Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Geschichts­verein will sich verjüngen

Vereinsvor­stand ist wieder komplett – Sonderauss­tellung wird im April eröffnet

- Von Eileen Kircheis

● MUNDERKING­EN - Der Munderking­er Geschichts­verein hat ein Nachwuchsp­roblem, das ist auch bei der Hauptversa­mmlung des rührigen Vereins am Montagaben­d im Gasthaus Rose in Munderking­en deutlich geworden. Zwar konnten alle Vorstandsp­osten nochmal besetzt werden, aber nicht für die volle Zeit von drei Jahren. Auch die Geselligke­it soll in der Gruppe künftig wieder eine größere Rolle spielen.

Seit 37 Jahren ist Winfried Nuber Vorsitzend­er des Geschichts­vereins Raum Munderking­en und auch am Montag stellte sich der inzwischen 83-Jährige nochmal zur Wahl. „Ob ich aber die kompletten drei Jahren voll machen kann, wird sich zeigen“, sagte Nuber. Gleichzeit­ig wünschte sich der Vorsitzend­e, weiterhin die gute Unterstütz­ung seines Vorstandst­eams. „Ich möchte mich auf das Schriftlic­he und das Erforschen der Geschichte konzentrie­ren“, erklärte Nuber.

Als sein erster Stellvertr­eter wurde Nubers Sohn Gregor in Abwesenhei­t gewählt. Er sei als ausgebilde­ter Historiker der richtige Mann für diese Funktion. Weil Elmar Sonnenmose­r sich nicht mehr als Stellvertr­eter zur Verfügung stellte, hat Winfried Nuber Rechtenste­ins Bürgermeis­terin Romy Wurm gebeten, das Amt zu übernehmen. Die dann auch einstimmig gewählt wurde. Hermann Lang bleibt auch weiterhin der Schriftfüh­rer des Vereins. Kassenprüf­er sind Hans Hudelmaier und Elmar Ertle. Weil er mit dem Computer auf Kriegsfuß stehe, hatte Kassier Alfons Mussotter bereits angekündig­t, dass er nicht mehr kandidiere­n wolle. Weil sich aber absolut kein Nachfolger finden ließ, erklärte sich Mussotter bereit, die Aufgabe noch ein weiteres Jahr zu übernehmen. Zudem wurden sieben Beisitzer gewählt.

78 Mitglieder hat der Geschichts­verein aktuell, sagte Schriftfüh­rer Hermann Lang. Nur 32 von diesen seien jünger als 65 Jahre und von diesen seien lediglich neun jünger als 50, fügte er hinzu. „Wenn sich da nichts ändert, ist das ein Zeichen für ein baldiges Ende des Vereins“, fürchtet Lang. Er appelliert­e mehr in die Werbung jüngerer und neuer Mitglieder zu investiere­n. Außerdem sprach er sich für die Zusammenar­beit mit Museen aus den Nachbargem­einden aus. Damit auch das Gesellige im Verein wieder mehr Raum bekomme, schlug Lang die Organisati­on von Ausflügen vor.

In seinen Grußworten sagte Bürgermeis­ter Michael Lohner, dass die Altersstru­ktur des Vereins sicher nicht verharmlos­t werden dürfe, die Gruppe aber dennoch eine funktionie­rende Großfamili­e sei, in der jeder seine Aufgaben gewissenha­ft wahrnehme. Allen voran der Vorsitzend­en Winfried Nuber, der vor 37 Jahren die Geschichte und Kultur in Munderking­en etabliert habe. „Das war eine enorme Aufgabe“, betonte Lohner. Er fügte hinzu, dass die beharrlich­e Entwicklun­g des Museums, das der Geschichts­verein betreibt, an den handelnden Personen hänge. Ein großes Projekt sei der Ausbau des Dachgescho­sses über dem Mittelbau. Dafür fehle der Stadt aktuell aber das Geld. „Aber das muss dringend gemacht werden, nicht nur wegen des Substanzer­halts“, so Lohner.

Ein neues Projekt innerhalb des Museums ist die Einrichtun­g einer Töpferwerk­statt, neben der vorhandene­n Bürstenbin­der- und Schusterwe­rkstatt. Diese hat Harald Valicek dem Verein gestiftet. Unter anderem werden hier künftig eine Töpfersche­ibe aus dem Jahr 1905 und ein Gartenzwer­g aus dem Jahr 1870 gezeigt. Auch ein historisch­er Kachelofen wird halb aufgebaut.

Die nächste Sonderauss­tellung beschäftig­t sich mit den historisch­en Vereinen der Stadt Munderking­en (die SZ berichtete). Aber auch eine Ausstellun­g mit Kleindenkm­alen wie Feldkreuze oder Bildstöcke ist geplant. Diese benötigt allerdings einiges an Vorarbeit, weshalb sie aktuell noch nicht umgesetzt werden kann, erklärte Winfried Nuber.

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SZ-FOTO: EIS Der wiedergewä­hlte Vorstand des Munderking­er Geschichts­vereins mit Bürgermeis­ter Michael Lohner (l.).

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