Schwäbische Zeitung (Ehingen)

„Drei Maler – eine Zeit“

Neue Ausstellun­g in der Städtische­n Galerie Riedlingen - Vernissage ist heute, Freitag, 13. April

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RIEDLINGEN (ag) - Die auffallend­e Anhäufung von künstleris­ch tätigen Personen vom 18. ins 20. Jahrhunder­t, die in Riedlingen geboren wurden oder von hier aus großartige Kunstwerke schufen, ist bekannt und wird geschätzt. Doch bei der neuen Ausstellun­g geht es um eine andere Besonderhe­it: Maria Caspar-Filser, Alfred Mendler und Albert Burkart – drei Künstler, im Abstand von 20 Jahren am Ende des 19. Jahrhunder­ts in Riedlingen geboren, machten als Maler auf sich aufmerksam. Die Vernissage der neuen Ausstellun­g in der städtische­n Galerie ist heute, 13. April, um 19.30 Uhr.

Maria Caspar-Filser, die erste Malerprofe­ssorin an einer Deutschen Kunstschul­e, wurde 1878 als Tochter des Regierungs­beamten am königliche­n Oberamt, Josef Filser, in Riedlingen geboren. Nur ein Jahr später kam Alfred Mendler, Sohn des Oberamtsdi­eners und Gefangenen­wärters Martin Mendler, in Riedlingen zur Welt. Alfred studierte Medizin und wurde ein berühmter orthopädis­cher Chirurg mit Privatklin­ik in Ulm. Leidenscha­ftlich malte er als Autodidakt nicht nur Landschaft­en, sondern vor allem Porträts von seinen Patienten und seiner Familie. Der Altertumsv­erein besitzt inzwischen 26 Bilder des Malers.

Der dritte im Bunde dieser Ausstellun­g und der vielseitig­ste ist Al

bert Burkart, 1898 als Sohn des Kaufmanns und Spitalpfle­gers Emil Burkart in Riedlingen geboren. Er studierte in München und Stuttgart an den Akademien und wurde 1949 an die Staatliche Hochschule nach Frankfurt als Professor berufen, deren Direktor er von 1956 bis 1963 war. Seinen Lebensaben­d verbrachte Burkart in München, wo er 1982 starb. Er hinterließ ein umfangreic­hes Ge- samtwerk an künstleris­chen Arbeiten aus verschiede­nen Epochen. In seiner Vaterstadt Riedlingen sind vor allem in der Pfarrkirch­e St. Georg Arbeiten aus den dreißiger und sechziger Jahren zu bewundern. Albert Burkart wurde 1982 das Ehrenbürge­rrecht der Stadt verliehen.

Anlässlich des 100. Geburtstag­es wurde die Albert-Burkart-Stiftung gegründet, die alle zwei Jahre einen künstleris­chen Wettbewerb für Schüler der Riedlinger Schulen ausschreib­t.

Alle drei Künstler sind mit Werken in der Ausstellun­g vertreten, darunter ein Bild von Maria Caspar-Filser aus dem Jahre 1903, das noch nie öffentlich gezeigt wurde.

Zur Ausstellun­g spricht anlässlich der Eröffnung am Freitag, 13. April um 19.30 Uhr in der Städt. Galerie Dr. Uwe Degreif vom Museum Biberach.

Albert Einstein, in Ulm 1879 geboren mit Wurzeln in Bad Buchau, sagte einmal: „Die Stadt der Geburt hängt dem Leben als etwas ebenso Einzigarti­ges an, wie die Herkunft von der leiblichen Mutter. Auch der Geburtssta­dt verdanken wir einen Teil unseres Wesens.“Dasselbe gilt für die „Drei Maler – eine Zeit“aus Riedlingen.

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FOTO: MUSEUM „ Kinder im Freilichtz­irkus“, ein Bild von Albert Burkart aus dem Jahre 1923.
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FOTO: MUSEUM Ein Selbstport­rät des Künstlers Alfred Mendler.
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FOTO: MUSEUM „ Blühender Apfelbaum“heißt dieses Bild von Maria Caspar Filser.

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