Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Spatzen mit Potenzial nach oben

Fußball, Regionalli­ga: Im Ulmer Kampf gegen den Abstieg kommt mit dem SC Freiburg II ein starker Gegner

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ULM (gioe) - Qualitätsm­äßig steht die Fußball-Bundesliga ohne Frage über der Regionalli­ga Südwest. Für Vergleiche taugen die Bundesliga-Teams in der vierten Liga allemal. So nimmt Spatzen-Trainer Tobias Flitsch den krisengebe­utelten 1. FC Köln her, um über Druck zu sprechen. „Man sieht, was im Kopf passiert, wenn man schon abgestiege­n ist.“Was er meint: Seitdem am Rhein das Ticket in die Zweite Liga praktisch gelöst wurde, spielen die Kölner befreit auf. Die Köpfe sind frei, die Beine leichter. Sogar vom letzten Platz haben sie sich verabschie­det.

So schwarz ist es um Ulm nicht bestellt, Thema ist der Abstiegska­mpf trotzdem. Zwar sind die Ulmer auf Platz 13 und damit in sicheren Gefilden, Worms und die Stuttgarte­r Kickers sitzen ihnen aber im Nacken. „Ich glaube nicht, dass sich das ändern wird“, sagt Flitsch. Dass seine Spatzen deshalb unter Druck stehen, ist keine Überraschu­ng. Anders als in Köln sind noch verschiede­ne Szenarien möglich.

Man sieht es auf dem Platz. Mit 2:0 besiegte der SSV Ulm 46 zuletzt Völklingen, überzeugte aber nicht. Flitsch gibt sich pragmatisc­h: „Das Ergebnis ist mir momentan wichtiger.“Nur stand mit Völklingen der Tabellenle­tzte auf dem Platz. Am Samstag, 24. März, 14 Uhr, bekommen es die Spatzen im Donaustadi­on mit dem SC Freiburg II zu tun. Ein anderes Kaliber.

Wie bei zweiten Mannschaft­en üblich, nimmt SCF-Trainer Christian Preußer gern Spieler aus der „Ersten“auf. Für Trainer wie Flitsch ist das eine schwierige Angelegenh­eit, weil sie nie wissen, wer beim Gegner auf dem Platz steht. Trotzdem ist Flitsch ein Gegner wie Freiburg lieber als ein Konkurrent im Abstiegska­mpf. Weil die Spieler nur zur Ausbildung in den zweiten Mannschaft­en spielen und weniger, um auch erfolgreic­h zu sein, hätten sie weniger Druck, sagt er. „Gegen solche Mannschaft­en haben wir uns immer gut angestellt.“

Gut angestellt hat sich in den vier Spielen nach der Winterpaus­e auch Ulms Angreifer Ardian Morina. Der 24-Jährige verbuchte in jeder Partie außer dem 0:2 gegen Kassel mindestens eine Torbeteili­gung, Vorlage oder eigener Treffer. In der Liga steht er mit sieben Assists auf Platz drei zu den Top-Vorlagenge­bern und mit sechs Treffern liefert er sich mit den StammStürm­ern David Braig und Thomas Rathgeber einen teamintern­en Dreikampf. „Er ist ein sehr guter Spieler und man sieht, dass er besser wird“, so Flitsch, der sich eine weitere Steigerung wünscht. „Er muss den nächsten Schritt machen und robuster werden.“

Einige Wochen wird die Verletzung von Winterzuga­ng Marcel Schmitt (Schlüsselb­einbruch) noch brauchen. Sonst schöpft der Ulmer Trainer „aus dem Vollen“. Auch bei den ehemaligen Patienten Tino Bradara und Luca Graciotti sieht es laut Flitsch wieder gut aus. Genau wie der Rasen im Donaustadi­on. „Sehr gut“seien die Verhältnis­se, erklärt Ulms Trainer.

 ?? FOTO: HÖRGER ?? Ardian Morina ist mit sechs Toren bester Torschütze der Spatzen – mit David Braig und Thomas Rathgeber. Mit sieben Vorlagen gehört er zudem zu den besten Vorbereite­rn der Regionalli­ga.
FOTO: HÖRGER Ardian Morina ist mit sechs Toren bester Torschütze der Spatzen – mit David Braig und Thomas Rathgeber. Mit sieben Vorlagen gehört er zudem zu den besten Vorbereite­rn der Regionalli­ga.

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