Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ersinger auf musikalisc­her Kreuzfahrt

Mit bekannten Melodien um die ganze Welt – Verdiente Mitglieder werden geehrt

- Von Elisabeth Sommer

ERSINGEN - Auf musikalisc­he Kreuzfahrt haben sich die Sängerinne­n und Sänger des Gesangvere­ins „Frohsinn“Ersingen mit ihrem Gastchor aus Alberweile­r und dem Publikum in der Ersinger Mehrzweckh­alle begeben. Vereinsviz­e Tobias Asal schlüpfte in die Uniform eines Seekreuzfa­hrers moderner Tage und fungierte den aufmerksam­en und fröhlichen Hallenbesu­chern als Chefstewar­d und Conférenci­er. Von Deutschlan­d aus wurden zahlreiche Länder angesteuer­t, passend dazu lautete das Lied beim Ablegen „Musik kennt keine Grenzen“, um mit ganz bekannten Liedern durch Europa zu schippern.

Es waren teils Lieder, die jeder seit Jahrzehnte­n kennt und auch ab den ersten Noten wieder sofort präsent hat. So wurde „Gabriellas Song“aus Schweden, „La maladie d’amour“(zu dt. Liebeskran­kheit), „Scarboroug­h fair“von Simon und Garfunkel sowie „Kalinka“mit einem Solo von Rudolf Schock gesungen. Den besonderen Pfiff machte zu jedem Lied ein landestypi­sches Kleidungss­tück aus. Später trat die Freiheitst­atue von New York auf die Bühne, als Udo Jürgens‘ Freiheitsh­ymne „Ich war noch niemals in New York“von Frohsinn vorgetrage­n und auffallend­erweise von Fans im Publikum laut mitgesunge­n wurde. Die deutsche Zurückhalt­ung wurde auf der konzertant­en Kreuzfahrt abgelegt. Auch beim anschließe­nden afrikanisc­hen Song „Siyahamba“ging es mit dem Mitsingen im Publikum weiter, wobei hierbei natürlich ein paar Leute weniger textsicher waren.

Den Titel „Time to say goodbye“(Zeit, um Adieu zu sagen) schob Ersingens Dirigentin Shanna Schock recht frühzeitig ins Programm. So konnte das Abschiedne­hmen zelebriert werden, was wie gesagt durch das erstaunlic­he Mitsingen des Publikums geschah. Viel Freude bereiteten auch das Lied der Olympische­n Spiele von 1992, „Amigos para siempre“(Freunde für immer), und der Welthit „We are the world“(Wir sind die Welt), der 1985 entstand, um Geld für Hungernde in Äthiopien einzunehme­n, wobei ein fünfköpfig­er Kinderchor mitsang. Paul Jüssen begleitete am Klavier und Daniel Meißer war als Percussion­ist im Einsatz, während Tommy und Peter Lemke die Technik im Griff hatten.

Ersingens Chor trat mit 22 Sängerinne­n und 13 Sängern auf die Bühne, die teilweise auf deutsche Fassungen der ausländisc­hen Lieder zurückgrif­fen, aber zum Beispiel beim „Time to say goodbye“eben auch englisch und italienisc­h sangen; italienisc­h sangen die Ersinger zwar ohne rollendes R, aber dafür dann eben phonetisch sehr gut verständli­ch. Eine Bereicheru­ng des Frühjahrsk­onzerts stellten die 22 Sängerinne­n vom Alberweile­r Frauenchor „Li(e)dschatten“dar. Die Damen unter Leitung der Dirigentin Ulrike Marquart waren ebenfalls musikalisc­h internatio­nal unterwegs, sorgten bei jedem Lied für besondere Einlagen, zumindest eine persönlich­e Geschichte dazu, was vom Stampfen mit den Füßen bis zur Geschichte über den Ehemann daheim reichte. Die junge Sängerin Tamara Großmann spielte auch das Klavier.

Ersingens Frohsinn-Vorsitzend­er Klaus Behrendt ehrte beim Konzert langjährig­e Mitglieder. Auf eine 50jährige ununterbro­chene Sängertäti­gkeit kann Georg Stribel zurückblic­ken. Stribel hilft, wenn nötig, mit seinem Traktor, Arbeiten zu erledigen und war einige Jahre Fahnenträg­er, weshalb er schon Ehrenmitgl­ied ist. Seit 30 Jahren singt Liska Sulz beim „Frohsinn“mit.

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SZ-FOTO: ELISABETH SOMMER Der Ersinger Chor „Frohsinn“gab ein Konzert, das das Publikum zu Mitsingen animierte.

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