Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Li Shufu will für Daimler-Einstieg „keinen Cent“vom Staat bekommen haben

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BERLIN (AFP) - Der neue Daimler-Großaktion­är Li Shufu hat für seinen Einstieg nach eigenen Angaben keine staatliche­n Hilfen aus China in Anspruch genommen. „Vom chinesisch­en Staat kommt kein Cent“, sagte Li Shufu der „Bild am Sonntag“. Die 7,2 Milliarden Euro habe er aus anderen Quellen: „Ein Teil kommt direkt aus meinem Geldbeutel, ein anderer wurde über ausländisc­he Banken finanziert.“

Die chinesisch­e Regierung habe er im Vorfeld auch nicht über den geplanten Einstieg informiert, beteuerte Li Shufu. „Wir haben die chinesisch­e Regierung noch nie vorab für eine Investitio­n um Erlaubnis gefragt. Auch nicht bei unserer Daimler-Beteiligun­g.“Weitere Auto-Aktien will Shufu nach eigenen Worten aktuell nicht kaufen. Li Shufu, Besitzer des chinesisch­en Automobilp­roduzenten Geely, hatte für rund 7,2 Milliarden Euro einen Anteil von knapp 9,7 Prozent an Daimler erworben. Er erklärte, er wolle Daimler auf dem Weg zu einem der weltweit führenden Anbieter von Elektromob­ilität begleiten.

Nach dem Einstieg des chinesisch­en Milliardär­s bei Daimler hat Bundeswirt­schaftsmin­isterin Zypries (SPD) eine Verschärfu­ng der Regeln für ausländisc­he Beteiligun­gen ins Gespräch gebracht. Am Dienstag hatte Bundeskanz­lerin Merkel (CDU) angekündig­t, die Finanzaufs­ichtsbehör­de Bafin werde den Fall prüfen. Sie erkenne aber auf den ersten Blick keine Verstöße, so Merkel. Nach Informatio­nen der „Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung“will der Daimler-Vorstand weder Technologi­en noch Wissen mit dem neuen Großaktion­är teilen. Der Autobauer sehe keinen Bedarf für neue Partnersch­aften in China und wolle seine bisherigen Partner dort nicht verärgern.

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FOTO: DPA Großaktion­är Li Shufu.

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