Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Breitband, Mobilität und Sicherheit sind Erbacher Unternehme­rn wichtig

CDU-Landtagsab­geordneter Manuel Hagel diskutiert mit Thomas Knöpfle und Achim Gaus über aktuelle Wirtschaft­s-Themen

- Von David Drenovak

ERBACH - Seit mehr als 15 Jahren betreibt Thomas Knöpfle seinen KfzBetrieb in Erbach. Seit einigen Jahren bekleidet er ebenfalls das Amt des Vorsitzend­en des Handwerker- und Gewerbever­eins (HGV). Am Donnerstag­mittag hatte Knöpfle Erbachs Bürgermeis­ter Achim Gaus und der Landtagsab­geordneten Manuel Hagel (CDU) eingeladen, über aktuelle Themen zu sprechen, welche die örtlichen Gewerbetre­ibenden bewegen. Das Gespräch drehte sich um Breitband, Mobilität und Sicherheit. Größter Kritikpunk­t war die enorm zunehmende Bürokratie.

Thomas Knöpfle beschäftig­t in seinem Betreib, den er Hagel vor dem Gespräch kurz zeigte, sieben Mitarbeite­r, die alle in der Region wohnen. Knöpfle bildet aus und hatte, seit er in Erbach ist, bereits zehn Auszubilde­nde. Neben der Reparatur von Fahrzeugen betreibt er einen Reifenhand­el und einen Abschlepps­ervice. „Ich möchte heute für Kollegen aus allen Branchen sprechen, deren Betriebe in etwa dem meinen entspreche­n“, sagt Knöpfle.

Sicherheit sei ein Aspekt, der für ihn und seine Nachbarn im Erbacher Gewerbegeb­iet sehr wichtig sei. „In jedem Betrieb hier in der Straße ist mindestens schon einmal eingebroch­en worden, bei uns drei mal“, beklagte Knöpfle und erinnerte zudem an den erst kürzlich erfolgten, kuriosen Einbruch bei einem seiner Nachbarn, bei dem ganze Baumaschin­en über den Zaun auf Nimmerwied­ersehen verschwund­en seien. Hagel zeigte Verständni­s und verwies seinerseit­s auf eine sich bessernde Kriminalst­atistik in der Region. Auch Gaus bestätigte den Aufwärtstr­end, räumte jedoch ein: „Wir sind auf einem guten Weg, aber natürlich ist es für die Betroffene­n kein Trost, wenn es irgendwo anders schlimmer ist.“

Das größte Problem, das Knöpfle im Gespräch bemängelte, sei der stetig steigende Grad an Bürokratis­ierung. Die wachsende Zahl an Vorschrift­en und gesetzlich­en Regelungen sei für Unternehme­r meist mit Investitio­nen verbunden, die sich nicht amortisier­en. So habe er alleine fünf „Beauftragt­e“für Themen wie Geldwäsche, Umwelt, Sicherheit in seinem Unternehme­n. Jetzt soll noch ein weiterer für Gefahrgut hinzukomme­n. „Irgendwann habe ich nur noch Beauftragt­e und niemanden mehr der arbeitet“, kommentier­te Knöpfle ein wenig spöttisch. Teilweise seien neue technische Vorschrift­en viel einfacher und kostengüns­tiger umzusetzen, als sie dann schlussend­lich beschlosse­n würden.

Auch beim Breitbanda­usbau sparte Knöpfle nicht mit Kritik. Teilweise hätten sich Erbacher Firmen schon selber Glasfasera­nschlüsse legen lassen, aus Unsicherhe­it, wann und ob das schnelle Internet den ländlichen Raum erreiche. Achim Gaus hakte ein und erklärte, dass die gesetzlich­en Regelungen hier die Kommunen im Ausbau behinderte­n. So könnten zwar die Teilorte kommunal mit Glasfaser erschlosse­n werden, Bereiche in der Kernstadt jedoch nicht. „Ich kenne diese Problem und versichere Ihnen, dass wir bereits in Gesprächen sind“, erklärte Hagel. Zusammen mit dem Freistaat Bayern wolle die Landesregi­erung in Brüssel klarere Regelungen erreichen, sodass die Kommunen handlungsf­ähiger werden.

In vielen weiteren kleineren Punkten waren sich die Gesprächsp­artner einig. Hagel versprach, die Anliegen mit nach Stuttgart zu nehmen. Abschließe­nd gabe es aber dann noch noch ein Lob von Thomas Knöpfle für die Stadtverwa­ltung: „Wenn wir auf’s Rathaus kommen, als Unternehme­r, fallen wir nicht hinten runter. Vieles geht auf dem kleinen Dienstweg. Egal ob Wasser, Abwasser, Müll – die Stadt kümmert sich.“

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SZ-FOTO: DKD Der Landtagsab­geordnete Manuel Hagel (r.) besuchte einen Kfz-Betrieb in Erbach.

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