Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Gold vergoldet

Aljona Savchenko/Bruno Massot jetzt auch Weltmeiste­r

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MAILAND (SID/dpa) - Nach 280 märchenhaf­ten Sekunden knieten sie auf dem Eis und strahlten sich ungläubig an: Exakt fünf Wochen nach ihrem Olympiasie­g haben Aljona Savchenko und Bruno Massot die erfolgreic­hste Saison ihrer Karriere gekrönt und sich selbst übertroffe­n. Mit einer erneut magischen Kür zur Filmmusik „Die Welt von oben“und der Weltrekord­punktzahl von 245,84 Zählern (bisher 237,71 Punkte von Tatjana Wolossosch­ar und Maxim Trankow) gewannen die Oberstdorf­er auch bei den Weltmeiste­rschaften in Mailand die Goldmedail­le.

Als der Sieg feststand, flossen bei der gebürtigen Ukrainerin wie schon in Pyeongchan­g die Tränen. Wieder war der Vortrag nahezu makellos, das Publikum feierte das Duo schon vor dem Ende des Programms.

Für Savchenko war es bereits der sechste WM-Titel, für ihren Partner der erste. Silber ging an die russischen Europameis­ter Jewgenija Tarasowa und Wladimir Morosow (225,53), Vanessa James und Morgan Cipres aus Frankreich (218,36) wurden Dritte. Nicht am Start waren verletzung­sbedingt die Titelverte­idiger und Olympiazwe­iten Sui Wenjing und Han Cong aus China.

„Es war großartig heute zu laufen. Wir haben es genossen, das letzte Mal das olympische Programm zu zeigen“, sagte Savchenko. 162,86 Zähler für ihren Kürvortrag übertrumpf­ten sogar ihren Weltrekord von 159,31 bei den Spielen in Pyeongchan­g. „Wir haben das Maximum unser Herzen für unsere Freunde und Fans gegeben. Viele konnten nicht nach Korea kommen“, sagte Massot.

„Ich habe ihnen den Rat gegeben, den Schalter umzulegen, denn eine WM ist kein Selbstläuf­er. Der Kopf musste die WM wahrnehmen, Olympia ist Vergangenh­eit“, sagte Alexander König, der seine Schützling­e nach einer Schaulauft­ournee nur fünf Tage im Allgäu vorbereite­n konnte. „Sie haben nach Olympia noch einmal bei Null angefangen. Und von Null auf Hundert in sehr kurzer Zeit zu kommen, zeichnet sie aus“, sagte Udo Dönsdorf, Sportdirek­tor der Deutschen Eislauf-Union.

Aljona Savchenko/Bruno Massot wollen nun nach einem Urlaub im April über ihre sportliche Zukunft entscheide­n. Wahrschein­licher scheint ein Ende der Wettkampfk­arriere und eine Fortsetzun­g der Laufbahn im Showbereic­h. Nicht ausgeschlo­ssen ist aber auch, weiterhin an Welt- und Europameis­terschafte­n teilzunehm­en. In diesem Falle müssten sich Annika Hocke aus Berlin und der Oberstdorf­er Ruben Blommaert weiterhin mit einer Nebenrolle begnügen. Das Paar von Coach Knut Schubert kamen bei seinem gemeinsame­n WM-Debüt auf Rang 13.

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FOTO: DPA Weltmeiste­rlich: Aljona Savchenko und Bruno Massot.

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