Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Strobl lehnt Hausarrest für Asylbewerb­er ab

Der Innenminis­ter hält das Ansinnen des Sigmaringe­r Bürgermeis­ters Schärer für nicht durchsetzb­ar

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STUTTGART (dpa/sz) - Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) lehnt einen Hausarrest für auffällige Asylbewerb­er ab. Eine weitergehe­nde Einschränk­ung der Freizügigk­eit im Sinne eines Hausarrest­s halte er aus verfassung­srechtlich­en Gründen weder für möglich noch auf der zuständige­n Bundeseben­e für durchsetzb­ar, heißt es in einem Schreiben des Ressortche­fs an den Bürgermeis­ter von Sigmaringe­n, Thomas Schärer (CDU). In der Kreisstadt mit rund 18 000 Einwohnern befindet sich unter anderem eine Erstaufnah­mestelle des Landes mit mehr als 500 Flüchtling­en in der ehemaligen GrafStauff­enberg-Kaserne. Gleichfall­s sind in einer Gemeinscha­ftsunterku­nft Flüchtling­e untergebra­cht.

Am Bahnhof in Sigmaringe­n war es nach Auskunft des Bürgermeis­ters in der Vergangenh­eit unter anderem zu Alkoholexz­essen und Pöbeleien durch Flüchtling­e gekommen. Ladenbesit­zer in der Innenstadt hätten über eine Zunahme von Diebstähle­n geklagt. Infolge dessen hatte Schärer unter anderem an Strobl geschriebe­n und Benimmkurs­e, die Verschärfu­ng des Tatbestand­s der Beleidigun­g und Sanktionen für die Betroffene­n gefordert. Der Bürgermeis­ter hatte sich auch für die zeitweise Wegnahme von Handys stark gemacht. Auch diese Forderung lehnte Strobl ab. In seinem Antwortsch­reiben verwies er zugleich auf eine erhöhte Polizeiprä­senz vor Ort.

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FOTO: ROLAND RASEMANN Innenminis­ter Thomas Strobl.

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