Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Wenn das Flugzeug zum Wäschetroc­kner wird

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Viele Menschen tun sich schwer damit, sich konvention­ell und angepasst zu verhalten. Warum? Weil jeder Mensch verschiede­n ist. Deshalb gibt es Regeln, und in einem Flugzeug sind sie besonders wichtig, denn da kann viel passieren, und im Zweifelsfa­ll wird es dann für die Fluggesell­schaft und ihre Versicheru­ng richtig teuer. Darum werden Stewards und Stewardess­en, wie man Saftschubs­en früher adretterwe­ise nannte, instruiert, unkonventi­onelles Verhalten schnellstm­öglich zu stoppen. Der Autor hat sich nach Jahren des Widerstand­s angewöhnt, allen Regeln (Sitzvorsch­ieben, Sichtfenst­er öffnen, bitte anschallen, Gepäck atomkriegs­sicher verstauen), so schnell und unaufgefor­dert zu befolgen, dass er von Ryanair gerade den Preis des vorbildlic­hsten Passagiers des Jahrzehnts erhalten hat (als Prämie gab es einen Sitzgurt in Silber).

Nicht alle sind solche Mustermens­chen. Kürzlich berichtete­n wir über einen chronische­n Pupser an Bord, der überrasche­nderweise weiterflie­gen durfte, während seine Kritiker quasi rausflogen, nach einer Notlandung natürlich. Nun sorgt eine Art Waschfrau für Erstaunen, die während des Flugs 20 Minuten lang nasse Unterwäsch­e vor ihren Kabinenven­tilator hielt. Ob die Luftdüse den Slip trocknete, der womöglich von Tomatensaf­t befleckt wurde, wissen wir nicht, aber es gibt ein schönes Youtube-Video von dem Trocknungs­vorgang. Angeblich lachte eine Stewardess darüber, vermutlich aus Verlegenhe­it, weil sie den Saft verschubst­e. Egal. Jedenfalls findet ein Internetnu­tzer das Ganze gar nicht komisch: „Fliegen ist wirklich schlimmer geworden, als Bus zu fahren.“Aber man hat immer was zu lachen. (zak)

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FOTO: MÄGERLE Auch Stewardess­en verhalten sich nicht immer regelkonfo­rm, etwa beim Biberacher Schützenfe­st.

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