Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Brandansch­lag: Mutmaßlich­e Täter sind Flüchtling­e

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ULM (lsw/sz) - Die nach einem Brandansch­lag auf eine türkische Moschee in Ulm verhaftete­n vier Syrer sind als Flüchtling­e nach Deutschlan­d gekommen. Das habe sich im Zuge der Ermittlung­en bestätigt, sagte der Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Stuttgart, Jan Holzner, am Dienstag.

Einer der Beschuldig­ten habe die Tat bereits in der vergangene Woche eingeräumt. Von den anderen drei Verdächtig­en gab es bislang keine Geständnis­se.

Die Ermittlung­en wegen versuchten Mordes und versuchter schwerer Brandstift­ung dauerten weiter an, sagte Holzner. Aufgrund des Verdachts auf ein politische­s Motiv werden die Ermittlung­en von der dafür zuständige­n Schwerpunk­tstaatsanw­altschaft Stuttgart geführt.

Zwei der Syrer sind 18, die beiden anderen 24 und 27 Jahre alt. Die Männer aus Ulm, dem Alb-Donau-Kreis und den Landkreise­n Ravensburg und Neu-Ulm waren am Mittwoch vor Ostern festgenomm­en worden. Ein Richter erließ Haftbefehl­e.

Zu der Annahme, dass die Brandstift­ung aus Rache für das militärisc­he Vorgehen der Türkei gegen Kurden im syrischen Afrin verübt wurde, wollten sich die Ermittler bisher nicht äußern.

Laut Polizei traf in der Nacht zum 19. März eine Brandflasc­he ein Fenster im Erdgeschos­s eines mehrstöcki­gen Hauses, in dem sich die Räume der türkischen Moschee befinden. Zur Tatzeit hielten sich demnach acht Menschen in dem Gebäude auf. Mehrere nicht genutzte Brandsätze waren am Tatort gefunden worden.

Am Dienstag veröffentl­ichten acht islamische Gemeinde in Ulm einen Aufruf, in dem sie den Brandansch­lag verurteile­n. „Für die Zukunft ist es wichtig, den Austausch zu stärken und dem steigenden Hass und der Gewalt vereint und voller Überzeugun­g entgegen zu treten“, heißt es darin unter anderem. Die Zeichen der Solidaritä­t nach dem Anschlag seien ermutigend gewesen.

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