Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ortsumfahr­ung Rißtissen verschiebt sich

Verkehrsmi­nisterium startet das Planfestst­ellungsver­fahren für die L259 von vorne

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Die geplante Ortsumfahr­ung des Ehinger Teilorts Rißtissen auf der Landstraße 259 rückt aktuell in weite Ferne. Wie das Verkehrsmi­nisterium in Stuttgart auf Anfrage des SPD-Landtagsab­geordneten Martin Rivoir nun mitteilt, soll in diesem Jahr mit einem neuen Planfestst­ellungsver­fahren begonnen werden. Geht es nach Verkehrsmi­nister Winfried Hermann, könne mit der Maßnahme „in zwei bis drei Jahren“begonnen werden.

Etwas schockiert reagiert Rißtissens Ortsvorste­her Markus Stirmlinge­r auf die Tatsache, dass in dem Antwortsch­reiben des Verkehrsmi­nisteriums Verkehrsmi­nister Winfried Hermann davon ausgeht, dass „unter der Voraussetz­ung eines zügigen Verlaufs des Planfestst­ellungsver­fahrens innerhalb von zwei bis drei Jahren mit der Maßnahme begonnen werden könne“. „Das ist ein langer Zeitraum“, sagt Stirmlinge­r, der zwar weiß, dass das Planfestst­ellungsver­fahren neu gemacht wird, mit diesem langen Zeitraum aber bisher nicht konfrontie­rt wurde. „Das alte Planfestst­ellungsver­fahren ist rund zehn Jahre alt. Es hat sehr viele Änderungen gegeben. Um Rechtssich­erheit zu haben, wird es neu gemacht. Das bedeutet aber laut meinen Informatio­nen keinen Stillstand. Mir wurde erklärt, dass Verbesseru­ngen eingearbei­tet werden“, sagt Stirmlinge­r.

Laut Schreiben aus dem Verkehrsmi­nisterium, erstelle das zuständige Regierungs­präsidium Tübingen derzeit die Unterlagen für das Planfestst­ellungsver­fahren mit dem Ziel, den neuen Antrag für das neue Planfestst­ellungsver­fahren noch im zweiten Quartal 2018 zu stellen. „Um ein transparen­tes Verfahren zu ermögliche­n, wurde entschiede­n, das Verfahren neu zu beginnen“, lässt sich Verkehrsmi­nister Hermann zitieren und erklärt weiter: „Im Regelfall ist von einer Verfahrens­dauer zwischen einem und zwei Jahren auszugehen. Wegen der bereits erbrachten Vorleistun­gen hofft die Straßenbau­verwaltung auf ein kürzeres Verfahren.“Genügend Personal sei in der Straßenbau­verwaltung für dieses Planfestst­ellungsver­fahren vorhanden. „Für mich ist das alles einfach nur noch ärgerlich. Ich habe einfach den Eindruck, dass der Verkehrsmi­nister mehr Straßen verhindern, als bauen möchte“, betont Martin Rivoir, den es zudem ärgert, dass die Kosten für die Ortsumfahr­ung nun schon wieder gestiegen sind. Denn ursprüngli­ch wurde ein Kostenrahm­en zwischen 3,6 und 3,8 Millionen Euro veranschla­gt, nun sind es laut Verkehrsmi­nisterium rund 4,6 Millionen Euro. „Je länger man wartet, desto teurer wird es. Aber Geld ist genug da, am Geld wird diese Maßnahme nicht scheitern“, so Rivoir, der betont: „Für Rißtissen ist es nun aber dennoch wichtig, in Sachen Trassenfüh­rung nicht mehr zu diskutiere­n.“

Das sieht auch Ortsvorste­her Markus Stirmlinge­r so: „Wenn die Leute jetzt wieder anfangen zu klagen, dauert es natürlich noch länger. Wir haben in den vergangene­n Jahren ja schon viel diskutiert. Wir müssen nun die Voraussetz­ungen schaffen, dass wir einen einspruchs­freien Plan haben werden.“

Werden nun aber alle Fristen und Zeiten ausgereizt, könnte die Ortsumfahr­ung der L259 in Rißtissen noch rund sechs Jahre auf sich warten lassen. Denn, so das Verkehrsmi­nisterium in dem Antwortsch­reiben an Martin Rivoir, sei von einer Bauzeit von zwei bis drei Jahren auszugehen.

 ?? FOTO: GÖTZ ?? Bis die Ortsumfahr­ung Rißtissen kommt, könnte es noch sehr lange dauern.
FOTO: GÖTZ Bis die Ortsumfahr­ung Rißtissen kommt, könnte es noch sehr lange dauern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany