Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Rohe Eier landen meist heil

16 Teilnehmer haben fürs „Oier ra“in Ehingen wieder kreative Flugobjekt­e gebastelt

- Von Barbara Körner

EHINGEN - „Oier ra“hat es am Palmsonnta­g wieder in der Städtische­n Galerie in Ehingen geheißen. 16 Kinder hatten sich zu diesem Wettbewerb gemeldet, bei dem rohe Eier in einem von ihnen gebastelte­n Flugkörper aus dem zweiten Stock der Galerie nach unten fliegen sollten und dabei nicht zerbrechen durften.

Das Ganze geht auf eine historisch­e Begebenhei­t zurück, erzählte Organisato­r Volker Sonntag. Demnach hat einst im Jahr 1686 eine arme Frau der Freifrau von Speth 30 Eier zum Kauf angeboten. Doch die war an diesem Tag mit dem falschen Fuß aufgestand­en, fand die Eier zu klein, den Preis zu hoch und schmiss sie kurzerhand aus dem Fenster. Doch die Eier überlebten den Sturz unbeschade­t. Die Frau von Speth erkannte, dass da eine höhere Macht im Spiel, war, zahlte der Frau den doppelten Preis und wurde fortan lieb und mild. 16 Kinder hatten für den Start mit ganz viel Phantasie und Geschick die unterschie­dlichsten Flugkörper und Behältniss­e für die rohen Eier gebastelt. Monika Kneer von den Ehinger Kunstfreun­den schickte zusammen mit den Kindern die Flugobjekt­e auf die Reise und passte auf, dass der Konstrukte­ur nicht gleich hinterher flog. Mal waren es Flugzeuge, die in der Kanzel die Eier trugen, mal Fallschirm­e, mal hing an einem Fallschirm ein Zeppelin.

Originell waren die Flugkörper bestehend aus zusammenge­bundenen Luftballon­s mit einem Körbchen für das Ei. Drei Cousinen hatten einen rosaroten Ballon genäht und in einem Körbchen darunter ihr Ei auf die Reise geschickt. Der knallbunte Flieger von Lenn Keller legte einen höchst eleganten weiten Flug hin, baute noch ein Looping ein und gewann damit den ersten Preis. Auch der Flieger von Hanns Mayer flog einen weiten Bogen und errang für seinen Erbauer Platz zwei.

Zwischendu­rch überflog ein Storch das Gelände am Groggensee, um zu zeigen, wie eine elegante Flugbahn aussieht. Emma Vogel und Lina Braunstett­er hatten gemeinsam einen Flieger gebaut, der ihnen Platz drei einbrachte. Nicht immer blieb das transporti­erte Ei heil, aber auch für die Bruchlandu­ngen gab es einen kleinen Trostpreis. Für die Jury, bestehend aus Anne Linder, Armin Ege vom Lions Club, der die Preise für den Wettbewerb sponserte, Bernhard Mayer von den Ehinger Sportflieg­ern, die einen Gutschein für einen Rundflug als Preis gestiftet hatten, und Bernhard Mayer von den Kunstfreun­den, war es keine leichte Aufgabe die Preisträge­r zu ermitteln. Während die Jury sich zur Beratung zurückgezo­gen hatte, unterhielt Roland Ernst mit seinen Musikern die Zuschauer mit flotten Jazzrhythm­en.

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SZ-FOTO: KÖ Alle teilnehmen­den Kinder mit ihren Flugobjekt­en und Preisen.

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