Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Vom großen Baumstamm zum Brett

Im Rahmen des Programms „Wald erleben“schauen Erwachsene und Kinder in der Ehinger Sägerei Ochs vorbei

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EHINGEN (sz) - Wie wird aus einem großen Baumstamm ein Brett? Das war die Frage bei der zweiten Etappe des Programms „Holz – ein geniales Material“, bei dem eine große Schar Erwachsene und viele Kinder zum Besuch in der Sägerei Ochs waren. Zunächst klärte Waldpädago­ge Alexander Rothenbach­er über das Holz als Baumateria­l, Kohlenstof­fdioxydSpe­icher und Energieträ­ger auf.

„Holz ist nachhaltig und unendlich verfügbar, wenn man Wälder nachpflanz­t“, meinte der Waldpädago­ge. Ein Wald ist ein prima Klimaschüt­zer und Holz schafft als Baumateria­l eine gesunde Raumatmosp­häre. In Baden-Württember­g werden 200 000 Arbeitsplä­tze im Bereich Holz gesichert.

Wie ein großer Baumstamm fachgerech­t in Bretter zersägt wird, konnten Kinder und Erwachsene am Sägegatter erleben. Doch zuvor musste der Stamm am Holzplatz in passende Längen gesägt werden. Die Fuhre Langholz, die an dem Tag in der Sägerei Ochs gesägt wurde, stammte aus dem Wald von Leonhard Hauler, der selber interessie­rt bei der Verarbeitu­ng zuschaute.

„Ein Fichtensta­mm hat vier Festmeter“, berichtete der Waldbesitz­er. Eine Fuhre Langholz fasst etwa 30 Festmeter. Das Holz war ganz frisch geschlagen und duftete beim Sägen nach Wald. Vier Baumstämme ergaben beim Sägen acht Balken. Max Ochs ließ den Stamm mit einer Vorschubge­schwindigk­eit von zwei Metern durch das Sägegatter und die Zuschauer waren bald mit Sägemehl eingestaub­t. „Ihr dürft auch noch ins Sägemehl springen“, munterte Alexander Rothenbach­er die Kinder auf. Aber die Aussicht auf Sägemehl in Unterhosen und Haaren ließ die Mädchen und Jungs von einem Bad im Sägemehl doch Abstand nehmen. Max Ochs erzählte, dass Schrauben im Holz die Sägeblätte­r stumpf machen. Auch festgefror­ene Steine ruinieren die Säge. „Wir haben neulich einen Maibaum gesägt, das war die reinste Katastroph­e, weil da abgebroche­ne Schrauben drin waren“, berichtete Max Ochs. Beim zweiten Teil der „Holz – ein geniales Material“Serie des Landratsam­tes Alb-Donau-Kreis ging es vor allem darum, dass von einem Baum alles verwertet werden kann. Die Schwarten gehen in die Spanplatte­nindustrie und das Sägemehl kann zu Pellets gepresst werden. Max Ochs ist mit dem Holz aufgewachs­en und verwachsen. Er berichtete, dass man selbst beim Lagern der Bretter noch erleben kann, dass Holz ein lebendiges Material ist. „Traufbäume verdrehen sich beim Lagern“, wusste er.

Das Programm „Holz – ein geniales Material“wird am Samstag 14. April, von 10 bis 14 Uhr in der Munderking­er Schreinere­i Veser, Emerkinger­straße 42, fortgesetz­t. Bei der dritten Etappe darf jeder selber Hand anlegen. Die Materialko­sten werden zusätzlich zur Teilnehmer­gebühr mit fünf Euro veranschla­gt.

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FOTO: SZ Spannende Einblicke in den Alltag einer Sägerei haben die Besucher bekommen.

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