Senioren als Opfer von Betrügern – das sagt die Polizei
Anrufe von falschen Polizisten, Gewinnversprechen, der Enkeltrick – „mittlerweile werden alle Spielarten gleich oft angewendet“, sagt Wolfgang Jürgens, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ulm. Betrugsfälle an der Haustür – der falsche Handwerker etwa, der sich Zutritt zur Wohnung verschafft – seien hingegen relativ selten und würden weniger häufig vorkommen als früher, so Jürgens. In der Regel würden Betrüger erst einmal ein Gespräch am Telefon führen, auch um zu klären, ob Geld da ist. Schockanrufe, bei denen Senioren unter Druck gesetzt werden, kämen zur Zeit häufiger vor: Die Betrüger teilen am Telefon mit, ein Verwandter liege im Krankenhaus, und es müsse schnell Geld überwiesen werden. Oder ein Verwandter habe einen Unfall verursacht und man müsse schnell ein Bußgeld zahlen, sonst drohe ihm das Gefängnis. Senioren seien häufig leichtgläubiger und häufig allein – dann seien sie froh, wenn sie jemanden zum Reden hätten. „Außerdem hatten sie eine ganz andere Art von Erziehung, die es sehr schwer macht, Nein zu sagen“, erklärt Jürgens. Viele Senioren würden niemanden ungerechtfertigt vor den Kopf stoßen wollen und gingen erst einmal davon aus, es mit keinem Betrüger zu tun zu haben. „Die Betrüger machen es aber auch sehr geschickt“, sagt Jürgens. Sie würden sich auskennen, wie man die Senioren in ein Gespräch verwickelt und sie unter Druck setzt. Jürgens rät: „An der Tür nicht aufmachen.“Man könne über die Sprechanlage oder über das Fenster kommunizieren. Informationen, die man erhält, sollte man überprüfen und nachhaken. Wichtig sei es dabei, eigene Telefonnummern von Polizei, Verwandten oder Krankenhaus zu verwenden, sich keine geben zu lassen. Und auch Gewinnversprechen solle man kritisch hinterfragen. (dtp)