Spatzen wollen endlich starten
Fußball, Regionalliga: Spatzen haben längerer Pause wieder ein Punktspiel – Elversberg kommt ins Donaustadion
ULM (gioe) - Neun Wochen Vorbereitung für ein Spiel: Was nach Luxus für Sportmannschaften klingt, ist für ein Fußballteam im wöchentlichen Ligabetrieb alles andere als angenehm. In genau dieser Situation stecken die Ulmer Spatzen. Seit Anfang Januar wird an der Donau trainiert und das Regionalliga-Spiel gegen Hoffenheim II Anfang Februar ist das bislang einzige Punktspiel der Ulmer im Jahr 2018. Das Wetter und die dadurch bedingten Spielverlegungen brachten die Ulmer aus dem Tritt. Nun geht es am Samstag, 10. März, 14 Uhr, endlich weiter für den SSV Ulm 1846. Gast im Donaustadion ist der SV Elversberg.
Spatzen-Trainer Tobias Flitsch ist erleichtert, dass nun wieder um Punkte gespielt werden kann. Die Zeit bis dahin vertrieb sich seine Mannschaft mit Testspielen – eher um fit zu bleiben als um wirklich zu sehen, wo die Mannschaft steht. Die Erkenntnisse, die Flitsch aus dem Hoffenheim-Spiel zog, ließen sich bisher nicht umsetzen. „Testspiele sind auch immer Motivationssache“, so Flitscher. Gegen einen Ligakonkurrenten sieht es anders aus. Deshalb macht sich Flitsch keine Sorgen, dass seinen Spielern gegen Elversberg die Motivation fehlen könnte. „In der Woche vor einem Spiel kommt sie von allein.“
Die Saarländer spielen eine solide Saison und stehen auf Platz fünf. Ulm wiederum rutschte wegen der vielen Spielabsagen auf Rang 15 und ist in Abstiegsgefahr. Dem Verein käme ein Abstieg nicht recht, diese Woche verdeutlichten die Verantwortlichen der Spatzen, wie wichtig der Klassenverbleib für den gesamten Verein wäre. Die geplante Professionalisierung der Lizenzmannschaft wäre mit dem Abstieg vom Tisch. Entsprechend viel Druck lastet auf den Schultern von Flitsch und seiner Mannschaft, das klang auf der Mitgliederversammlung immer wieder durch.
Für den Trainer ist das keine außergewöhnliche Situation. Es sei das „Normalste der Welt“, dass ein Verein erfolgreich sein wolle, sagt er und verweist darauf, wie sich die Spatzen seit dem Fehlstart in die Saison stabilisiert haben. Dazu kommt, dass das Team laut Flitsch in der ungeplant langen Vorbereitung gut gearbeitet hat. Man war in voller Besetzung, nur der langzeitverletzte Vinko Sapina war bei keiner der Einheiten dabei. Doch wie das Schicksal so will, hat Flitsch ausgerechnet vor dem Spiel gegen Elversberg zwei Ausfälle zu verkraften – und die können weh tun. Zum einen wurde Stürmer David Braig diese Woche krank, zum anderen fiel Alper Bagceci im Training auf seinen Arm und muss untersucht werden. Eine Diagnose steht noch aus.
Gegen Elversberg kann die fehlende Offensivkraft zwar schmerzen, einen größeren Fokus als aufs Toreschießen sollten die Spatzen aber auf die Defensive legen. Elversberg hat dank Julius Parstaller (zehn Tore) und Kevin Koffi (neun) die drittmeisten Tore der Liga erzielt. „Wir wissen genau, was uns erwartet“, sagt Flitsch.