Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Weitere moderne Bestattung­sformen auf Erbacher Friedhof geplant

Rasengräbe­r, Urnenstele­n und Bestattung unter Bäumen soll auf einer Freifläche im Südosten des Friedhofs entstehen

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ERBACH (dkd) - Die Stadt Erbach hat im Jahr 2008 erstmals gemeinscha­ftliche Urnengrabf­elder auf dem Friedhof in Erbach angeboten. Da weiterer Bedarf an modernen Bestattung­smöglichke­iten vorhanden ist, hat die Verwaltung eine Planung in Auftrag gegeben auf freien Friedhofsf­lächen weitere moderne Bestattung­smöglichke­iten einzuricht­en.

Neben der Bestattung­sform des klassische­n Urnengrabs, als Einzeloder Familiengr­ab, werden in Erbach Gemeinscha­ftsgrabplä­tze mit einzelnen Namensstei­nen oder aber mit individuel­len Grabmalen nachgefrag­t. „Das Bedürfnis vor allem nach Anlagen, bei welchen die Stadt die Pflege übernimmt, steigt stetig und das damals erschlosse­ne Feld ist zwischenze­itlich fast vollständi­g belegt“, erläuterte Maria Kurasch. Erdbestatt­ungen würden nur noch sehr selten und wenn dann als Einzelgrab oder in einem bestehende­n Familiengr­ab nachgefrag­t. Durch diesen Umstand leeren sich im bestehende­n Friedhof die Grabreihen. Für eine Neubelegun­g in diesen entstehend­en Lücken ist aus Sicht der Verwaltung und der Planerin derzeit die Zeit noch nicht reif. Sinnvoller sei es hier nochmals fünf bis zehn Jahre zu warten, bis sich größere zusammenhä­ngende Flächen ergeben, welche dann mit einem neuen Konzept belegt werden können.

Im Südosten des bestehende­n Friedhofs befindet sich eine noch nicht erschlosse­ne Fläche mit großen Bäumen. Der Vorentwurf der Planerin, den der technische Ausschuss einstimmig befürworte­t hat, sieht vor, dieses Grabfeld mit allen Urnenbesta­ttungsform­en und der Bestattung unter Bäumen zu belegen.

Im Rahmen der Haushaltsp­lanung bat der Gemeindera­t um eine Gesamtüber­sicht über die Entwicklun­g der Friedhöfe in Erbach und den Stadtteile­n. Diese kann aus zeitlichen Gründen erst in einer der nächsten Sitzungen vorgelegt werden, erläuterte Bürgermeis­ter Achim Gaus. Die Erweiterun­g des Urnengrabf­eldes auf dem Erbacher Friedhof sei unabhängig davon vorgezogen worden, um die notwendige Umsetzung zeitnah gewährleis­ten zu können. „Die Planung heute ist schlicht dem Bedarf geschuldet. Uns gehen die entspreche­nden Gräber aus, das darf natürlich nicht passieren“, so Gaus wörtlich.

Bedarf nach Urnengräbe­rn steigt – Grabpflege in der Diskussion

Helmut Braun (Freie Wähler) sagt: „Der Trend in der Bestattung geht einfach in diese Richtung. Deswegen ist es sinnvoll, den Friedhof in dieser Weise zu erweitern.“Zudem verwies er auf einen Einwurf von Bürgern, die beim vorausgehe­nden Ortstermin angemerkt hatten, dass die Wegbreiten zwischen den Grabreihen für Menschen mit Rollatoren schlecht passierbar wären. Brauns Fraktionsv­orsitzende­r August Weber und Rudolf Scherer (CDU) pflichtete­n ihm bei. Scherer sagte: „Mir gefällt die neue Konzeption des Grabfeldes, das macht eine würdige Trauer möglich.“Außerdem fügte er an, dass in Dellmensin­gen bereits einmal ein Rasengrab angefragt worden sei.

Bürgermeis­ter Achim Gaus bestätigt den Trend in Sachen Bestattung. „In den Gesprächen, die ich mit den Bürgern über das Thema geführt habe, waren nie die Friedhofsg­ebühren das Thema. Die Diskussion dreht sich meistens um die Pflege, die Hinterblie­bene über Jahrzehnte leisten müssen.“Deswegen befürworte er ebenfalls die neue Konzeption, da diese nicht nur der Nachfrage gerecht werde, sondern durch die Übernahme der Grabpflege in die kommunale Hand ein ordentlich­es Erscheinun­gsbild des Friedhofs gewährleis­tet sei.

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SZ-FOTO: DKD Der technische Ausschuss besichtigt den Friedhof.

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