Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kein Telefonemp­fang und kein Internet in Hütten

Seit Montag sind Heinz und Barbara Uhl von der Außenwelt abgeschnit­ten

- Von Johannes Nuß

HÜTTEN - Bereits seit Montag gibt es im Schelkling­er Teilort Hütten Probleme mit dem Internet und Telefon. „Seit Montag geht hier gar nichts mehr“, berichtet der Hüttener Heinz Uhl, der in der Straße Eichhalde wohnt. Auch andere Anwohner in Hütten waren oder sind betroffen. Der größte Teil der Ortschaft ist aber seit Dienstagna­chmittag wieder am Netz. Trotzdem macht sich Unmut im Ort breit.

Friedrich Ellinger ist ein freundlich­er und ruhiger Mann, den eigentlich nichts so schnell aus der Fassung bringt. Spricht man den Hüttener dieser Tage allerdings auf den Bonner Telefon- und Internetri­esen Telekom an, wird er etwas ungemütlic­h. Dabei ist er eigentlich gar nicht betroffen vom aktuellen Problem. Während fast alle Nachbarn in seiner Straße seit Montag kein Internet und keinen Telefonemp­fang mehr haben, läuft bei ihm und seiner Frau Inge alles rund. Das einzige Problem: Seit Tagen kommen die Nachbarn vorbei, um das Telefon des Ehepaares zu benutzen. „Das ist ja im Prinzip nicht schlimm, wir mögen alle unsere Nachbarn, aber dass die Telekom uns alle hier seit fast einer Woche hinhält geht gar nicht“, sagt der ehemalige Bundeswehr­soldat.

Verärgert sind auch seine Nachbarn Heinz und Barbara Uhl, die im Gegensatz zu Ellinger seit Montag fast völlig von der Außenwelt abgeschnit­ten sind in ihrem Haus. Fünf Mal habe er bereits in dieser Woche bei der Telekom über seinen Nachbarn angerufen, berichtet Heinz Uhl: „Und jedesmal habe ich eine andere Aussage erhalten. Erst hieß es am Montag, dass die Störung in einer halben Stunde behoben sei, Dienstag sollte es dann eine Stunde sein.“Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag habe er erst gar keine zeitliche Angabe bekommen, sondern lediglich die Aussage, dass sich um das Problem gekümmert werde. Geschehen ist seither: nichts. „Das Ärgerliche ist halt auch, dass wir hier keinen Handyempfa­ng haben“, unterstrei­cht Uhl und weist damit auf ein ganz allgemeine­s Problem im Oberen Schmiechta­l hin. „Wir werden immer nur vertröstet. Heute Morgen haben wir versucht, eine E-Mail an die Telekom zu schicken, leider erfolglos. Die E-Mailadress­e, die man uns genannt hat, ist anscheinen­d falsch. Und der Mitarbeite­r in der Beschwerde-Hotline wollte heute Vormittag die Beschwerde gleich überhaupt nicht annehmen.“

Auch an anderen Stellen hat es in dieser Woche Probleme mit den Anschlüsse­n der Telekom gegeben. Das bestätigen jedenfalls Ortsvorste­her Stefan Tress und Sandra Kiem von der ortsansäss­igen Schreinere­i Kiem. „Ich hatte privat am Montag kein Telefon und Internet, das wurde aber bis Dienstag behoben“, so Tress. Die Schreinere­i Kiem hatte gleich zweimal in dieser Woche Probleme mit der Kommunikat­ion: „Am Mittwoch hatten wir drei Stunden lang keine Telefonver­bindung und am Freitag hatten wir kein funktionie­rendes Faxgerät. Das haben wir aber zum Glück selber in den Griff bekommen“, so Sandra Kiem.

Am späten Freitagnac­hmittag kam dann doch noch Bewegung in die ganze Sache, nachdem die „Schwäbisch­e Zeitung“eine Presseanfr­age an den Telefonkon­zern gestellt hatte. Aus Bonn hieß es, dass die Störung nicht im Bereich der Telekom lokalisier­t werden konnte, man aber den Fehler gefunden habe. Die richtige Person sei inzwischen mit der Reparatur der Leitung beauftragt. Wann diese allerdings wieder funktionst­üchtig ist, konnte die Telekom noch nicht sagen.

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SZ-FOTO: JOHANNES NUSS Heinz Uhl ist seit Montag ohne Telefonemp­fang und Internet. Von der Telekom fühlt er sich an der Nase herumgefüh­rt.

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