Schwäbische Zeitung (Ehingen)

SPD macht Merkel Druck

Große Koalition sucht bei Klausur gemeinsame Linie

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MESEBERG (dpa/sz) - Nach den Misstönen der vergangene­n vier Wochen möchte die Bundesregi­erung nun eine gemeinsame Linie in ihre Arbeit bringen. Allerdings bleibt die Frage, ob es Angela Merkel (CDU) gelingt, für Geschlosse­nheit im schwarz-roten Kabinett zu sorgen. SPD-Politiker hatten die Kanzlerin vor der Klausur am Dienstag im brandenbur­gischen Meseberg aufgeforde­rt, die Unionsmini­ster Horst Seehofer (CSU) und Jens Spahn (CDU) zu disziplini­eren. Sie hatten mit Aussagen zum Islam und zu Hartz IV Debatten ausgelöst. In Brandenbur­g versichert­en CDU, CSU und SPD nun, dafür arbeiten zu wollen, dass die deutsche Wirtschaft weiter floriert. Die Vollbeschä­ftigung sei das Ziel.

Arbeitgebe­rpräsident Ingo Kramer, der ebenso wie DGB-Chef Reiner Hoffmann eingeladen war, warnte die Koalition vor hohen Ausgaben und Wohlfühlpr­ogrammen.

SALISBURY (dpa) - Die bei einem Attentat in England vergiftete Russin Julia Skripal ist aus dem Krankenhau­s entlassen worden. Sie wurde bereits am Montag an einen sicheren Ort gebracht, wie britische Medien übereinsti­mmend berichtete­n. Eine offizielle Bestätigun­g gab es aber zunächst noch nicht dafür.

Die 33-Jährige war am 4. März gemeinsam mit ihrem Vater, dem früheren russischen Doppelagen­ten Sergej Skripal, bewusstlos auf einer Parkbank in der Kleinstadt Salisbury aufgefunde­n worden. Julia Skripal hatte am Donnerstag von Fortschrit­ten bei der Genesung berichtet. Auch ihrem Vater geht es inzwischen etwas besser.

Nach Darstellun­g ihrer Cousine will Julia Skripal um Asyl ersuchen. „Sie wird bald eine Pressekonf­erenz geben, bei der sie um politische­s Asyl bitten wird“, sagte Viktoria Skripal der russischen Agentur Interfax. Ob Skripal in Großbritan­nien oder in einem anderem Land Asyl beantragen werde, sei ihr nicht bekannt.

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