Tradition des Kunsthandwerks
Der Steinbildhauermeister Rolf Müllner hat einen Pferdekopf aus Marmor gehauen
● SCHELKLINGEN - Der Schelklinger Steinbildhauermeister Rolf Müllner hat gemeinsam mit seinem Sohn und Steinmetz-Azubi Moritz und seinem angestellten Steinmetz-Meister Dirk Süßmuth in mühevoller Arbeit einen Pferdekopf aus griechischem Marmor gehauen. Rund sechs Wochen Arbeitszeit haben die Schelklinger Steinexperten in den ursprünglich rund 1200 Kilogramm schweren Marmorblock investiert, herausgekommen ist dabei der stattliche Pferdekopf mit einem Gesamtgewicht von 375 Kilogramm.
Wenn in den Wintermonaten naturgemäß das Geschäft etwas mehr auf Eis liegt, lässt Steinbildhauermeister Rolf Müllner aus Schelklingen gern seine künstlerische Ader spielen. Herausgekommen ist dabei in den vergangenen Jahren viel Sehenswertes. Unter anderem findet sich in der Ausstellung vor seinem Geschäftsgebäude an der Industriestraße in Schelklingen ein Nachbau eines Götzenbildnisses von den Osterinseln, genauer gesagt die Nachbildung einer Moai-Figur. Ursprünglich waren diese Figuren Bestandteil größerer Zeremonialanlagen, wie sie ähnlich auch aus anderen Bereichen der polynesischen Kultur bekannt sind.
In den vergangenen Wochen nun, ist in mühevoller Handarbeit nach alter Steinbildhauertradition der Pferdekopf, nachempfunden einer griechischen Mythologie, entstanden. Rund 1,05 Meter hoch, 1,10 Meter breit und 0,38 Meter tief – so die Maße der Statue, die inzwischen Platz auf einer Cortenstahl-Stele gefunden hat und nun in 2,50 Meter Höhe über der Ausstellung thront.
„Der Kopf ist in reiner Handarbeit entstanden. Eine CNC-Maschine oder ähnliches haben wir dafür nicht benutzt“, unterstreicht Steinbildhauermeister Rolf Müllner im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Das ist ihm besonders wichtig, da er der Meinung ist, dass das ursprüngliche Handwerk der Steinbildhauerei bedroht sei. „Viel Wissen über unsere Handwerkskunst ist im Begriff dabei, verloren zu gehen und wird durch solche Arbeiten weitergereicht“, sagt Rolf Müllner. Mit solchen Aktionen, wie dem Hauen des Pferdekopfes oder der Moai-Figur, versucht Müllner etwas davon zu retten.
Die Kunstwerke von Rolf Müllner stehen auch zum Verkauf. Wer Interesse hat, kann sich in der Ausstellung an der Industriestraße 31 umsehen. Kontakt: 07394/887 oder per E-Mail unter info@muellner-stein.de