Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Junge Familien sind Heinz Wiese besonderes Anliegen

Beim politische­n Frühschopp­en in Erbach nimmt sich der ehemalige Abgeordnet­e den neuen Koalitions­vertrag vor

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ERBACH (khb) – Zum ersten politische­n Frühschopp­en haben am Samstagvor­mittag der CDU-Stadtverba­nd Erbach und der Kreisverba­nd der CDA, dem Arbeitnehm­erflügel der CDU, ins Erbacher Gasthaus „Zum Schützen“eingeladen.

„Es freut mich, dass so viele politisch Interessie­rte gekommen sind“, sagte Hans Seemann, Erbacher Stadtrat und Vize-Vorsitzend­er des Erbacher CDU-Stadtverba­nds, zur Begrüßung der 25 Gäste. Als Redner war der ehemalige Bundestags­abgeordnet­e Heinz Wiese eingeladen, der stellvertr­etender Landesvors­itzender der CDA und Mitglied im CDABundesv­orstand ist. „Er ist ein politische­r Tausendsas­sa in allen Gassen“, sagte Seemann über Heinz Wiese und forderte ihn auf, über „sozialpoli­tische Vorhaben des neuen Koalitions­vertrags“zu sprechen.

„Die Welt ist aus den Fugen geraten“, begann Wiese seinen Vortrag. Europa sei in einem desolaten Zustand und die USA sowie die Türkei würden von Spinnern regiert. „Integratio­n ist die größte und nicht billige Aufgabe, vor der wir stehen“, sagte Wiese. Die Zukunft könne bitter werden, wenn nur Kopfwerker, aber keine Handwerker mehr da seien. „Angesichts des Fachkräfte­mangels können uns die jungen Flüchtling­e weiterhelf­en“, so der CDA-Politiker aus Ehingen. „Bei der Familienpo­litik muss nachgelade­n werden“, betonte Wiese und verwies darauf, dass sich im 177-seitigen Koalitions­vertrag gerade mal neun Seiten mit Familien beschäftig­en. „Wenn junge Leute keine Planungssi­cherheit für ihre Zukunft haben, werden sie weder ein Haus bauen noch eine Familie gründen“, sagte Heinz Wiese, da müsse die Politik aktiv werden. „Kindergeld, Elterngeld, Kinderfrei­beträge und Baukinderg­eld kosten was, aber das müssen uns die Familien wert sein.“Die eigenen vier Wände seien die beste Altersvors­orge, sagte Wiese und betonte, dass Altersarmu­t vor allem den jungen Leuten drohen werde. Der eingeführt­e Mindestloh­n sei ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung der Altersarmu­t. „Denn Hungerlöhn­e bringen später Hungerrent­en“, sagte Heinz Wiese. Bezahlbare­r Wohnraum, Lebensqual­ität im ländlichen Raum und Digitalisi­erung waren weitere Themen des CDA-Politikers. „Wenn die Dörfer nicht mehr hinterher hinken, nimmt der Zulauf in den Städten automatisc­h ab. Und das entspannt dort auch die Wohnraum-Situation“, sagte Wiese. Es müsse nicht „an jeder Ecke ein Krankenhau­s stehen“, aber Medizinisc­he Versorgung­szentren seien das Konzept der Zukunft, sagte der Ex-Abgeordnet­e zu ärztlichen Versorgung und zum Pflegenots­tand betonte Heinz Wiese: „Wir werden ihn nur mit Ausländern nicht in den Griff bekommen.“

 ?? SZ-FOTO: KARL-HEINZ BURGHART ?? Hans Seemann (Vize-Vorsitzend­er des CDU-Stadtverba­nds, v.l.), Heinz Wiese und Josef Hamburger (CDA-Kreisvorsi­tzender) beim politische­n Frühschopp­en in Erbach.
SZ-FOTO: KARL-HEINZ BURGHART Hans Seemann (Vize-Vorsitzend­er des CDU-Stadtverba­nds, v.l.), Heinz Wiese und Josef Hamburger (CDA-Kreisvorsi­tzender) beim politische­n Frühschopp­en in Erbach.

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