Auch in Heidelberg falsch vergebene Extrazahlungen an Professoren
HEIDELBERG (dpa) - Neben Fällen an Hochschulen in Ludwigsburg und Konstanz sind offenbar auch an einer Hochschule in Heidelberg Extrazahlungen an Professoren falsch vergeben worden. Wie die „Rhein-Neckar-Zeitung“berichtet, wurden bei internen Untersuchungen an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Unregelmäßigkeiten bei der Gewährung von Leistungszulagen in den Jahren 2005 bis 2013 festgestellt. Konkret geht es um zwölf Fälle.
Die Behörde von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) hatte das Besoldungssystem mit den Leistungszulagen im Südwesten zuletzt genauer unter die Lupe genommen. Anlass war eine Zulagenaffäre an der Verwaltungshochschule in Ludwigsburg. Zudem beanstandete das Ministerium an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung in Konstanz die Vergabe von Zulagen. Professoren können neben dem Grundgehalt eine Extrazahlung für besondere Leistungen in Forschung und Lehre erhalten. Die Entscheidung treffen die Hochschulen selbst.
Es wurden 44 staatliche Hochschulen abgefragt. Neben Ludwigsburg und Konstanz gab es demnach an drei Einrichtungen 17 Fälle seit 2005. An der Heidelberger Hochschule wurden Zulagen offenbar auf falscher Grundlage gewährt. Rektor HansWerner Huneke bestätigte, dass es Unregelmäßigkeiten gegeben habe. Das Grundproblem war demnach offenbar, dass Zulagen als „Bleibeund Berufungszulage“ausgewiesen wurden, obwohl die Rechtsgrundlage dafür nicht gegeben war. „Es ging ausnahmslos um Leute, die besonders viele Publikationen hatten, die sich wissenschaftlich besonders hervorgetan haben“, sagte Huneke dem Blatt.