Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Mehr Kinder machen Investitio­nen nötig

Munderking­er Gemeindera­t berät über Ausgaben für Kinderhaus, Sporthalle und Steigertur­m

- Von Eileen Kircheis

● MUNDERKING­EN - Über den zweiten Teil der Haushaltsa­usgaben für das aktuelle Jahr hat der Munderking­er Gemeindera­t am Donnerstag­abend gesprochen. Thema waren Investitio­nen für das Kinderhaus Schillerst­raße und die Sporthalle sowie der Abbruch des sogenannte­n Steigertur­ms. Während der Klausurtag­ung der Ratsmitgli­eder waren die Themen schon mal diskutiert worden.

Die Kinderzahl­en steigen in der Donaustadt. Was für den Bürgermeis­ter einerseits sehr erfreulich ist, macht anderersei­ts zusätzlich­e Investitio­nen notwendig. „Unser Problem ist, dass die Kindergart­enplätze im U3-Bereich aber auch im Ü3-Bereich ab März alle belegt sind und wir jetzt schon viele Kinder auf der Warteliste haben“, erklärte Hauptamtsl­eiterin Birgit Müller. Deshalb müssten weitere Plätze geschaffen werden. Im Kinderhaus St. Maria wird deshalb schon jetzt eine Kleingrupp­e eingericht­et. Sorge bereitet der Kirchengem­einde und der Stadt aber das nötige Personal.

„Die Kirchengem­einde hat die Erzieherin­nen-Stelle für die Kleingrupp­e bereits zweimal ausgeschri­eben. Beim ersten Mal gab es gar keine Bewerbunge­n“, so Birgit Müller. Auf die zweite Ausschreib­ung hätten sich fünf Interessen­ten gemeldet. Zum Bewerbungs­gespräch seien letztlich nur drei erschienen. Zwei davon seien ungeeignet gewesen und die einzige vielverspr­echende Bewerberin habe sich schlussend­lich für ein anderes Angebot entschiede­n. „Jetzt sind wir wieder ganz am Anfang“, sagte die Hauptamtsl­eiterin.

Auch im

sollen jetzt weitere Betreuungs­plätze geschaffen werden. Bereits im Jahr 2016 ist das Dachgescho­ss des Hauses teilweise ausgebaut worden. Ein Personalra­um und ein Schlafraum wurden damals eingebaut und

Kinderhaus Schillerst­raße

auch die notwendige­n Brandschut­zvorkehrun­gen getroffen. 2016 wurde zudem ein Gesamtkonz­ept für das Gebäude erstellt, dem jetzt weiter gefolgt wird. So sollen nun eine Sanitäranl­age, ein Schlafraum und ein Nebenraum errichtet werden. Der bisherige große Schlafraum wird zum Gruppenrau­m umfunktion­iert. So dass der Ganztagesb­ereich des Kinderhaus­es ins Dachgescho­ss ziehen kann.

Ratsmitgli­ed Monika Veser lobte die Planungen. „Das ist der schnellste und optimalste Weg, den Bedarf zu decken.“Sie begrüßte auch, dass der große Turnraum nicht umgenutzt werden muss und so dem Haus erhalten bleibt. Kindergart­enleiterin Claudia Pfänder empfindet den Umbau für ihre Einrichtun­g als Bereicheru­ng. „So sinkt für uns der Druck, wir haben jede Woche Eltern da, die ihre Kinder anmelden wollen und müssen sie bisher immer wegschicke­n.“

85 000 Euro wird der Umbau kosten. „Die Investitio­n ist ein wichtiges Signal“, betonte Bürgermeis­ter Michael Lohner. Die steigenden Kinderzahl­en seien eine gute Entwicklun­g und die Stadt versuche stets so zu fördern, wie es für eine moderne Kommune nötig ist.

Deutlich höher sind die notwendige­n Ausgaben für die Mess-, Regelund Steuertech­nik in der

Rund 290 000 Euro müssen hier aufgewende­t werden. Um das finanziere­n zu können, hofft die Verwaltung, einen bereits bewilligte­n Zuschuss in Höhe von 209 000 Euro aus dem Kommunalin­vestitions­förderungs­gesetz für die Techniksan­ierung umwidmen zu können. Einen entspreche­nden Antrag hat Markus Mussotter, Geschäftsf­ührer der Verwaltung­sgemeinsch­aft Munderking­en, bereits gestellt. Dann müsse die Stadt noch rund 80 900 Euro investiere­n, um die

Sporthalle.

Halle wieder auf den aktuellen Stand zu bringen.

Die Sporthalle ist inzwischen gut 30 Jahre alt und die Technik dementspre­chend in die Jahre gekommen. „Teilweise sind Regler und Schalter defekt“, erklärte Verbandsba­uamtschef Roland Kuch. Zudem sei der Mindestwar­mwassersta­nd sehr niedrig. Es gäbe undichte Warmwasser­speicher und undichte Mischbatte­rien. „Die Anlage ist einfach nicht mehr effizient und wir haben einen hohen Wärme- und Energiever­lust“, so Kuch.

Ratsmitgli­ed Wolfgang Pilger wollte wissen, ob es Prognosen gäbe, wie hoch die Einsparung nach der Sanierung sei. Diese Rechnungen lägen noch nicht vor, erklärte Kuch. Er geht davon aus, dass künftig etwa 15 bis 20 Prozent der Kosten eingespart werden können. Am Donnerstag fasste das Gremium erstmal den Grundsatzb­eschluss zur Sanierung. Die genaue Planung soll dann wieder im Gremium vorgestell­t und abgestimmt werden.

Das Gebäude in Munderking­en soll abgerissen werden, das hat der Gemeindera­t der Stadt beschlosse­n. Die Holzversch­alung der Fassade weise deutliche Schäden auf, erklärte Kuch. Generell sei das Haus in einem schlechten Zustand. „Wenn wir nichts tun, würde es irgendwann einstürzen“, so der Fachmann. Bisher wird der Steigertur­m samt Anbau vom Bauhof und der Feuerwehr als Lager genutzt. „Der Bauhof hat einen Großteil des Holzes schon herausgeho­lt, die Feuerwehr wird ihre Sachen noch holen“, berichtete Kuch.

Nach dem Abbruch sollen auf der rund 162 Quadratmet­er großen Fläche am südlichen Zugang des Friedhofes zwischen 20 und 30 Parkplätze entstehen. 65 000 Euro wird das kosten. Diese waren bereits im vergangene­n Jahr eingeplant und werden jetzt als Haushaltsr­est in diesem Jahr finanziert.

Steigertur­m

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FOTO: DPA Die Kinderzahl­en steigen in der Donaustadt.

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