Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Mit Vollgas in Richtung Innovation

Wirtschaft: Beim Ulmer Unternehme­rtag richten OB Czisch und Verkehrsmi­nister Hermann den Blick in die Zukunft

- Von Oliver Helmstädte­r

ULM - Innovation­en hat sich die 19. Ausgabe des Ulmer Unternehme­rtags auf die Fahnen geschriebe­n. Und damit das Leib-und-Magen-Thema von OB Gunter Czisch getroffen. „Die Köpfe sind’s“, sagt das Stadtoberh­aupt bei der Veranstalt­ung des regionalen Ablegers des Bundesverb­andes mittelstän­dische Wirtschaft. Umso wichtiger sei es, die unternehme­rische Kreativitä­t zu fördern. Ein richtiger Ansatzpunk­t dafür sei das Ulmer Verschwörh­aus, eine Einrichtun­g in der Computerfr­eaks mit städtische­r Unterstütz­ung an einer digitalisi­erten Welt von morgen arbeiten.

In Sachen Digitalisi­erung habe Ulm den Ehrgeiz, vorne mit dabei zu sein: Die nächste Breitbando­ffensive stehe in den Startlöche­rn und es gebe Gespräche, „5G“, den kommenden Meilenstei­n in der Mobilfunkt­echnik, mithilfe der Entwickler des Nokia-Standorts auf dem Eselsberg, als erstes in Ulm auszurolle­n. Auch in Sachen Lorawan, einem Sensornetz­werk, das mithilfe der Unternehme­rinitiativ­e Ulm digital aufgebaut werde, sei die Region gut positionie­rt.

Wie es sich für einen Grünen Verkehrsmi­nister gehört, reist Winfried Hermann erst mit dem Zug von Stuttgart nach Ulm, um dann die letzten Meter in einem Elektro-Auto zurückzule­gen. Während sich Czisch unter dem Beifall der Unternehme­r gegen weitere Androhunge­n von Fahrverbot­en aus Luftreinhe­itsgründen ausspricht, lobt Hermann die „Blaue Plakette“als Modernisie­rungstreib­er.

Die Industrie brauche solche Anreize, um nicht zu lange an den Modellen von gestern festzuhalt­en. Große ehemalige Weltfirmen aus dem Land, wie etwa Dual oder Saba, hätten erleben müssen, wie schnell sie unterginge­n, weil sie Entwicklun­gen verschlafe­n hatten.

Die alten Verbrennun­gsmotoren seien „verführeri­sch rentabel“, aber dennoch Auslaufmod­elle. Die von der Autoindust­rie geprägte Region sei ein „Leitmarkt“für neue Techniken, drohe aber den Spitzenpla­tz zu verlieren. „Wer etwas will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe“, zitiert der Minister den französisc­hen Schriftste­ller Albert Camus, um dann – genauso wie Gunter Czisch – einen Blumenstra­uß entgegenzu­nehmen.

Einen innovative­n Ansatz nennt Organisato­r Karl-Heinz Raguse das genderneut­rale Geschenk. Und klimaneutr­al sei die Messe auch. 28 Tonnen Kohlendiox­id seien dafür kompensier­t worden. Zum Beweis bekommt der Grüne Minister die Urkunde in die Hand gedrückt. Auch beim Rundgang durch die Stände der knapp 90 Aussteller steht Klimaneutr­alität im Mittelpunk­t: Blickfang ist ein Hybrid-Porsche und einige Meter weiter ein innovative­r Elektrorol­ler. Komplett „made in Mittelbibe­rach“ist das schlanke, 60 Sachen schnelle E-Kleinkraft­rad namens „Feddz“. Und mit 7800 Euro nicht ganz billig.

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FOTO: ANDREAS BRÜCKEN Gut was los war beim Unternehme­rtag.
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FOTO: ANDREAS BRÜCKEN Monika Schmitz präsentier­t ein E-Bike.

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