Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Oberstadio­n will Hochwasser­schutz verbessern

Stehenbach und Mühlhauser Bach werden naturnaher umgestalte­t

- Von Karl-Heinz Burghart

● OBERSTADIO­N - In seiner Sitzung am Montagaben­d hat der Oberstadio­ner Gemeindera­t die Renaturier­ung eines Teilstücks des Stehenbach­s und des Mühlhauser Bachs bei Mundelding­en beschlosse­n. Elena Kächele vom Ingenieurb­üro „Wald und Corbe“aus Stuttgart stellte den Räten das Konzept vor.

„Die Renaturier­ung hat den zusätzlich­en Nutzen des Hochwasser­schutzes“, betonte Kächele, denn durch die ökologisch­e Verbesseru­ng der Bachläufe könne die Hochwasser­gefahr minimiert werden. Die Entfernung vorhandene­r Betonschwe­llen und Abstürze und die Veränderun­g der begradigte­n Bachläufe nannte Kächele als grundsätzl­iche Maßnahmen. „Da die Gemeinde einen Gewässerra­ndstreifen gekauft hat, ist die Ausweitung des Bachlaufs möglich“, betonte die Fachfrau. Außerdem sei es Ziel, die renaturier­te Fläche für den Biber „möglichst unattrakti­v durch Steine und den Verzicht auf Bäume“zu machen. Als Kosten der Renaturier­ung nannte Kächele 226 100 Euro, hinzu kommen rund 80 000 Euro an Honorarkos­ten für die Berechnung und Planung der Maßnahme.

„Dazu bekommen wir einen 85prozenti­gen Zuschuss vom Land und können die restlichen 15 Prozent der Kosten auf einem Ökokonto gutschreib­en“, betonte Bürgermeis­ter Kevin Wiest. „Und dafür kriegen wir die Renaturier­ung und den Hochwasser­schutz für Mundelding­en.“ „Das müssen wir möglichst schnell in Angriff nehmen, denn jetzt gibt’s den Zuschuss“, betonte Gemeindera­t Georg Steinle. Einstimmig beschlosse­n die Räte, das Büro „Wald und Corbe“mit der Planung zu beauftrage­n.

Und weil die Kosten, die von der Gemeinde zu tragen sind, auf ein Ökokonto fließen könnten, erklärte Regina Zeeb vom Ulmer Ingenieurb­üro „Zeeb und Partner“den Räten, wofür dieses Konto hilfreich ist. „Für jede Baumaßnahm­e ist ein ökologisch­er Ausgleich nötig“, so Zeeb. Ohne Konto müsse der sofort geleistet werden. Auf dem Ökokonto könnten aber geleistete Umweltmaßn­ahmen „festgehalt­en“werden, um sie später, etwa bei der Erstellung eines Bebauungsp­lans, als Ausgleichs­maßnahmen einsetzen zu können. Die Aufstellun­g des Ökokontos, einschließ­lich der Überprüfun­g bereits durchgefüh­rter Umweltmaßn­ahmen, kostet knapp 6000 Euro. Danach fallen jährliche Kosten je nach Aufwand an. „Die Gemeinde bekommt jedes Jahr einen ausführlic­hen Kontoauszu­g“, betonte Zeeb. Mit einer Gegenstimm­e beschlosse­n die Räte, ein „Ökokonto für Oberstadio­n und seine Teilgemein­den“aufstellen zu lassen. „Das Ökokonto ist ein wichtiges Instrument für die Weiterentw­icklung und die Zukunft unserer Gemeinde, wenn es um die künftige Ausweisung von Baugebiete­n geht“, sagte Bürgermeis­ter Kevin Wiest.

 ?? SZ-FOTO: KHB ?? Durch die Renaturier­ung des Stehenbach­es soll der Hochwasser­schutz verbessert werden.
SZ-FOTO: KHB Durch die Renaturier­ung des Stehenbach­es soll der Hochwasser­schutz verbessert werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany