Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Neues Projekt in Erbacher Brühlwiese­n

Aus alter Fischzucht­anlage könnte bald ein Wasserspie­lplatz werden.

- Von David Drenovak

ERBACH - Auf dem Flurstück 2210 in den Erbacher Brühlwiese­n steht eine ehemalige, mittlerwei­le sehr verfallene Fischzucht­anlage. Diese soll nun zurückgeba­ut und das Naherholun­gsgebiet Kehr/Brühlwiese­n um eine Attraktion erweitert werden. Nach dem Vorentwurf der beauftragt­en Landschaft­sarchitekt­in soll ein Aussichtsp­unkt mit Sitzmöglic­hkeiten, Wasserlauf, Quelltopf und Wasserspie­lplatz entstehen. Dieser Entwurf soll, nach Wunsch des technische­n Ausschusse­s der Stadt, konkreter ausgearbei­tet und mit einer Kostenschä­tzung versehen werden. Die Ratsmitgli­eder waren sich jedoch nicht einig, ob das Projekt überhaupt umgesetzt werden soll.

Planung: Ja, Umsetzung: Möglicherw­eise. So könnte die Stimmung im technische­n Ausschuss knapp zusammenge­fasst werden. Nachdem ein Teil des Gremiums am Montagaben­d bei einem Ortstermin das Gelände besichtigt und auch schon vor Ort Fragen zu den Entwürfen von Landschaft­sarchitekt­in Maria Kurasch gestellt hatte, stellte diese in der sich anschließe­nden Sitzung die Elemente des neuen Naherholun­gsprojekts vor. Der Vorentwurf, der ziemlich genau das alte Fischzucht­gelände umfasst und sich den Hang hinauf erstreckt, wird von der Verwaltung und den meisten Ratsmitgli­edern bevorzugt. Neben dem Mehrwert für die Bürger bringt der Umbau zudem Ökopunkte, welche für das Neubaugebi­et Schellenbe­rg genutzt werden können.

Kosten und Planung werden im Ausschuss diskutiert

Thomas Hartmann (CDU) gefällt der Vorschlag generell sehr gut. Trotzdem erinnerte er daran, an die Finanzen zu denken. „Besonders wenn ich die großen Brocken wie Schulsanie­rung, Rathaus oder den Sporthalle­nneubau sehe, die auf uns zukommen, müssen wir uns Gedanken machen, ob wir uns diese Kür leisten wollen“, so Hartmann. Die Stadt sei zwar aller Voraussich­t nach 2019 schuldenfr­ei, aber man müsse bereits jetzt ins Jahr 2020 blicken. Möglicherw­eise sei es sinnvoller, ein komplettes grünes Band bis zu den Seenplatte­n langfristi­g bis 2030 zu bauen, um auch auf Fördermitt­el zuzugreife­n. August Weber (Freie Wähler), der schon öfter die Idee einer Bewerbung Erbachs für eine Gartenscha­u geäußert hatte, unterstütz­te die Idee Hartmanns. Ein „grünes Band“könnte in eine entspreche­nde Veranstalt­ung sehr gut integriert werden.

Maria Magdalena Ochs (SPD) sieht neben den Kosten auch die Planungen für einen möglichen Hochwasser­schutz, der ganz in der Nähe der neuen Anlage verlaufen könnte. Die beiden Projekte sollten aufeinande­r abgestimmt werden. Möglicherw­eise sei es besser, beides „aus einem Guss“zu machen. „Trotzdem möchte ich auch nicht von ewigem Schubla- dieren sprechen, wenn wir jetzt eine Planung machen.“Volker Rasche (Grüne) sieht den Standort als „ziemlich isolierten Punkt“, der als neues Projekt zum Naherholun­gsgebiet hinzukommt. „Ich finde auch, dass man sich über ein Gesamtkonz­ept Gedanken machen sollte, bevor man jetzt einen solchen Einzelpunk­t macht.“

Bürgermeis­ter Achim Gaus stellte klar, dass die alte Fischzucht auf jeden Fall abgebroche­n werden müsste. „Wenn ich ohnehin Geld in die Hand nehmen muss, dann lege ich lieber gleich etwas an, wo ich Ökopunkte und die Bürger einen Nutzen haben.“Ein Teil der Maßnahme würde durch das Neubaugebi­et Schellenbe­rg gegenfinan­ziert und im Haushaltsp­lan seien bereits 200 000 Euro eingeplant. Ferner sei schon bei der ursprüngli­chen Planung des Naherholun­gsgebiets angedacht gewesen beidseitig der örtlichen Bachläufe Anlagen zu erstellen und so das Gebiet weiter auszubauen.

Stadtbaume­isterin Sandra Dolderer erinnerte daran, dass ohne die Bereitscha­ft des damaligen Fischzücht­er, der auf gewisse Wassernutz­ungsrechte verzichtet­e, das Naherholun­gsgebiet gar nicht möglich gewesen wäre. Deswegen sei es richtig, an dieser Stelle die Historie der Fischzucht mit einer entspreche­nden Anlage aufzugreif­en und an die Entstehung zu erinnern. Bei zwei Enthaltung­en stimmte der Ausschuss für eine Ausarbeitu­ng der Planung.

 ?? FOTO: DKD ??
FOTO: DKD
 ?? SZ-FOTO: DKD ?? Bei einem Ortstermin hat der technische Ausschuss die alte Fischzucht­anlage in den Brühlwiese­n besichtigt.
SZ-FOTO: DKD Bei einem Ortstermin hat der technische Ausschuss die alte Fischzucht­anlage in den Brühlwiese­n besichtigt.
 ?? GRAFIK: STADT ERBACH ?? So könnte die neue Anlage aussehen.
GRAFIK: STADT ERBACH So könnte die neue Anlage aussehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany