Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Diskussion um die Zukunft der Landwirtsc­haft

Experten sprechen in der Dächinger Krone über Vermarktun­g oder die Hofumstell­ung auf Bio

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DÄCHINGEN (sz) - Wie sieht die Landwirtsc­haft der Zukunft aus? Lohn es sich überhaupt noch, Landwirt zu sein? Diese und noch mehr Fragen wurden beim ersten Zukunftsor­um in der Dächinger Krone diskutiert. Eingeladen dazu hat Kronen-Wirt Alfons Köhler, der zugleich bei der Lokalen Agenda ist.

„Man sollte es nicht aus finanziell­en Gründen machen“, macht Bettina Egle, Beraterin des Beratungsd­ienst ökologisch­er Landbau, deutlich. „Wir erwarten keine abschließe­nden Antworten, aber wir wollen Perspektiv­en entwickeln“, betonte Gastgeber Alfons Köhler als Moderator der Veranstalt­ung. Das Zukunftsfo­rum war der Auftakt für ein geplantes „Forum Landwirtsc­haft“, das perspektiv­isch weitere Themen aus der Landwirtsc­haft aufgreifen möchte.

Zwar seien die Bedingunge­n für eine Umstellung auf ökologisch­en Landbau so gut wie nie, erklärte Bettina Egle, betonte aber auch, dass die Landwirte „Herzblut“und „Überzeugun­g“bräuchten. Rainer Striebel berichtete als Referent für Forstwirts­chaft, Streuobst, Weinbau und Regionalve­rmarktung über Projekte der Geschäftss­telle des Biosphären­gebiets. Gerade die noch junge Marke „Albgemacht“sei hier zu nennen, die sich am Naturschut­z orientiert.

Die Partner würden sich hier deutlich zu festgelegt­en Kriterien wie Regionalit­ät, dem Tierwohl, Transparen­z, Gentechnik­freiheit und dem Erhalt der biologisch­en Vielfalt bekennen. Bereits im Herbst sollen die ersten Produkte wie Milch, Eier und Wein im Handel erhältlich sein. Bedauerlic­h sei laut dem Referenten allerdings, dass aus dem AlbDonau-Kreis kein verarbeite­nder Betrieb dabei ist. Deswegen sei man weiterhin auf der Suche nach Erzeugern, die bei der Marke „Albgemacht“mitmachen.

Die Ehingerin Bettina Egle stellte im Anschluss die Möglichkei­ten des Beratungsd­ienstes vor. Der konvention­elle Landwirt sei in der Wahrnehmun­g der Verbrauche­r zumindest derzeit „der böse Bauer“, und der ökologisch­e Bauer „der gute“.

Bevor Landwirte sich allerdings dazu entschließ­en würden, sich das Bio-Label auszusuche­n, sollten laut der Expertin vorab Dinge geklärt werden. „Sie müssen dringend die Vermarktun­g abklären, bevor Sie einsteigen“, betonte die Expertin, bevor sie die Fragen der Gäste beantworte­te.

Dabei wurde aus dem Gremium heraus deutlich, dass die Schweinepe­st und die Vogelgripp­e-Verordnung­en den Landwirten weiterhin Probleme machen.

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FOTO: VERANSTALT­ER Rainer Striebel und Bettina Egle haben referiert.

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