Musikverein Ringingen imponiert mit grandioser Leistung
Dirigent Matthias Hirling macht sich als Superman ganz prächtig – Blasmusikkreisverband zeichnet langjährige Musiker aus
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RINGINGEN - Mit einer imponierenden Leistung hat der Musikverein Ringingen am Samstag beim Jahreskonzert das Publikum beeindruckt. Ausgefeilte Darbietungen auf teilweise höchstem Niveau quittierten die Zuhörer in der voll besetzten Birkenlau-Halle mit tosendem Applaus.
Eindrucksvoll präsentierte sich nicht nur das Blasorchester unter Leitung von Matthias Hirling, sondern schon zuvor die von Sara Frank dirigierte und aus 48 Nachwuchsmusikern bestehende Jugendkapelle. Davon war rund ein Viertel durch die Einbindung in die Erwachsenenkapelle doppelt gefordert und erbrachte in beiden Formationen volle Leistung. Als Beispiel sei die brillante und vielfach solistisch herausragende Oboistin Julia Schaible genannt.
Schon ganz originell war die Konzerteröffnung durch die Jugendka- pelle mit der majestätischen „20th Century Fox Fanfare“. Im Oberstufenbereich bewegte sich das leistungsfähige Jugendblasorchester bei „Gulliver’s Reise“zu fantastischen Ländern mit utopischen Größenverhältnissen. Mitreißender Schwung und betörender Sound prägte die begeistert applaudierte Wiedergabe der „Highlights from Moana“. Eingepackt waren die Klarinetten am Ende der lustigen Zugabe „Clarinets Packing Up Early“.
Hirling auf Oberstufenniveau
Auf Oberstufenniveau ließ Matthias Hirling sein von ihm souverän geführtes Blasorchester zum Auftritt von „Robin Hood – König der Diebe“aufspielen. „Gehen wir weg vom ersten Helden in Strumpfhosen“, leitete der sein Programm mit Musicalsongs und Filmmusik selbst moderierende Dirigent über zu einem von Johan de Meij arrangierten Medley aus An- drew Lloyd Webbers Musical „The Phantom of the Opera“. Sinfonische Blasmusik in feinster Nuancierung entfaltete ihre volle Wirkung bei ab- geschalteter Saalbeleuchtung, und der obligatorische Schreckensschrei verfehlte seine Wirkung nicht. Als Filmheld im blau- rot-gelben Originalkostüm erstieg Matthias Hirling zum Höchststufentitel „Superman March“das Dirigentenpodium und erhöhte damit die Wirkung der äußerst anspruchsvollen Filmmusik. „Ein schüchterner Reporter entdeckt seine Kraft“, erläuterte Musikvereinsvorsitzender Joachim Trapp in seiner Anmoderation die Wirkung des ersten Superhelden der Comicgeschichte.
Zur Musicalversion des Walt-Disney-Zeichentrickfilms „Tarzan“steuerte Phil Collins unvergessene Songs bei. Diese inszenierte das mit Affen, Elefanten und anderen Lebewesen durchsetzte Blasorchester zu allgemeiner Erheiterung des Publikums echt tierisch. Ein ungetrübter Hörgenuss war danach auch die sinfonische Suite „At World’s End“aus dem von Hans Zimmer meisterhaft komponierten Soundtrack zum Film „Pirates of the Caribbean 3“. Englischer Gesang war auch dabei. Noch einmal vom Film zum Musical wechselte die Szene, als zum Schluss des Programms die bekanntesten Themen aus dem erfolgreichsten deutschsprachigen Musical „Elisabeth“, darunter der betörende Mayerling-Walzer, den noch einmal abgedunkelten Raum zuerst mit wundervollen Dissonanzen und danach mit Wohlklang füllten. Spannung bis zuletzt war angesagt.
Als erste Zugabe ertönte der 1914 komponierte und bald darauf auf Schallplatte eingespielte „Colonel Bogey March“und als zweite „Kaiserin Sissi“der Egerländer Rebellen.