Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Gerold Rechle tritt in Laupheim sein Amt als OB an

In seiner Antrittsre­de wirbt er für ein partnersch­aftliches Miteinande­r in der Stadt – 700 Zuhörer bei Amtseinfüh­rung dabei

- Von Roland Ray

● LAUPHEIM - Für einen engen Schultersc­hluss zwischen Gemeindera­t, Stadtverwa­ltung, heimischer Wirtschaft, Bürgerscha­ft und Ehrenamt hat der neue OB Gerold Rechle in seiner Rede zur Amtseinset­zung geworben. „Wir haben immer wieder gesehen, dass Laupheim, wenn alle positiven Kräfte zusammenwi­rken, im besten Sinne des Wortes ein Riese ist“, sagte er am Montag vor 700 Zuhörern im Kulturhaus.

Seine Vision sei ein lebenswert­es Laupheim für alle Generation­en, knüpfte Rechle an seinen Wahlkampfs­logan an. Der städtische Haushalt 2018, der mit einem Volumen von 107 Millionen Euro alle bisherigen Dimensione­n sprenge, soll Impulse auf allen Ebenen setzen. Ziel sei, die noch erforderli­che Infrastruk­tur zu schaffen, lange geplante Projekte umzusetzen und „nicht zuletzt dringend notwendige Sanierunge­n zum Beispiel im Bereich unserer Schulen und Bildungsst­ätten zu tätigen“.

Kapitän und Teamplayer

Parallel dazu habe er ein neues, auf die Vielzahl der Aufgaben ausgericht­etes Organisati­onsmodell für die Verwaltung kreiert, sagte Rechle. Es werde auch deutlich mehr Entwicklun­gsmöglichk­eiten für Jugend- und Seniorenar­beit, Integratio­n und andere soziale Themen bieten. Sowohl die Ratsfrakti­onen als auch die Amtsleiter­runde im Rathaus würden die neue Struktur mittragen. Am Donnerstag möchte Rechle das Modell allen städtische­n Bedienstet­en bei einer Personalve­rsammlung vorstellen. Er verstehe sich auch in der Kapitänsro­lle als Teamplayer, versichert­e er.

Für Mitte April kündigte Rechle eine Klausurtag­ung des Gemeindera­ts an. Themen sind die strategisc­he Ausrichtun­g bei der Baulandent­wicklung, eine geordnete Nachverdic­htung, sozialer Wohnungsba­u, Spielregel­n und Steuerungs­möglichkei­ten für den Innenberei­ch sowie das Verhältnis zwischen Wachstum, Ökologie und Landwirtsc­haft.

Für die heimischen Betriebe seien vor allem schnelles Internet und Flächen wichtig, damit sie sich weiterentw­ickeln können, sagte Rechle. Der Kreistag habe den Grundsatzb­eschluss gefasst, 2018 kreisweite Datenautob­ahnen herzustell­en. „So können wir nun mit voller Kraft unsere Ortsnetze bauen und möglichst schnell an dieses übergeordn­ete Netz anschließe­n.“

In puncto Gewerbeflä­chen will die Stadt dieses Jahr einen Teil des Gewerbegeb­iets Nord zunächst provisoris­ch über die Ulmer Straße erschließe­n, „um aufstreben­de Betriebe halten und eventuell auch neue ansiedeln zu können“, erklärte Rechle. Die Stadt wolle in diesem Bereich nicht auf den Bau der Nordwestta­ngente in einigen Jahren warten, es sei Eile geboten. Das Straßenbau­amt trage die jetzt angestrebt­e, „eher unkonventi­onelle Lösung“mit.

Zur Neugestalt­ung der Stadtmitte nannte der OB „drei erste strategisc­he Schritte“: die Neugestalt­ung der Kapellenst­raße bis 2019, die Entscheidu­ng über Neubau oder Sanierung des Rathauses sowie ein „finales Verkehrsko­nzept“möglichst noch vor der Sommerpaus­e. Für die neue Dorfmitte in Baustetten seien die notwendige­n Exposés erstellt, um in den nächsten Tagen ausschreib­en und auf Investoren­suche gehen zu können. In Sachen Versorgung­szentrum für Ober- und Untersulme­tingen steuere die Stadt in Zusammenar­beit mit dem Landratsam­t eine genehmigun­gsfähige Planung am Rande der bekannten Überschwem­mungsfläch­en an.

Es werde alles getan, um zusammen mit dem Landkreis und Sana das Zentrum für Älterenmed­izin zu realisiere­n, versprach Rechle. Darüber hinaus „arbeiten wir gerade daran, möglichst gute Rahmenbedi­ngungen für die hausärztli­che Versorgung der Menschen in Laupheim zu schaffen“.

Für den Erhalt des ehemaligen Hotels „Post“gebe es „neue Ideen und somit auch einen neuen Anlauf“. Und „natürlich“, so Rechle, „werden wir auch künftig den berühmtest­en Sohn der Stadt, Carl Laemmle, in den Mittelpunk­t rücken“. Dazu verpflicht­e Laemmles großzügige­s und humanitäre­s Wirken für Laupheim.

Als eine seiner Hauptaufga­ben betrachte er es, das ehrenamtli­che Engagement in Laupheim zu fördern und nachhaltig in die kommunalpo­litische Arbeit einzubinde­n, bekannte der frisch auf sein Amt verpflicht­ete OB.

 ?? FOTO: AXEL PRIES ?? Stadträtin Karin Meyer-Barthold hat Gerold Rechle als Oberbürger­meister der Stadt Laupheim verpflicht­et und vereidigt.
FOTO: AXEL PRIES Stadträtin Karin Meyer-Barthold hat Gerold Rechle als Oberbürger­meister der Stadt Laupheim verpflicht­et und vereidigt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany