Der Weiherbach im Fokus
Bei der Gewässerschau kommen einige verbotene Dinge zum Vorschein.
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EHINGEN - Experten der Stadt Ehingen und des Landratsamtes haben sich am Mittwoch zu einer Gewässerschau getroffen. Im Fokus stand dabei der Verlauf des Weiherbachs im innerstädtischen Gebiet Ehingens. Zudem haben sich die Experten die Ehrlos im Teilort Altbierlingen angeschaut.
Der Weiherbach fließt eigentlich recht unspektakulär durch Ehingen und mündet in die Schmiech. Dennoch haben sich die Experten am Mittwoch den Verlauf und vor allem die Gewässerrandstreifen des Bachs genau angeschaut. Erste Station war die kleine Brücke bei der EGW. „Der Abfluss des Gewässers muss gewährleistet werden“, betont Manfred Erhardt, beim Landratsamt zuständig für die oberirdischen Gewässer. Und direkt an der Brücke bei der EGW entdeckte der Fachmann auch gleich Ablagerungen im Wasser. „Das muss entfernt werden. Ansonsten droht hier Hochwasser und das wollen wir vermeiden“, sagte Erhardt an Michael Heim und Stadtbaumeister Andreas Erwerle gerichtet. Zudem soll im Bereich der Brücke eine sogenannte raue Rampe in den Bach gebaut werden, damit Fische und Kleinstlebewesen wandern können. „Fische zieht es zur Eiablage immer gegen den Strom“, sagt Manfred Erhardt.
Auch der Biber hat den Bereich des Weiherbachs gut in Bearbeitung, wie die Experten am Mittwoch feststellten. „Wir sehen den Biber aber hier nicht als großes Problem an“, erklärt der Biberbeauftragte des Kreises, Klaus Nagl. Gerade im Bereich zwischen der Gewerblichen Schule Ehingen und den Kleingärten hat sich der Biber am Weiherbach richtig ausgebreitet. Dort ist laut Nagl auch „der schönste Biberbau im Kreis“zu sehen. Denn direkt vor der Brücke auf dem Gebiet der Gewerblichen Schule hat sich der Biber ein riesiges Nest gebaut, das von allen Seiten her zu sehen ist. „Der Biber ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt“, macht in diesem Zusammenhang Manfred Erhardt deutlich.
Vieles muss weg
Während der Biber aus Sicht der Experten vom Landratsamt keine Probleme bereitet, seien aber wilde Ablagerungen und bauliche Veränderungen auf dem Gebiet der Kleingärtner ein Problem, wie Erhardt gegenüber den Mitarbeitern der Stadt Ehingen verdeutlichte. „Alles, was im Bereich innerhalb von fünf Metern des Gewässerrandstreifens liegt, muss weg“, betont Erhardt und erklärt: „Da darf nichts stehen. Gerade der Müll, der hier nur hingestellt wurde, muss weg.“Auch die laut Erhardt als „So da“-Anlagen bezeichnete kleinere Hütten und Verschläge am Uferbereich müssen abgebaut werden.
„In der Kleingarten- und Kleintierzuchtsiedlung müssen noch weitere Dinge abgebaut werden. Kompostanlagen und andere Verbauten müssen weg“, erklärt Michael Heim von der Stadt Ehingen und betont: „Zudem sind in der Siedlung Schläuche und Pumpen fest im Weiherbach angebracht. Auch das muss weg. Wenn jemand Wasser mit der Gießkanne aus dem Bach entnimmt, ist das in Ordnung. Mit einer Pumpe geht das allerdings nicht“, so Heim. „Der Vorsitzende der Kleingärtner ist bereits informiert. Er wird eine Versammlung anberaumen und die Mitglieder informieren. Bis zum 31. Mai dieses Jahres müssen die beanstandeten Sachen entfernt werden“, so Heim weiter. Die Stadt werde dies dann überprüfen.
Das Gebiet rund um den Weiherbach in Richtung Kirchen sei indes vom Landratsamt nicht beanstandet worden. „Es geht nur um ein paar Kleinigkeiten auf Höhe Schlechtenfeld“, sagt Heim.
Die Besichtigung in der Ortslage Altbierlingen verlief indes laut Stadtbaumeister Andreas Erwerle problemlos: „Wir werden hier loses Gehölz aus dem Gewässer entfernen. Zudem ist an den Gewässerrandstreifen teilweise gegen die Auflagen verstoßen worden. Aber nichts Dramatisches.“