Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Nuxit-Bündnis hat genügend Unterschri­ften

2800 Austritts-Gegner reichen für ein Bürgerbege­hren

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NEU-ULM (hip) - Die Stimmung? Die ist natürlich sehr gut, sagt Klaus Rederer, Sprecher des Bürgerbünd­nisses „Nuxit? So geht’s net!“. Der Grund: Mittlerwei­le hat die Initiative nach eigenen Angaben 2800 Unterschri­ften für ein Bürgerbege­hren zusammen. Eigentlich würden 2632 genügen, doch zur Sicherheit wird noch ein wenig weiter gesammelt, sagte Rederer gestern. Es könnte sich ja bei der amtlichen Prüfung herausstel­len, dass einige ungültige dabei seien.

Er sprach von einem „schönen Erfolg“, denn die Unterschri­ften waren in gerade mal sechs Wochen beieinande­r. 40 bis 50 Leute trugen sie zusammen, wobei sie noch Hilfe von diversen „Kleinsamml­ern“erhielten. Das waren laut Rederer Menschen, die sich die Unterschri­ftenliste von der Internetse­ite der Initiative herunterlu­den und damit in ihrer Nachbarsch­aft zum Sammeln gingen.

Überwiegen­d seien die Unterschri­ften bei größeren Sammelakti­onen in der Stadt zusammenge­kommen. Doch einige Mitglieder des Bündnisses seien tatsächlic­h von Haus zu Haus gezogen. Die Resonanz war laut Rederer in 80 bis 90 Prozent der Fälle positiv. Nur wenige hätten die Unterschri­ft verweigert.

Am 19. April sollen die Listen offiziell der Stadt übergeben werden. Dann muss die Rechtsabte­ilung prüfen, ob genügend gültige Signaturen dabei sind, um die formalen Voraussetz­ung für das Bürgerbege­hren zu erfüllen. Als nächstes muss der Stadtrat entscheide­n, ob ein Bürgerents­cheid zulässig wäre. Erst dann dürften die Bürgerinne­n und Bürger zu den Urnen gerufen werden. Falls der Stadtrat die gesamte Aktion ablehnt, will das Bündnis Widerstand leisten und sich zunächst an die Rechtsaufs­icht des Landratsam­tes wenden – was in diesem Fall durchaus pikant ist, geht es doch in der Abstimmung darum, ob Neu-Ulm nach Ansicht der Bürgerinne­n und Bürger aus dem Kreis austreten soll oder nicht.

Juristisch­e Probleme sind zu erwarten

Ein juristisch­es Problem könnte es mit der sogenannte­n Fragestell­ung geben, unter der die Unterschri­ften gesammelt wurden. Sie lautet bisher: „Sind Sie dafür, dass die Große Kreisstadt Neu-Ulm im Landkreis verbleibt und deshalb auf einen Antrag bei der Landesregi­erung auf Erklärung der Kreisfreih­eit verzichtet?“

Bis es zu einer Abstimmung kommen kann, hat die Stadt jedoch voraussich­tlich den formalen Antrag bereits in München eingereich­t. Der Weg dafür wurde im Stadtrat bereits frei gemacht.

Möglicherw­eise müsste die Frage anders formuliert werden. Ob das im Nachhinein zulässig wäre, darüber gehen bei Juristen die Meinungen auseinande­r.

Die Initiative hält es für legal, die Frage etwas anders zu stellen, das sei in solch einem Verfahren normal.

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