Breitband, Mobilität und Sicherheit sind Erbacher Unternehmern wichtig
CDU-Landtagsabgeordneter Manuel Hagel diskutiert mit Thomas Knöpfle und Achim Gaus über aktuelle Wirtschafts-Themen
●
ERBACH - Seit mehr als 15 Jahren betreibt Thomas Knöpfle seinen KfzBetrieb in Erbach. Seit einigen Jahren bekleidet er ebenfalls das Amt des Vorsitzenden des Handwerker- und Gewerbevereins (HGV). Am Donnerstagmittag hatte Knöpfle Erbachs Bürgermeister Achim Gaus und der Landtagsabgeordneten Manuel Hagel (CDU) eingeladen, über aktuelle Themen zu sprechen, welche die örtlichen Gewerbetreibenden bewegen. Das Gespräch drehte sich um Breitband, Mobilität und Sicherheit. Größter Kritikpunkt war die enorm zunehmende Bürokratie.
Thomas Knöpfle beschäftigt in seinem Betreib, den er Hagel vor dem Gespräch kurz zeigte, sieben Mitarbeiter, die alle in der Region wohnen. Knöpfle bildet aus und hatte, seit er in Erbach ist, bereits zehn Auszubildende. Neben der Reparatur von Fahrzeugen betreibt er einen Reifenhandel und einen Abschleppservice. „Ich möchte heute für Kollegen aus allen Branchen sprechen, deren Betriebe in etwa dem meinen entsprechen“, sagt Knöpfle.
Sicherheit sei ein Aspekt, der für ihn und seine Nachbarn im Erbacher Gewerbegebiet sehr wichtig sei. „In jedem Betrieb hier in der Straße ist mindestens schon einmal eingebrochen worden, bei uns drei mal“, beklagte Knöpfle und erinnerte zudem an den erst kürzlich erfolgten, kuriosen Einbruch bei einem seiner Nachbarn, bei dem ganze Baumaschinen über den Zaun auf Nimmerwiedersehen verschwunden seien. Hagel zeigte Verständnis und verwies seinerseits auf eine sich bessernde Kriminalstatistik in der Region. Auch Gaus bestätigte den Aufwärtstrend, räumte jedoch ein: „Wir sind auf einem guten Weg, aber natürlich ist es für die Betroffenen kein Trost, wenn es irgendwo anders schlimmer ist.“
Das größte Problem, das Knöpfle im Gespräch bemängelte, sei der stetig steigende Grad an Bürokratisierung. Die wachsende Zahl an Vorschriften und gesetzlichen Regelungen sei für Unternehmer meist mit Investitionen verbunden, die sich nicht amortisieren. So habe er alleine fünf „Beauftragte“für Themen wie Geldwäsche, Umwelt, Sicherheit in seinem Unternehmen. Jetzt soll noch ein weiterer für Gefahrgut hinzukommen. „Irgendwann habe ich nur noch Beauftragte und niemanden mehr der arbeitet“, kommentierte Knöpfle ein wenig spöttisch. Teilweise seien neue technische Vorschriften viel einfacher und kostengünstiger umzusetzen, als sie dann schlussendlich beschlossen würden.
Auch beim Breitbandausbau sparte Knöpfle nicht mit Kritik. Teilweise hätten sich Erbacher Firmen schon selber Glasfaseranschlüsse legen lassen, aus Unsicherheit, wann und ob das schnelle Internet den ländlichen Raum erreiche. Achim Gaus hakte ein und erklärte, dass die gesetzlichen Regelungen hier die Kommunen im Ausbau behinderten. So könnten zwar die Teilorte kommunal mit Glasfaser erschlossen werden, Bereiche in der Kernstadt jedoch nicht. „Ich kenne diese Problem und versichere Ihnen, dass wir bereits in Gesprächen sind“, erklärte Hagel. Zusammen mit dem Freistaat Bayern wolle die Landesregierung in Brüssel klarere Regelungen erreichen, sodass die Kommunen handlungsfähiger werden.
In vielen weiteren kleineren Punkten waren sich die Gesprächspartner einig. Hagel versprach, die Anliegen mit nach Stuttgart zu nehmen. Abschließend gabe es aber dann noch noch ein Lob von Thomas Knöpfle für die Stadtverwaltung: „Wenn wir auf’s Rathaus kommen, als Unternehmer, fallen wir nicht hinten runter. Vieles geht auf dem kleinen Dienstweg. Egal ob Wasser, Abwasser, Müll – die Stadt kümmert sich.“