Unternehmenskultur der Zukunft
Experten diskutieren beim Treffen des Netzwerkes Demografie im Gesundheitszentrum
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EHINGEN - „Die Unternehmenskultur von morgen – bleiben Sie auch in Zukunft attraktiv, innovativ und wettbewerbsfähig“, so lautete das Thema der Zusammenkunft des Netzwerkes Demografie Ulm/Biberach im Gesundheitszentrum Ehingen. Wolfgang Schneider, Geschäftsführer der ADK GmbH für Gesundheit und Soziales, führte in seinem Impulsvortrag über demografische Aspekte bei der Führung von Mitarbeitern im Gesundheitswesen an das Thema heran.
„Demografie beschäftigt uns stärker als andere Unternehmen“, sagte Schneider. 1600 seiner 2100 Mitarbeiter sind im Pflegebereich tätig, 178 der Pflegekräfte im Pflegebereich sind über 50 Jahre, 69 sind über 60 Jahre und älter, in der Krankenpflege sind es 160 der Mitarbeiter“, erklärte Schneider. Der Generationenmix sei, so Schneider, für die mittlere Führungsebene ein wesentliches Thema.
Die Pflege an sich und der Schichtdienst ist besonders für ältere Mitarbeiter sehr belastend, sagte Schneider, durch die Verweildauer eines Patienten im Schnitt von fünf Tagen ist der Arbeitsanfall stärker geworden. Es gilt die körperliche Belastung für ältere Mitarbeiter durch Hilfsmittel zu reduzieren. „Ein Riesenthema“, erklärte Schnieder, „ist es Nachwuchs für den Pflegeberuf zu gewinnen. Wir tun uns schwer, unsere Ausbildungsplätze zu besetzen“.
Zuvor hatte Siegmar Nesch, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg und Mitglied im Demografie NetzwerkVorstand, das Netzwerk Demografie vorgestellt. Deutschlandweit repräsentiert es 350 Mitglieder aus allen Unternehmensbereichen mit zwei Millionen Beschäftigten, es gibt dreizehn bundesweite Arbeitskreise sowie 20 Regionalnetze. Nesch stellte auch die AOK mit ihren Zielen für Mitarbeiter und Mitglieder kurz vor.
Eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wie sieht eine zukunftsfähige Unternehmenskultur aus und wie kann ich diese positiv beeinflussen?“mit ihm, Petra Dalheimer vom gleichnamigen Unternehmen in Rottenacker und Malte Borgers, der bei der Demografie Agentur für die Wirtschaft für zukünftige Unternehmenskultur zuständig ist, leitete Margaret Heckel.
„Zuhören, aufmerksam sein, Gegensätzliches zulassen, Betroffene zu Beteiligten machen“, riet Nesch. Für Petra Dalhleimer ist ein guter Kontakt zu ihren Mitarbeitern wichtig. Ihre Firma hat 2014 eine Zertifikation von „Audit“bekommen. Borgers meinte, die Wertschätzung für Arbeitnehmer sei der wichtigste Punkt. Digitalisierung schnitt Heckel an.
Petra Dalheimer meinte, dass sei für Jüngere auf der mittleren Führungsebene ein Thema, Ältere hätten oft Angst, dass jüngere Kollegen ihnen da etwas wegnehmen könnten. Nesch gab zu, es gäbe viel an Ängsten und Befürchtungen, man sei dabei Diskussionen zu führen.