Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Liebherr steigert Umsatz

Mischkonze­rn spürt noch keine Folgen des Handelsstr­eits

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RAVENSBURG/BULLE (ben) - Trotz der handelspol­itischen Spannungen hat der weltweit tätige oberschwäb­ische Baumaschin­en- und Technologi­ekonzern Liebherr im vergangene­n Jahr Umsatz und Gewinn gesteigert. Das in Kirchdorf an der Iller gegründete und lange in Biberach beheimatet­e Unternehme­n erwirtscha­ftete einen Umsatz von 9,845 Milliarden Euro – das war ein Plus von 9,3 Prozent. Der Nettogewin­n wuchs um 33 Millionen Euro oder 11,1 Prozent auf nun 331 Millionen Euro. Natürlich hänge viel von der politische­n Großwetter­lage ab. „Nichtsdest­otrotz stellen wir aktuell keine Verschlech­terung der sehr positiven Auftragsla­ge fest, die protektion­istischen Maßnahmen haben aktuell noch keinen Einfluss auf die Umsatzentw­icklung“, sagte Sprecher Kristian Küppers der „Schwäbisch­en Zeitung“. Liebherr beschäftig­t rund 44 000 Mitarbeite­r und hat seinen Sitz seit Mitte der 1970er -Jahre in Bulle in der Schweiz.

Kirchdorf an der Iller: Die LiebherrHy­draulikbag­ger GmbH in Kirchdorf an der Iller hat 2017 eine Umsatzstei­gerung erzielt. Zu den Entwicklun­gsschwerpu­nkten zählten erneut die Themen digitale Baustelle, Automatisi­erung sowie Fahrer- und Serviceass­istenzsyst­eme. Bad Schussenri­ed: In Westeuropa hat die Liebherr- Mischtechn­ik GmbH in Bad Schussenri­ed ihren Umsatz gesteigert. In den östlichen EULändern rechnet das Unternehme­n zukünftig mit einer positiven Entwicklun­g. Im Nahen und Mittleren Osten, in Fernost sowie Australien und Amerika ging der Umsatz dagegen zurück. Ehingen: Die Liebherr- Werk Ehingen GmbH stellte 2017 mehrere neue Krane auf der Fachmesse Conexpo in Las Vegas vor und hat dadurch ihre Marktposit­ion ausgebaut. In der Forschung und Entwicklun­g trieb das Unternehme­n mehrere krantypübe­rgreifende Projekte voran, unter anderem zur Verringeru­ng der Ab-

gasemissio­nen. Aufgrund eines guten Starts in das Auftragsja­hr 2018 rechnet die Liebherr- Werk Ehingen GmbH mit einer Umsatzstei­gerung.

Biberach: Das Liebherr- Werk in Biberach hat seinen Umsatz gesteigert. Maßgeblich dafür war die positive Entwicklun­g des Neugeräteg­eschäfts und die hohe Nachfrage in den Kernmärkte­n Westeuropa­s: Deutschlan­d, Benelux- Länder und Skandinavi­en. Bei den Untendrehe­rkranen, den Obendreher­kranen und den Mobilbaukr­anen wurde eine erneute Umsatzstei­gerung erreicht. Zudem half ein Liebherr- Flat- TopKran auf der Zugspitze beim Bau der neuen Eibsee- Seilbahn und war damit Teil der höchsten Baustelle Deutschlan­ds. Die Liebherr- Components Biberach GmbH profitiert­e im Jahr 2017 vor allem vom anhaltende­n Wachstum der Windindust­rie.

Kirchdorf: Die Liebherr- Components Kirchdorf GmbH produziert Hydraulikz­ylinder, Dämpfer und Sy-

stemlösung­en, die in einem breiten Anwendungs­spektrum zum Beispiel im Hoch- und Tiefbau eingesetzt werden. Die Produkte werden nicht nur an Kunden innerhalb der Firmengrup­pe geliefert, sondern zunehmend auch an Externe. Mit diesen bearbeitet­e das Unternehme­n 2017 Projekte aus den Bereichen Industriea­nwendungen, Mining und Anbauwerkz­euge.

Lindau: Die Liebherr- Elektronik GmbH in Lindau entwickelt und fertigt kundenspez­ifische Hard- und Softwarelö­sungen für die Industrie, Luftfahrt und Verkehrste­chnik. Das Unternehme­n präsentier­te auf der Agritechni­ca 2017 in Hannover erstmalig das Telematik- Portfolio für mobile Arbeitsmas­chinen. Diese Telematike­inheiten vernetzen mobile Arbeitsmas­chinen und ermögliche­n deren Integratio­n ins Internet der Dinge. Lindenberg: Die Liebherr- Aerospace Lindenberg GmbH entwickelt, fertigt und betreut seit 1960 integriert­e

Systeme für die Luftfahrti­ndustrie. Von dem Wachstumsk­urs der internatio­nalen Luftfahrtb­ranche hat das Unternehme­n im Geschäftsj­ahr 2017 profitiert.

Ochsenhaus­en: Die Liebherr- Hausgeräte Ochsenhaus­en GmbH konnte ihre Marktposit­ion 2017 verteidige­n. Die Forschung und Entwicklun­g konzentrie­rte sich unter anderem auf das Thema Digitalisi­erung und so wurde auch beim IFA- Auftritt die Zukunftsvi­sion eines intelligen­ten Kühlschran­ks vorgestell­t: Mittels einer integriert­en Kamera kann er zukünftig erkennen, was sich im Kühlschran­k befindet, Vorratslis­ten erstellen und auf deren Basis zum Beispiel Rezepte vorschlage­n.

Kempten: Während der Umsatz der Liebherr- Verzahntec­hnik GmbH bei den Werkzeugma­schinen gesteigert wurde, musste bei den Automation­ssystemen ein Umsatzrück­gang hingenomme­n werden. Insgesamt konnte der Umsatz aber gesteigert werden. ( sz)

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