Keine Chance gegen den Titelanwärter
Basketball, ProA: Steeples verlieren Heimspiel gegen Rasta Vechta mit 70:99
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EHINGEN - Der Tabellenführer und Titelanwärter ist eine Nummer zu groß für das Team Ehingen Urspring. Mit 70:99 verloren die Steeples ihr Heimspiel in der Zweiten BasketballBundesliga gegen Rasta Vechta. Eine Halbzeit lang hielt der Tabellen-14. noch mit, ehe der Favorit im dritten Viertel davonzog und im letzten Abschnitt den Vorsprung souverän verwaltete.
Eine Halbzeit lang habe man gegen die Niederlage „angekämpft“, sagte Domenik Reinboth. „Aber dann hat sich die sportliche und physische Qualität von Vechta durchgesetzt.“Was nicht überraschend kam, schließlich „ist die Mannschaft aus Vechta Tabellenführer und wir spielen gegen den Abstieg“.
Zu Beginn war von einem deutlichen Unterschied noch wenig zu sehen. Die Steeples lagen zwar nach zwei Minuten mit 4:8 im Rückstand, doch dank Spielmacher Achmadschah Zazai, der in der Anfangsphase die Glanzpunkte setzte, selbst traf oder den Ball zu Korberfolgen von Center Bradley Hayes servierte, ärgerten die Gastgeber den Spitzenreiter und lagen nach etwas mehr als drei Minuten sogar mit 11:10 vorn. Doch es sollte die einzige Führung in diesem Spiel für die Steeples bleiben.
Vechtas Jeremy Dunbar hatte an diesem Abend ein besonders gutes Händchen und sorgte mit zwei Dreiern, dass die Gäste wieder in Führung gingen und in Führung blieben – am Ende hatte Dunbar sechs seiner sieben Würfe verwandelt, darunter fünf von sechs Drei-Punkte-Würfen. Die Steeples hielten Anschluss, auch wenn ihnen nicht alles glückte; aber auch Vechta warf immer wieder daneben. 24:19 hieß es nach zehn Minuten für die Niedersachsen.
Im zweiten Drittel kam Liga-Topscorer Davonte Lacy, dem im ersten Abschnitt die Rasta-Männer David Gonzalvez und Joshua Young auf den Füßen standen, auf Touren. Lacy sorgte dafür, dass die Steeples auf 23:24 herankamen und verkürzte kurz darauf auf 25:27. Auch in der Folge, nachdem sich Vechta auf 37:27 abgesetzt hatte, war in erster Linie der beste Punktesammler der Steeples dafür verantwortlich, dass der Rückstand nicht größer war als elf Punkte zur Pause (37:48). Lazys Ausbeute im zweiten Viertel: 16 Punkte. VechtaCoach Douglas Spradley sprach von einer „One-Man-Show“Lazys und war mit der Leistung seines Teams in den zehn Minuten vor der Pause nicht zufrieden.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich Spradleys Gemütslage deutlich und rasch. Dunbar eröffnete das dritte Viertel mit einem Dreier zum 51:37 und kurze Zeit später erneut aus der Distanz zum 61:41 für Vechta. Innerhalb von etwas mehr als drei Minuten hatte der Tabellenführer seinen Vorsprung verdoppelt. „In der zweiten Halbzeit haben wir uns wieder gesteigert“, sagte Spradley, der die Seitenlinie verließ, um sich auf dem Stuhl neben der Spielerbank zurückzulehnen. Ihm war da schon klar: Für sein Team brennt in Ehingen nichts mehr an, es ging nur noch um die Höhe von Vechtas 24. Sieg im 26. Saisonspiel.
Obwohl Spradley die Spieler der Startformation nach und nach auswechselte, baute seine Mannschaft den Vorsprung weiter aus. Am Ende des dritten Abschnitts führten die Gäste mit 79:50. Im letzten Viertel nutzte auch Steeples-Trainer Domenik Reinboth die Gelegenheit, den vielen jungen Spielern mehr Einsatzzeit zu geben – zeitweise standen vier NBBL-Spieler auf dem Feld, von denen Lucas Loth sein Debüt gab. Und sogar punktete.
Im Abstiegskampf hat sich für die Steeples nichts verändert – außer, dass die Chance auf den Verbleib in der ProA weiter gestiegen ist, weil die hinter Ehingen Urspring liegenden Teams Ulm und Baunach am Sonntag ebenfalls leer ausgingen und ihnen nur noch vier Spiele bleiben, um den Abstieg in die ProB abzuwenden. Von den vier Spielen muss die Orange Academy drei und Baunach zwei gewinnen, um an den Steeples vorbeizuziehen. Sofern das Reinboth-Team keinen Punkt mehr holt.
Team Ehingen Urspring – Rasta Vechta 70:99 (19:24, 18:24, 13:31, 20:20). Steeples: Lacy (27/davon drei Dreier), Zazai (14), Yebo (5), Schmitt (5), Hayes (8), Bonifant (5), Malu (2), Strangmeyer, Meister (3), Noeres, Loth (1), Leonhardt. Erfolgreichste Rasta-Werfer: Dunbar (17/davon fünf Dreier), Christen (16), Hinrichs (16), Herkenhoff (15).