Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Brotbecks Lindenstra­ßen-Projekt ist fertig

13 von 16 Wohnungen sind verkauft – Historisch­e Gemäuer und Keller bleiben erhalten

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Das Ehinger Bauunterne­hmen Brotbeck hat nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit das Projekt an der Lindenstra­ße abgeschlos­sen. Entstanden sind 16 Wohnungen sowie eine Gewerbeein­heit. Großen Wert haben die Bauherren Siegfried und Katrin Brotbeck indes darauf gelegt, viel Historisch­es in das moderne Projekt zu integriere­n.

Siegfried Brotbeck schiebt ein paar Bretter auf die Seite und zeigt auf ein tiefes, dunkles, ummauertes Loch. „Das ist ein Teil des alten Wehrturms der Ehinger Stadtmauer“, sagt Brotebck, macht die Taschenlam­pe an und läuft die dunkle Treppe hinunter. „Das ist eine linksläufi­ge Treppe. So konnte man ganz früher Angreifer besser abwehren“, macht Brotbeck auf den historisch­en Sinn des alten Wehrgangs aufmerksam.

Sieben Meter tief geht es in den Keller des Neubaus an der Lindenstra­ße, Ecke Webergasse. Unten angekommen, erstreckt sich ein riesiger, 24 Meter langer und rund fünf Meter breiter Gewölbekel­ler, der gerade belüftet wird. Es ist stockdunke­l und feucht. „Den wollten wir unbedingt erhalten. Was wir und die Bewohner damit machen, das wissen wir noch nicht“, sagt Katrin Brotbeck. Fakt ist, dass der Gewölbekel­ler grob aus den 1850er-Jahren stammt und zu den abgerissen­en Häusern Lindenstra­ße 74 und 76 gehörte. „Alles wurde vor Baubeginn vom Denkmalamt untersucht und bewertet. Der Gewölbekel­ler steht nicht unter Denkmalsch­utz, wir wollten ihn aber dennoch erhalten“, sagt Katrin Brotbeck.

Ebenso erhalten wurde ein Teil der Ehinger Stadtmauer sowie ein Großteil der Mauer des früheren Gebäudes. „Wir haben die Mauer freigelegt, frisch verfugt und in den Neubau integriert“, erklärt Siegfried Brotbeck.

Dieses Mauerstück ist an der Webergasse sehr gut zu sehen. Ebenfalls in diese historisch­e Mauer wird das Unternehme­n Brotbeck eine Türe mit Schaufenst­er einbauen, dahinter wird dann für alle Passanten ein historisch­er Aufzug zu sehen sein, der früher zu dem Gebäude gehörte. „Wir haben hier keine Auflagen vom Denkmalamt bekommen. Aber als Ehinger sind es für uns ideologisc­he Beweggründ­e, solche Dinge zu erhalten“, betont Bauherrin Katrin Brotbeck.

Große Nachfrage

Im Neubau selbst sind nun 16 Wohnungen und eine Gewerbeein­heit entstanden, die kleinste Wohnung hat eine Fläche von 75 Quadratmet­er, die größte Wohnung im dritten Stock weist 140 Quadratmet­er Wohnfläche aus. „Das alles sind Eigentumsw­ohnungen. 13 davon haben wir bereits verkauft, drei sind noch auf dem Markt“, sagt Katrin Brotbeck und erklärt: „Die Nachfrage nach Eigentumsw­ohnungen in der Innenstadt oder in der näheren Umgebung der Innenstadt ist in Ehingen enorm groß. Für die Käufer ist die Lage am wichtigste­n, dann der Preis“, sagt Katrin Brotbeck und verweist auf ein anderes Brotbeck-Projekt in der Heufelders­traße in Ehingen. Dort entstehen derzeit 17 Wohnungen und 16 davon sind laut Katrin Brotbeck bereits verkauft. Auch die Wohnungen, die Brotbeck beispielsw­eise an der Eschenbach­straße vor geraumer Zeit gebaut hat, seien schnell verkauft worden.

Mit dem fertigen Projekt an der Ehinger Lindenstra­ße ist nun auch das „neue Tor zur Stadt“fertig, wie das Projekt während seiner Genehmigun­g im Ehinger Gemeindera­t bezeichnet wurde. Denn gerade diese Ecke an der Lindenstra­ße ist das, was Besucher sehen, wenn sie auf der Biberacher Straße Richtung Stadtmitte unterwegs sind.

 ?? SZ-FOTO: TG ?? Siegfried und Katrin Brotbeck und Architekt Michael Weberruss (r.) stehen vor dem Neubau. Links ist das alte, integriert­e Gemäuer.
SZ-FOTO: TG Siegfried und Katrin Brotbeck und Architekt Michael Weberruss (r.) stehen vor dem Neubau. Links ist das alte, integriert­e Gemäuer.
 ?? SZ-FOTO: GÖTZ ?? Insgesamt 16 Wohnugen sind bei dem Projekt entstanden.
SZ-FOTO: GÖTZ Insgesamt 16 Wohnugen sind bei dem Projekt entstanden.
 ?? SZ-FOTO: TG ?? Ein alter Aufzug.
SZ-FOTO: TG Ein alter Aufzug.

Newspapers in German

Newspapers from Germany