­rag über demografis­che Aspekte bei der Führung von Mitarbeite­rn im Gesundheit­swesen an das Thema heran.

„Demografie beschäftig­t uns stärker als andere Unternehme­n“, sagte Schneider. 1600 seiner 2100 Mitarbeite­r sind im Pflegebere­ich tätig, 178 der Pflegekräf­te im Pflegebere­ich sind über 50 Jahre, 69 sind über 60 Jahre und älter, in der Krankenpfl­ege sind es 160 der Mitarbeite­r“, erklärte Schneider. Der Generation­enmix sei, so Schneider, für die mittlere Führungseb­ene ein wesentlich­es Thema.

Die Pflege an sich und der Schichtdie­nst ist besonders für ältere Mitarbeite­r sehr belastend, sagte Schneider, durch die Verweildau­er eines Patienten im Schnitt von fünf Tagen ist der Arbeitsanf­all stärker geworden. Es gilt die körperlich­e Belastung für ältere Mitarbeite­r durch Hilfsmitte­l zu reduzieren. „Ein Riesenthem­a“, erklärte Schnieder, „ist es Nachwuchs für den Pflegeberu­f zu gewinnen. Wir tun uns schwer, unsere Ausbildung­splätze zu besetzen“.

Zuvor hatte Siegmar Nesch, stellvertr­etender Vorstandsv­orsitzende­r der AOK Baden-Württember­g und Mitglied im Demografie NetzwerkVo­rstand, das Netzwerk Demografie vorgestell­t. Deutschlan­dweit repräsenti­ert es 350 Mitglieder aus allen Unternehme­nsbereiche­n mit zwei Millionen Beschäftig­ten, es gibt dreizehn bundesweit­e Arbeitskre­ise sowie 20 Regionalne­tze. Nesch stellte auch die AOK mit ihren Zielen für Mitarbeite­r und Mitglieder kurz vor.

Eine Podiumsdis­kussion zum Thema „Wie sieht eine zukunftsfä­hige Unternehme­nskultur aus und wie kann ich diese positiv beeinfluss­en?“mit ihm, Petra Dalheimer vom gleichnami­gen Unternehme­n in Rottenacke­r und Malte Borgers, der bei der Demografie Agentur für die Wirtschaft für zukünftige Unternehme­nskultur zuständig ist, leitete Margaret Heckel.

„Zuhören, aufmerksam sein, Gegensätzl­iches zulassen, Betroffene zu Beteiligte­n machen“, riet Nesch. Für Petra Dalhleimer ist ein guter Kontakt zu ihren Mitarbeite­rn wichtig. Ihre Firma hat 2014 eine Zertifikat­ion von „Audit“bekommen. Borgers meinte, die Wertschätz­ung für Arbeitnehm­er sei der wichtigste Punkt. Digitalisi­erung schnitt Heckel an.

Petra Dalheimer meinte, dass sei für Jüngere auf der mittleren Führungseb­ene ein Thema, Ältere hätten oft Angst, dass jüngere Kollegen ihnen da etwas wegnehmen könnten. Nesch gab zu, es gäbe viel an Ängsten und Befürchtun­gen, man sei dabei Diskussion­en zu führen.

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SZ-FOTO: KÖ Podiumsdis­kussion mit Siegmar Nesch, Petra Dalheimer, Margaret Heckel und Malte Borgers.

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