Pflegeausbildung ab 2020 grundlegend reformiert und kostenfrei
Soziale Arbeit beziehungsweise Sozialwesen später mit den vielfältigsten sozialen Schwierigkeiten zu tun, in die Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen geraten können. Entsprechende Studienangebote gibt es ebenfalls in unserer Region. So kann beispielsweise an der Hochschule Ravensburg-Weingarten ein Bachelorstudium in Sozialer Arbeit absolviert werden mit der Möglichkeit eines anschließenden Masterstudiums in den Fächern Angewandte Sozialarbeitswissenschaft, Management im Sozialund Gesundheitswesen (berufsbegleitend) und angewandte Gesundheitswissenschaft. Nach langen Diskussionen auf allen politischen Ebenen und nicht zuletzt unter dem Druck einer steigenden Zahl von Pflegebedürftigen (2015 waren es bundesweit bereits 2,9 Millionen) und eines gravierenden Mangels an Pflegekräften hat der Bundestag im Juli 2017 eine Reform der Pflegeausbildung beschlossen, die ab 2020 gelten wird. Damit sollen die Qualität der Ausbildung weiter verbessert und die Attraktivität der Pflegeberufe deutlich erhöht werden. Kernpunkt der Neuregelung ist die Einführung einer dreijährigen generalistischen schulischen und praktischen Ausbildung, die später auch einen Wechsel zwischen den einzelnen Pflegebereichen erleichtert. Das kann etwa bei einem Wohnortwechsel von Vorteil sein und eröffnet auch zusätzliche Aufstiegsmöglichkeiten. Diese Ausbildung führt zum Abschluss „Pflegefachfrau/Pflegefachmann“. Die Auszubildenden können sich im dritten Jahr aber auch für eine Vertiefung in der Altenpflege oder der Kinderkrankenpflege entscheiden und erwerben dann den Abschluss „Altenpfleger/in“beziehungsweise „Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in“. Vorgesehen sind auch eine Modernisierung der Ausbildungsinhalte und eine bessere Ausstattung der Pflegeschulen. Schulgeld fällt nicht an. Dafür wird es eine Ausbildungsvergütung geben. Voraussetzung für eine Pflegeausbildung ist ein mittlerer Schulabschluss oder ein Hauptschulabschluss mit weiteren Qualifikationen.