Bogen vom Marsch bis zum Walzer
Bergemer Musikverein begeistert beim Jahreskonzert in Weilersteußlingen
WEILERSTEUSSLINGEN (sz) - Der Bergemer Musikverein begeisterte beim Jahreskonzert in Weilersteußlingen.
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WEILERSTEUSSLINGEN - Blasmusik hat auf den Lutherischen Bergen einen hohen Stellwert. Nur so erklärt sich die große Anzahl von mehr als 70 Musikern aus drei Dörfern in der Blaskapelle der Aktiven und eine große Zahl von jugendlichen Musikern in der Gemeinschaftsjugendkapelle mit Allmendingen und in dem beachtlich umfangreichen Vororchester. Jetzt haben die Musiker ihr Können beim Jahreskonzert gezeigt.
Mit einer Fanfare für einen besonderen Moment eröffneten die Musiker das Konzert mit festlichen und gleichzeitig lieblichen Tönen. Der Film „die Schöne und das Biest“hat für seine Filmmusik 1991 den Oscar bekommen. Die schönsten Teile dieser Filmmusik präsentierten die Bergemer Musiker ihrem Publikum mit dem mystischen Teil in dem der Prinz von der Hexe in das Biest verwandelt wird und Belles Lied. Belle, das schöne aber geheimnisvolle Mädchen, wird von dem Biest festgehalten, um ihren Vater zu retten. Dass es ein Happyend gibt, erzählten die Musiker ebenfalls gefühlvoll geführt von Schuster.
Ein Walzer von einem Mexikaner komponiert mutet zunächst etwas fremdartig an, erklärt sich aber aus der Geschichte, war doch Mexiko ein Teil des Habsburger Reiches und wurde von Maximilian, einem Bruder von Kaiser Franz Joseph, im 19. Jahrhundert regiert. Bei dem mitreißend von den Musikern gespielten Walzer vermochte kaum jemand die Füße stillhalten und ließ sie im Walzertakt mitwippen.
Die Musiker blieben bei den Habsburgern und spielten den Kaiserin Sissi Marsch, mit dem der Komponist Timo Dellweg versucht die schöne, kapriziöse Kaiserin zu beschreiben, bei Blaskapellen ist dieser Marsch sehr beliebt und wird viel gespielt. Royal, aber abenteuerlich musikalisch ging es weiter zurück bis in den Spanischen Erbfolgekrieg mit der Seeschlacht von Vigo und vielen Abenteuern, wie dem der gesunkenen Santo Christo de Maracaibo, deren Schicksal José Alberto Pina in Noten gefasst hat.
Die Jugendgemeinschaftskapelle hat kürzlich bei ihrem ersten Wertungsspiel mit ihrem Dirigenten Steffen Lepple die Note „sehr gut“bekommen. Die Stücke, mit denen sie sich bei diesem Wertungsspiel präsentiert haben, spielten sie auch beim Jahreskonzert. „Wir sind stolz auf das, was wir erreicht haben“, sagte Lepple. Für die Zugabe hatte er seine Musiker registerweise basteln lassen.
Zu Melodien für beliebte Kindersendungen hatten die Jungmusiker Heidi, Pippi Langstrumpf, die Schlümpfe, Pinocchio, Biene Maja und den Pumuckel nachgebaut, die Lieder durften alle Zuschauer mitsingen, was sie auch begeistert taten. Der Musikernachwuchs zeigte sich unter der Leitung von Andrea Mang sehr ansprechend und wurde mit viel Beifall belohnt.
Zu einem Konzert gehören immer auch Ehrungen verdienter langjähriger Musiker. Rupert Braig vom Blasmusikverband ehrte für zehn Jahre Markus Haupt, Raphael Schrade, Linda Rapp und Leonie Schwarzmann, für 30 Jahre Thomas Uhl und für 40 Jahre Susanne Schwarzmann.