Ersinger auf musikalischer Kreuzfahrt
Mit bekannten Melodien um die ganze Welt – Verdiente Mitglieder werden geehrt
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ERSINGEN - Auf musikalische Kreuzfahrt haben sich die Sängerinnen und Sänger des Gesangvereins „Frohsinn“Ersingen mit ihrem Gastchor aus Alberweiler und dem Publikum in der Ersinger Mehrzweckhalle begeben. Vereinsvize Tobias Asal schlüpfte in die Uniform eines Seekreuzfahrers moderner Tage und fungierte den aufmerksamen und fröhlichen Hallenbesuchern als Chefsteward und Conférencier. Von Deutschland aus wurden zahlreiche Länder angesteuert, passend dazu lautete das Lied beim Ablegen „Musik kennt keine Grenzen“, um mit ganz bekannten Liedern durch Europa zu schippern.
Es waren teils Lieder, die jeder seit Jahrzehnten kennt und auch ab den ersten Noten wieder sofort präsent hat. So wurde „Gabriellas Song“aus Schweden, „La maladie d’amour“(zu dt. Liebeskrankheit), „Scarborough fair“von Simon und Garfunkel sowie „Kalinka“mit einem Solo von Rudolf Schock gesungen. Den besonderen Pfiff machte zu jedem Lied ein landestypisches Kleidungsstück aus. Später trat die Freiheitstatue von New York auf die Bühne, als Udo Jürgens‘ Freiheitshymne „Ich war noch niemals in New York“von Frohsinn vorgetragen und auffallenderweise von Fans im Publikum laut mitgesungen wurde. Die deutsche Zurückhaltung wurde auf der konzertanten Kreuzfahrt abgelegt. Auch beim anschließenden afrikanischen Song „Siyahamba“ging es mit dem Mitsingen im Publikum weiter, wobei hierbei natürlich ein paar Leute weniger textsicher waren.
Den Titel „Time to say goodbye“(Zeit, um Adieu zu sagen) schob Ersingens Dirigentin Shanna Schock recht frühzeitig ins Programm. So konnte das Abschiednehmen zelebriert werden, was wie gesagt durch das erstaunliche Mitsingen des Publikums geschah. Viel Freude bereiteten auch das Lied der Olympischen Spiele von 1992, „Amigos para siempre“(Freunde für immer), und der Welthit „We are the world“(Wir sind die Welt), der 1985 entstand, um Geld für Hungernde in Äthiopien einzunehmen, wobei ein fünfköpfiger Kinderchor mitsang. Paul Jüssen begleitete am Klavier und Daniel Meißer war als Percussionist im Einsatz, während Tommy und Peter Lemke die Technik im Griff hatten.
Ersingens Chor trat mit 22 Sängerinnen und 13 Sängern auf die Bühne, die teilweise auf deutsche Fassungen der ausländischen Lieder zurückgriffen, aber zum Beispiel beim „Time to say goodbye“eben auch englisch und italienisch sangen; italienisch sangen die Ersinger zwar ohne rollendes R, aber dafür dann eben phonetisch sehr gut verständlich. Eine Bereicherung des Frühjahrskonzerts stellten die 22 Sängerinnen vom Alberweiler Frauenchor „Li(e)dschatten“dar. Die Damen unter Leitung der Dirigentin Ulrike Marquart waren ebenfalls musikalisch international unterwegs, sorgten bei jedem Lied für besondere Einlagen, zumindest eine persönliche Geschichte dazu, was vom Stampfen mit den Füßen bis zur Geschichte über den Ehemann daheim reichte. Die junge Sängerin Tamara Großmann spielte auch das Klavier.
Ersingens Frohsinn-Vorsitzender Klaus Behrendt ehrte beim Konzert langjährige Mitglieder. Auf eine 50jährige ununterbrochene Sängertätigkeit kann Georg Stribel zurückblicken. Stribel hilft, wenn nötig, mit seinem Traktor, Arbeiten zu erledigen und war einige Jahre Fahnenträger, weshalb er schon Ehrenmitglied ist. Seit 30 Jahren singt Liska Sulz beim „Frohsinn“mit.