Firmen werben um Azubis
An der Michel-Buck-Schule geht es um die Berufswahl.
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EHINGEN - Beim Berufsaktionstag der Michel-Buck-Schule waren die meisten Bildungspartner der Ehinger Schule am Donnerstag vor Ort, um Schüler für Lehrstellen in ihrem Betrieb zu interessieren. Die Bildungspartnerschaften bestehen teilweise schon seit zehn Jahren.
Konrad Aierstock vom Autohaus Braun und Maurer ist seit zehn Jahren ein Bildungspartner. Er hatte einen Abschleppwagen sowie ein Auto mitgebracht und zeigte den höchst interessierten Schülern, wie so ein Auto aufgeladen wird.
„Ismail, Lehrling im ersten Lehrjahr bei Braun und Mauer, hat bei uns die zehnte Klasse gemacht und ist heute auch mitgekommen“, freute sich Konrektorin Petra Germowitz. Sie hat den Berufsaktionstag organisiert und Ausbilder wie das Möbelhaus Borst, die Krankenhaus GmbH, Rampf, Banderitsch, das DRK, Zeller, Holzbau Bückle, einen Friseur und einen Discounter eingeladen, die größtenteils Bildungspartner der Schule sind.
„Wer bei uns mit dem Hauptschulabschluss abgeht, hat meist auch eine Lehrstelle, aber über 50 Prozent machen das zehnte Schuljahr und schließen mit der Mittleren Reife ab. Manche gehen dann sogar noch weiter zur Schule bis zum Abitur“, sagte Petra Germowitz.
Der 15-jährige Luca hat bereits eine Lehrstelle beim Mercedes-Benz Autohaus Vögtle & Waibel als KfzMechatroniker, sein Kumpel Moritz lernt Zimmermann bei Holzbau Betz. „Ich wollte schon immer etwas mit Holz machen“, erklärte er. Nick wusste seit seinem Praktikum bei der Baywa: Er will Landmaschinentechniker werden und er hat dort auch eine Lehrstelle gefunden.
Nilay geht weiter zur Schule und will sich dann beim Krankenhaus als medizinische Fachangestellte bewerben. „Auch Kinder mit Migrationshintergrund werden von den Firmen sehr gern genommen, weil besonders die vom Balkan ausgesprochen fleißig und anständig sind“, erklärte Petra Germowitz. Das Möbelhaus Borst ist seit zehn Jahren Bil- dungspartner – Fachkräfte für Einzelhandel, Verkäufer, Fachlageristen und Lagerlogistiker werden hier ausgebildet. Neu sind Lehrstellen im Beruf Möbel-, Küchen- und Umzugsservice. Die Mädchen favorisieren den Deko-Bereich.
Die Firma Rampf aus Allmendingen sucht pro Jahr sechs Lehrlinge als Feinwerkmechaniker, sagte Ausbildungsleiter Thomas Gassmann. Lehrwerkstattleiter Siegfried Safenrejter war Schüler der Michel-BuckSchule. Er ergänzte: „Man muss eine gute Feinmotorik haben und Spaß an der Arbeit mit Metall.“Die Krankenhaus GmbH ist ebenfalls seit langen Bildungspartner der Schule. Carola Fromm informierte über die Ausbildung in der Altenpflege, Beate Fuchs über die Aufnahme in der Krankenpflegeschule mit 24 Plätzen. Die Mädels durften bei Petra Germowitz probeweise mal Blutdruck messen. „Optimal“, fand den Julia und erfuhr, dass nur gemessen, aber nicht beurteilt wird.
Lehrling gesucht
Lautes Pfeifen ertönte aus dem Technikraum, an einem Kupferstück haben die Schüler hier Anzeichnen, Schneiden und Biegen geübt und nach Plan eine Pfeife angefertigt. Banderitsch ist ebenfalls ein Bildungspartner der ersten Stunde. „Wir bilden Spengler mit Pfiff aus“, sagte Andreas Banderitsch lachend. Er sucht noch einen Lehrling für den Beruf des Klempners für den Herbst 2018. Räumliches Denken, gute Kenntnisse in Mathe und Physik sowie ein guter Hauptschulabschluss seien erforderlich, erklärte er. Das DRK war mit einem Rettungswagen vor Ort, um Schüler mit Mittlerer Reife für den Beruf des Rettungsassistenten zu interessieren.
Die Berufswegeplanung in der Michel-Buck-Schule beginnt bereits in der fünften Klasse. Ab Klasse acht machen die Schüler ein zweiwöchiges Praktikum bei einer Firma ihrer Wahl, den Platz müssen sie sich selbst suchen. Die meisten machen in den Ferien freiwillige Praktika, um sich in den von ihnen favorisierten Berufsfeldern weiter zu informieren.