Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Hausener Bach fehlt die Bepflanzun­g

Landratsam­t empfiehlt Renaturier­ung des Gewässers

- Von Eileen Kircheis Weitere Bilder von der Gewässersc­hau gibt es unter www.schwaebisc­he.de

HAUSEN AM BUSSEN - Nur ein einziger Baum steht entlang des Ufers des Baches in Hausen am Bussen. Für ein gesundes, naturnahes Gewässer ist das zu wenig, das ist das Ergebnis der Gewässersc­hau in der Gemeinde am Donnerstag gewesen. Gemeinsam mit Hannah Buck von der Unteren Wasserbehö­rde des Landratsam­tes haben Bürgermeis­ter Hans Rieger, sein Stellvertr­eter Markus Traub und Ratsmitgli­ed und Gemeindear­beiter Stefan Burgmaier den Bach angeschaut.

Ein großer Teil des Hausener Baches läuft unterirdis­ch verdolt durch den Ort. Einen offenen Bachlauf gibt es nur im Außenberei­ch. Dennoch ist die Gemeinde verpflicht­et, mindestens alle fünf Jahre eine Gewässersc­hau abzuhalten, um zu schauen, in welchem Zustand das Gewässer ist. Der des Hausener Baches ist kein guter. „Das Bild ist schon trostlos und der Bach ist sicher größtentei­ls tot“, fasst Hannah Buck von der Unteren Wasserbehö­rde ihren Eindruck zusammen.

Dabei zielt die Fachfrau vor allen auf die fehlende Bepflanzun­g des Ufers und den beinahe schnurgera­den Verlauf des zum Teil sehr tief eingegrabe­nen Bachs ab. Lediglich ein Baum steht auf den etwa 1,8 Kilometern am Ufer. Büsche sind gar keine zu finden. Das sollte dringend geändert werden, empfahl Hannah Buck. Beschattun­g würde dem Gewässer gut tun. Außerdem würden die Bäume mit ihren Wurzeln langfristi­g dafür sorgen, dass der Bach wieder beginnt, sich zu schlängeln. Denn natürlich sei der gerade Verlauf nicht. „Der ist irgendwann mal begradigt worden“, so die Expertin.

Auch Bürgermeis­ter Hans Rieger war es ein Anliegen, den Hausener Bach wieder aufzuwerte­n. „Aber das geht natürlich nicht alles auf ein Mal, da müssen wir sukzessive Verbesseru­ngen erzielen“, sagt er. Vom Naturschut­zbeauftrag­ten wolle sich der Bürgermeis­ter beraten lassen, welche Gewächse für den Hausener Bach sinnvoll wären. Außerdem sollen die Ergebnisse der Gewässersc­hau mit dem Gemeindera­t besprochen werden.

Die meisten Uferbereic­he gehören nicht der Gemeinde sondern privaten Besitzern, dennoch sollte eine Bepflanzun­g kein Problem sein, schätzt Hannah Buck. Schließlic­h dürften ab dem 1. Januar 2019 Gewässerra­ndstreifen auf einer Breite von fünf Metern nicht mehr bewirtscha­ftet werden.

Problemati­sch sei auch, dass sich der Bach vor allem in Richtung Emerkingen sehr tief in sein Bett eingrabe, dass führe dazu, dass er teilweise sehr schnell fließt, was vor allem bei Starkregen für die unterliege­nden Gemeinden Schwierigk­eiten machen könne. „Bei einer Renaturier­ung sollte der Bach hochgeholt und aufgeweite­t werden“, empfahl Hannah Buck. Sollte so eine große Maßnahme wegen der Eigentumsv­erhältniss­e nicht möglich sein, sollte das Gewässer wenigstens mit Sohlsubstr­at angehoben werden.

Große Beanstandu­ngen hatte die Fachfrau am Bach nicht. „Das ist bei einem Verlauf überwiegen­d im Außenberei­ch auch nicht zu erwarten gewesen“, sagt sie. Lediglich dauerhafte Ablagerung­en nahe einer Pferdekopp­el Richtung Obermarcht­al müssen entfernt werden, weil der Gewässerra­ndstreifen davon freigehalt­en werden muss. Eine kleine Brücke aus drei Betonbohle­n entlang des Martinus-Wanderwege­s sollte durch einen Holzsteg ersetzt werden.

Ob der Fuß- und Radweg entlang des Ufers Richtung Emerkingen mit Makadam befestigt werden dürfe, wollte Bürgermeis­ter Rieger von Hannah Buck wissen, die das verneinte. „Das wäre eine Verschlech­terung der aktuellen Situation des Baches“, betont sie. Sollte der Weg befestigt werden, müsse er zehn Meter vom Ufer abgerückt werden. Der Bestand genieße am Ufer Schutz.

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SZ- FOTO: EIS Nur ein einziger Baum steht am Bach auf Hausener Gemarkung, er soll Zuwachs bekommen.
 ?? SZ- FOTO: EIS ?? Die Verdolung des Baches soll zum Schutz ein Gitter erhalten, das aber immer noch durchlässi­g sein muss.
SZ- FOTO: EIS Die Verdolung des Baches soll zum Schutz ein Gitter erhalten, das aber immer noch durchlässi­g sein muss.
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SZ- FOTO: EIS Die kleine Betonbrück­e soll durch Holz ersetzt werden.

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