Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Öpfinger wollen einheitlic­hes Ortsbild

Erstmals Bebauungsp­lan für innerörtli­chen Bereich – Gebäude genießen Bestandssc­hutz

- Von Johannes Nuß

ÖPFINGEN - Der Gemeindera­t Öpfingen hat in seiner Sitzung am Dienstagab­end den Entschluss gefasst, erstmals einen Bebauungsp­lan für das innergemei­ndliche Gebiet „Östlich der Kirchgasse“aufstellen zu lassen. Die Räte wollen damit sicherstel­len, dass die innerörtli­che Bebauung in Öpfingen einheitlic­h bleibt.

Bisher habe es in großen Teilen des Altortes von Öpfingen keinen Bebauungsp­lan gegen, sagte Bürgermeis­ter Andreas Braun eingangs der Beratung während der Gemeindera­tssitzung im Sitzungssa­al des Unteren Schlosses. Dies hatte in der Vergangenh­eit zur Folge, dass bei der Antragsste­llung für Bauvorhabe­n der Paragraph 34 des Baugesetzb­uches zum Zuge kam. Der sieht zwar vor, dass sich der Bau in die nähere Umgebung einfügt. „Allerdings“, so der Schultes, „lässt sich bei Anträgen die nähere Umgebung sehr weit dehnen“. Somit sei die nähere Umgebung ein unbestimmt­er Rechtsbegr­iff und in der Vergangenh­eit sei die nähere Umgebung immer großzügige­r ausgelegt worden. Braun wies eindringli­ch daraufhin, dass der Bebauungsp­lan für das Gebiet für bereits gebaute Gebäude keinerlei Auswirkung habe: „Die haben Bestandssc­hutz.“

Nachfrage nach Bauplätzen ungebroche­n hoch

Die Öpfinger Räte hatten es am Dienstagab­end eilig, den Auftrag für den Bebauungsp­lan zu beschließe­n, schließlic­h ist die Nachfrage nach Bauplätzen und Wohngebäud­en ungebroche­n hoch – auch in Öpfingen. „Das Angebot jedoch ist überschaub­ar“, unterstric­h Braun in seinen Ausführung­en. Und so will die Gemeinde versuchen, vorhandene Baulücken möglichst zu schließen oder vorhandene Bausubstan­zen abzureißen oder umzunutzen.

Um den Räten und den zahlreiche­n Besuchern im Rat den neuen Bebauungsp­lan näher zu bringen, hatte die Verwaltung den Stadtplane­r Rainer Waßmann eingeladen. Der betonte, dass bei einem Neubau das Ortsbild zu wahren sei und zum anderen ein ausgewogen­er Ausgleich zwischen Bauherrn und Nachbarsch­aft geschaffen werden. „Dies kann durch den Bebauungsp­lan in Zukunft gewährleis­tet werden“, erklärte der Stadtplane­r von der Planwerkst­att am Bodensee aus Kressbronn.

Mit der Beauftragu­ng des Planungsbü­ros von Waßmann erließ die Gemeinde gleichzeit­ig eine Veränderun­gssperre für das Gebiet, da die Aufstellun­g des Bebauungsp­lan einige Zeit in Anspruch nimmt. Die Sperre wurde deswegen erlassen, da die Verwaltung verhindern möchte, dass während der Planungsph­ase Bauanträge gestellt werden und somit doch noch in die Umgebung eingegriff­en werden kann.

Bauliche Verdichtun­g im Plangebiet schaffen

Mit der Aufstellun­g des Plans soll der vorhandene Bestand erhalten bleiben, dennoch sollen Nachverdic­htungen bei entspreche­nder Grundstück­sgröße ermöglicht werden. Als grundsätzl­iches Planungszi­el nannten dann sowohl Bürgermeis­ter Andreas Braun als auch Städteplan­er Rainer Waßmann, dass die vorhandene Bebauung und Gebietsstr­uktur übernommen werden soll. Für künftige Neubauten in dem Planungsbe­reich „Östlich der Kirchgasse“gilt, dass diese sich dann auch tatsächlic­h ins nähere Umfeld harmonisch einfügen müssen. Darüber hinaus soll mit dem Bebauungsp­lan die Möglichkei­t einer vernünftig­en baulichen Verdichtun­g geschaffen werden.

Der neue Plan wird im beschleuni­gten Verfahren aufgestell­t, sodass die Bürgerbete­iligung und die Anhörung der Behörden und sonstiger Träger schnell abgeschlos­sen werden können. Die Gemeinderä­te stimmten dem einstimmig zu.

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SZ-FOTO: JOHANNES NUSS Bürgermeis­ter Andreas Braun will, dass der Ort in Öpfingen ein einheitlic­hes Erscheinun­gsbild behält.

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