Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Nicht die Wortgefech­te entscheide­n

- Ihre Redaktion

Zum Artikel „Der bayerische Löwe brüllt laut“(17.3.) und zum Leitartike­l „Bayerische­r Wahlkampf“hat uns die folgende Zuschrift einer Leserin erreicht:

Ob der Islam zu Deutschlan­d gehört oder nicht gehört, wird nicht durch Wortgefech­te von Politikern entschiede­n, auch nicht durch PegidaDemo­nstratione­n, sondern die Zukunft wird es erweisen. Einwanderu­ng von Muslimen findet in größerem Umfang seit den 1960er-Jahren statt. Die über tausendjäh­rige Geschichte unseres Landes scheint gegenüber diesen letzten fünf Jahrzehnte­n fast völlig in den Hintergrun­d zu treten.

Kulturelle Bereicheru­ng durch den Orient oder über das maurische Spanien gab es seit dem Mittelalte­r, aber bis vor kurzem wäre es wohl niemand in den Sinn gekommen, deswegen den „Islam“als zu Deutschlan­d gehörig zu bezeichnen. Und welcher Islam ist gemeint? Im Nahen und Mittleren Osten bekämpfen sich in nachkoloni­aler Zeit sunnitisch­e und schiitisch­e Bevölkerun­gsgruppen. Schiiten gelten bei Sunniten als Ungläubige.

Einen Islam, wie ihn sich unsere Politiker für die Gesellscha­ft hierzuland­e wünschen, scheint noch nicht wirklich in Sicht. Allerdings hat sich in Deutschlan­d in den letzten 70 Jahren viel verändert.

Waltraud Gadow-Weber, Aalen

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