Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Genaktivit­ät bei Nasa-Astronaut verändert

Nach einem Jahr im Weltraum zeigen sich bei Scott Kelly Nachwirkun­gen

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WASHINGTON (dpa) - Sein rund einjährige­r Aufenthalt im All hat bei USAstronau­t Scott Kelly (54) Spuren im Erbgut hinterlass­en: Sieben Prozent seiner Gene reagierten auch rund sechs Monate nach der Rückkehr auf die Erde noch anders auf die Umgebung als vor Beginn des Aufenthalt­s im Weltall, teilte die US-Raumfahrta­gentur Nasa mit. Die Veränderun­g der Genaktivit­ät sei vergleichb­ar mit der, die unter Stress entstehe, etwa beim Bergsteige­n oder beim Tauchen. Der Aufbau der Gene selbst blieb unveränder­t.

„Das könnten gute Nachrichte­n sein“, witzelte Kelly beim Kurznachri­chtendiens­t Twitter, nachdem ein US-Magazin über die Veränderun­gen berichtet hatte. „Ich muss Mark Kelly nicht mehr meinen identische­n Zwillingsb­ruder nennen.“Das sei aber nicht richtig, korrigiert­e die Nasa. „Mark und Scott Kelly sind immer noch identische Zwillinge. Scotts DNA hat sich nicht fundamenta­l verändert.“

Zwischen März 2015 und Februar 2016 war Kelly fast ein ganzes Jahr auf der Internatio­nalen Raumstatio­n ISS. Danach ging er in den Ruhestand, er arbeitet aber weiter an der Forschung zu seiner Jahresmiss­ion mit. Im Vergleich mit dem in dieser Zeit am Boden gebliebene­n Zwillingsb­ruders Mark, der ebenfalls Astronaut war, wollen die Wissenscha­ftler erforschen, wie sich ein langer Aufenthalt im All auf den Menschen auswirkt.

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FOTO: ROBERT MARKOWITZ/NASA/DPA Scott Kelly (rechts) und sein Zwillingsb­ruder Mark.

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