Ökonomie und Ökologie in Einklang bringen
Agrarbiologe Hans-Peter Seitz aus Mühlhausen hält bei der Versammlung des BUND Ehingen einen Vortrag
EHINGEN (ai) - Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des BUND Ehingen stand ein ausführliches Referat von Agrarbiologe Hans-Peter Seitz aus Mühlhausen. Er zeigte anhand von Bildmaterial, wie es auch in der Region mit dem Naturschutz im Argen liegt.
Zunächst gab jedoch Vorsitzende Angela Scheffold einen Bericht über die Aktivitäten im Jahr 2017. Besucht wurden Seminare zur Mobilität im Ländlichen Raum und die Nachhaltigkeitstage in Stuttgart. Zum Gewerbegebiet Berg wurde eine Stellungnahme abgegeben und Solari unterstützt. Mit einem Stand war man bei der Ehinger Kirbe aktiv. Bei der Volksbank-Auslosung wurde der BUND Ehingen mit einer Spende von 500 Euro bedacht. Auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. Ein Jahresausflug in die Schweiz, eine Wanderung im Pfrunger Ried mit Karl Brunner und eine Weihnachtswanderung standen auf dem Programm. Der angelegte Natur-Erlebnispfad dient inzwischen zu 95 Prozent dem Bier-Kulturwanderweg.
Vorausschauend nannte Angela Scheffold eine Krautgärten-Besichtigung in Berkach, eine Stellungnahme zur Bebauung des Schelle-Areals sowie die Errichtung eines weiteren Wildbienen-Hotels mit Unterstützung der Rotarier.
Geschwisterkindern von krebskranken Kindern soll am 16. Juni ein Naturerfahrungs-Tag geboten werden.
Zum Thema „Energie und Klima“ergriff Jürgen Kübler das Wort. Im Hinblick auf Starkregen mit Überschwemmungen oder Dürreperioden müsse das Thema Klima stärker ins Auge gefasst werden. Erneuerbare Energien oder auch Einsparung von Energie müsse im Vordergrund stehen. Durch Sanierung im Wärmebereich könnte hier positiv eingewirkt werden.
Ehrungen standen auch auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung. 35 Jahre ist Alois Johler Mitglied, 25 Jahre Manfred Bierer und zehn Jahre Jürgen Kübler.
Schatzmeisterin Martina Fischer gab einen ausführlichen Kassenbericht. Trotz der zahlreichen Aktivitäten war nur ein geringer Abmangel zu verzeichnen. Nach dem Bericht der Kassenprüfung beantragte Stadtrat Hubert Dangelmaier die Entlastung, die einstimmig erteilt wurde.
Agrarbiologe Hans-Peter Seitz arbeitet seit 20 Jahren für die Untere Naturschutzbehörde beim Landratsamt. Er war also prädestiniert für einen aufschlussreichen Vortrag. Generalthema war der Umgang mit öffentlichen Flächen zum Wohl von Mensch und Natur. „Es geht um Natur, um unsere Heimat“, stellte er in den Vordergrund. Anhand von Bildern zeigte er vor allem die Sünden an der Natur auf.
Nach seiner Ansicht gibt es zu viele Biogas-Anlagen und auch vorausgehend Mais-Flächen. Bemängelt wird auch, dass die Randstreifen sowohl vom Land als auch von Gemeinden und Grundstückseigentümern öfters im Jahr gemulcht werden. Für Gewässer-Randstreifen und Randstreifen an Wegen seien die Gemeinden zuständig.
Dazu gehöre auch die Gehölzpflege, Unter anderem ist das vielfache Sterben der Insekten die Folge. Die Verdichtung von Hofeinfahrten und Grundstücken wirken sich auch nachteilig aus. Es müssten Oekonomie und Oekologie in Einklang gebracht werden.
Seitz hatte auch ein positives Beispiel parat: Die Stadt Bad Saulgau wurde ausgezeichnet für ihre biologische Vielfalt.