Öpfinger wollen einheitliches Ortsbild
Erstmals Bebauungsplan für innerörtlichen Bereich – Gebäude genießen Bestandsschutz
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ÖPFINGEN - Der Gemeinderat Öpfingen hat in seiner Sitzung am Dienstagabend den Entschluss gefasst, erstmals einen Bebauungsplan für das innergemeindliche Gebiet „Östlich der Kirchgasse“aufstellen zu lassen. Die Räte wollen damit sicherstellen, dass die innerörtliche Bebauung in Öpfingen einheitlich bleibt.
Bisher habe es in großen Teilen des Altortes von Öpfingen keinen Bebauungsplan gegen, sagte Bürgermeister Andreas Braun eingangs der Beratung während der Gemeinderatssitzung im Sitzungssaal des Unteren Schlosses. Dies hatte in der Vergangenheit zur Folge, dass bei der Antragsstellung für Bauvorhaben der Paragraph 34 des Baugesetzbuches zum Zuge kam. Der sieht zwar vor, dass sich der Bau in die nähere Umgebung einfügt. „Allerdings“, so der Schultes, „lässt sich bei Anträgen die nähere Umgebung sehr weit dehnen“. Somit sei die nähere Umgebung ein unbestimmter Rechtsbegriff und in der Vergangenheit sei die nähere Umgebung immer großzügiger ausgelegt worden. Braun wies eindringlich daraufhin, dass der Bebauungsplan für das Gebiet für bereits gebaute Gebäude keinerlei Auswirkung habe: „Die haben Bestandsschutz.“
Nachfrage nach Bauplätzen ungebrochen hoch
Die Öpfinger Räte hatten es am Dienstagabend eilig, den Auftrag für den Bebauungsplan zu beschließen, schließlich ist die Nachfrage nach Bauplätzen und Wohngebäuden ungebrochen hoch – auch in Öpfingen. „Das Angebot jedoch ist überschaubar“, unterstrich Braun in seinen Ausführungen. Und so will die Gemeinde versuchen, vorhandene Baulücken möglichst zu schließen oder vorhandene Bausubstanzen abzureißen oder umzunutzen.
Um den Räten und den zahlreichen Besuchern im Rat den neuen Bebauungsplan näher zu bringen, hatte die Verwaltung den Stadtplaner Rainer Waßmann eingeladen. Der betonte, dass bei einem Neubau das Ortsbild zu wahren sei und zum anderen ein ausgewogener Ausgleich zwischen Bauherrn und Nachbarschaft geschaffen werden. „Dies kann durch den Bebauungsplan in Zukunft gewährleistet werden“, erklärte der Stadtplaner von der Planwerkstatt am Bodensee aus Kressbronn.
Mit der Beauftragung des Planungsbüros von Waßmann erließ die Gemeinde gleichzeitig eine Veränderungssperre für das Gebiet, da die Aufstellung des Bebauungsplan einige Zeit in Anspruch nimmt. Die Sperre wurde deswegen erlassen, da die Verwaltung verhindern möchte, dass während der Planungsphase Bauanträge gestellt werden und somit doch noch in die Umgebung eingegriffen werden kann.
Bauliche Verdichtung im Plangebiet schaffen
Mit der Aufstellung des Plans soll der vorhandene Bestand erhalten bleiben, dennoch sollen Nachverdichtungen bei entsprechender Grundstücksgröße ermöglicht werden. Als grundsätzliches Planungsziel nannten dann sowohl Bürgermeister Andreas Braun als auch Städteplaner Rainer Waßmann, dass die vorhandene Bebauung und Gebietsstruktur übernommen werden soll. Für künftige Neubauten in dem Planungsbereich „Östlich der Kirchgasse“gilt, dass diese sich dann auch tatsächlich ins nähere Umfeld harmonisch einfügen müssen. Darüber hinaus soll mit dem Bebauungsplan die Möglichkeit einer vernünftigen baulichen Verdichtung geschaffen werden.
Der neue Plan wird im beschleunigten Verfahren aufgestellt, sodass die Bürgerbeteiligung und die Anhörung der Behörden und sonstiger Träger schnell abgeschlossen werden können. Die Gemeinderäte stimmten dem einstimmig zu.